Brüderles Gipfel

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coco
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Brüderles Gipfel

Beitrag von coco » 03.03.2011, 23:09

Nachdem nun die Verbraucher den neuen Kraftstoff E 10 ablehnen und die Konzerne die flächendeckende Einführung des E10 ausgesetzt haben wird Brüderle aktiv und läd zum Gipfel. Auch wenn Gipfel modern sind wird es wohl nicht sehr viel bringen

Liebe Grüße
coco
;) [url=http://www.kaleidoskop-sky.info]SoS[/url] sUChSt Du nOcH oDEr LeBsT dU ScHOn ¿

gnadenlos
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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von gnadenlos » 06.03.2011, 09:58

Es ist wohl mehr der Gipfel der Blödheit, dieser Zapfsäulengipfel. Wenn es nach Brüderle ginge, gäbe es bei E10 zusätzlich noch eine Flasche Wein je 10 Liter für den Fahrer (gell, Weinkönig Brüderle!) :D

Da wird doch glatt behauptet, die Autofahrer seien völlig verunsichert. Dabei habe ich noch nie so viele Autofahrer erlebt, die sich absolut sicher sind, diesen Blödsinn nicht mitzumachen. Will Brüderle etwa zum Bundesverscheißerle mutieren? Oder sehen einige Minister ihre Schmiergelder davon schwimmen? :)

Inzwischen hegen auch einige Automobilbauer Zweifel an der Verträglichkeit dieses unökologischen Saftes. Mein Auto KANN zwar E10 und andere Kraftstoffarten tanken, aber wie eine bedenkenlose Freigabe liest sich der Werkhinweis ganz und gar nicht. Der Hersteller gibt bislang auch keine explizite Garantie darauf.

Gruß
gnadenlos

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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von gnadenlos » 06.03.2011, 11:19

Jetzt ahne ich, weshalb der Hersteller meines Autos zum schwammigen Werkhinweis keine genauere (Garantie-)Erklärung herausgegeben hat.
Derweil warnte der Chef der BMW-Mechanikentwicklung, Thomas Brüner, davor, dass Motoren wegen Super E10 schneller verschleißen könnten. Durch den hohen Ethanolanteil von zehn Prozent im Benzin nehme die Wassermenge im Motor zu, sagte Brüner der "Welt am Sonntag". Das Wasser kondensiere aus den Verbrennungsgasen und gelange ins Öl, das dadurch verdünnt wird und schneller altert. Das bedeute wiederum kürzere Ölwechselintervalle zulasten des Kunden. *)
Den im gleichen Artikel genannten Experten-Tipp (für trotzdem E10-Tanker) könnte ich sowieso vergessen.
Experten raten Autofahrern, künftig häufiger den Öl-Peilstab zu ziehen. Werde ein höherer Pegel als bei der vorigen Kontrolle angezeigt, bestehe Verdacht auf Verdünnung des Schmiermittels. *)
Meine Audoo hat gar keine Öl-Peilstab. :D

Gruß
gnadenlos

*) http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/8/0 ... 60,00.html

feuerxxw
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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von feuerxxw » 06.03.2011, 12:16

gnadenlos hat geschrieben:Es ist wohl mehr der Gipfel der Blödheit, dieser Zapfsäulengipfel. Wenn es nach Brüderle ginge, gäbe es bei E10 zusätzlich noch eine Flasche Wein je 10 Liter für den Fahrer (gell, Weinkönig Brüderle!) :D

Da wird doch glatt behauptet, die Autofahrer seien völlig verunsichert. Dabei habe ich noch nie so viele Autofahrer erlebt, die sich absolut sicher sind, diesen Blödsinn nicht mitzumachen. Will Brüderle etwa zum Bundesverscheißerle mutieren? Oder sehen einige Minister ihre Schmiergelder davon schwimmen? :)

Inzwischen hegen auch einige Automobilbauer Zweifel an der Verträglichkeit dieses unökologischen Saftes. Mein Auto KANN zwar E10 und andere Kraftstoffarten tanken, aber wie eine bedenkenlose Freigabe liest sich der Werkhinweis ganz und gar nicht. Der Hersteller gibt bislang auch keine explizite Garantie darauf.

Gruß
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Genau!! Was ist aber wenn in 7 Jahren der Motor den Geist aufgibt, nur weil Dichtungen sich zersetzen? Dann ist für die Schäden keiner zuständig! :roll:
Mich stört aber auch, dass landwirschaftliche Produkte für die Äthanolerzeugung verschwendet werden sollen. Es leben schließlich immer mehr Menschen auf dieser Welt und viele davon haben Hunger. Lebensmittel zusätzlich noch zu verschwenden und sie so zu verteuern, wird eines Tages auf uns hier in Europa gewaltig zurückschlagen. :idea:
Übrigens haben bei uns die kleineren landwirschaftlichen Betriebe auch noch zusätzlich das Nachsehen und werden so vom Markt gedrückt, weil landw. industrielle Großbetriebe sich nur noch auf die Produkte zur lohnenden Äthanolherstellung spezialisieren.
Wir hatte noch in unserer "sozialistischer" Kindheit gelernt, dass es eine große Sünde ist, eine Schnitte Brot wegzuwerfen. :shock:

Grüßchen :D
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obi11
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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von obi11 » 07.03.2011, 13:21

Jungs, als Physiker dürft ihr nicht alle Presseberichte so ernst nehmen ;) und da haben die Herren Reporter den Experten vermutlich mißverstanden.
Kann ich mir nicht vorstellen das ein Ingineur (sollte er in der Position sein) so einen dämlichen Tipp gibt.
Auch die Dichtungen dürften nicht das Problem sein, sondern die Feuchtigkeit, die bei Verbrennung des Bioethanols enststeht. Nicht im Öl, denn Wasser hat bekanntlich einen Siedepunkt von 100 Grad, sondern bei der Entlüftung des Kurbelgehäuses.
VW hat die Modelle nicht freigegeben, die schon einmal wegen Problemen im Bereich Kurbelgehäuseentlüftung mit Vereisungen aufgefallen sind und das sollte zu denken geben ;)...
Schon nen paar Jährchen her und darum kann ich den Zusammenhang von E5 und dem Problem nicht wirklich bestätigen... Entweder ich werd alt oder es wurde bei E5 weniger Tamtam gemacht als bei E10 :mrgreen:

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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von Dr.Sattsam » 07.03.2011, 13:36

Abgesehen von dem Nahrungsmittel-Argument (ich glaube nicht, dass irgend jemand seriös beurteilen kann, ob der E10 tatsächlich die Nahrungsmittelproduktion beeinträchtigt) , gibt es noch die Abholzung von Regenwäldern zur Errichtung von Palmölplantagen für Biosprit. Auch seeeehr umweltfreundlich!

Aber das ist eigentlich nicht das Thema dieses Freds. Und zum eigentlichen Thema kann ich nur eins sagen:
Da ist eindeutig die Autoindustrie schuld an dem Schlamassel.
Dass das E10 kommen soll, ist ja nun hinlänglich lang bekannt, sollte ja ursprünglich schon 2008 eingeführt werden. Und jetzt, wo das Zeug schon in den Tankstellen ist, fällt diesen Pennern ein, dass sie das erst mal testen müssen??? Da ist mal wieder die reine Profitgier über das Kundeninteresse gestellt worden. Hauptsache, die Edelkarossen werden verkauft, was der Kunde nachher für Probleme damit hat, geht den Herren am A... vorbei.

Übrigens: Ich bin kein Chemiker. Aber wenn ich das aus dem Chemieunterricht noch richtig in Erinnerung habe, ist Wasserstoff in jeder Kohlenwasserstoff-Verbindung drin, also auch im herkommlichen Super. Ob das nicht nur wieder so eine Propagandamasche von der Autoindustrie ist? Um davon abzulenken, dass sie das Ding verpennt haben? Oder davon, dass ihre Hochleistungs-Superpower-Gefährte gar zu sensible Geschöpfe sind, denen es an Alltagstauglichkeit mangelt?

Ich erinnere mich noch gut an das Riesengeschrei der selben Sippschaft, als das bleifreie Benzin eingeführt wurde. Ein paar Wochen später hat kein Mensch mehr davon geredet.
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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von gnadenlos » 07.03.2011, 15:21

Man kann sicher sehr leicht ausrechnen, wie viel Bodenfläche zum Anbau des "nachwachsenden Rohstoffs" je gewünschtem Verbrauchsanteil benötigt wird. Das kann kein Hexenwerk sein. Etwas komplizierter wird es bei der Frage, wie viel Energie für den Anbau, die Ernte, Verarbeitung und den Transport aufgewendet werden.

Solange ich das Zeug nicht im eigenen Schrebergarten in ausreichenden Mengen ernten und verarbeiten kann, ist die beschworene Unabhängigkeit genau so groß wie beim Erdöl - nämlich nicht vorhanden. Die Erdölvorkommen sind übrigens heute wesentlich größer, als noch in den 1980er Jahren. Es dauert also noch, bis der schwarze Saft alle ist. :)

Das technische Problem der Motorenverträglichkeit ist noch nicht gelöst. Es hilft mir rein gar nichts, wenn Hersteller und KBA darauf hinweisen, welcher Motor den E10-Kraftstoff auf gar keinen Fall verträgt. Die Annahme, dass nicht genannte Motoren den Kraftstoff vertragen, ist schlicht und einfach falsch. Mit diesem Wischi-Waschi entziehen sich die Hersteller der Haftung. Einige Hersteller raten von E10 beim sonst verträglichen Motor ab, wenn es sich um "Wenigfahrer" handelt. Ah ja ....

Knüppeln, teeren, federn .... :D

Gruß
gnadenlos

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obi11
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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von obi11 » 08.03.2011, 12:43

Komischerweise las ich heute, das die Franzmänner E10 seit 2009 haben und problemlos damit fahren...
Na die fahren da bestimmt keine deutschen Autos ;)

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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von Sonnerl » 08.03.2011, 13:18

gnadenlos hat geschrieben:Man kann sicher sehr leicht ausrechnen, wie viel Bodenfläche zum Anbau des "nachwachsenden Rohstoffs" je gewünschtem Verbrauchsanteil benötigt wird. Das kann kein Hexenwerk sein. Etwas komplizierter wird es bei der Frage, wie viel Energie für den Anbau, die Ernte, Verarbeitung und den Transport aufgewendet werden.
Hai Gnadenlos,

bei dem "Nahrungsmittelargument" schwillt mir immer der Kamm...auch wenn ich höre, daß der Regenwald für den Biosprit gerodet wird.
Jedes Jahr werden Europaweit landwirtschaftliche Betriebe stillgelegt. Für die stillgelegten Flächen bekommen die Landwirte Subventionen und müssen dann in der freien Wirtschaft arbeiten oder bekommen Hartz IV.
Würde man ernsthaft wollen, könnten die Landwirte Biomasse anbauen und sogar gut davon leben ohne Subventionen.

Ich habe so den Eindruck, daß man jeden kleinen Schritt vorwärts für neue Umweltkonzepte mit aller Gewalt madig machen will.
Egal ob Windkraft, Sonnenenergie, Photovoltaik, Biogasanlagen, alles ist Scheiße und bringt mehr Nachteile als Vorteile. Nur Atomstrom ist gut!

Gruß Sonnerl

feuerxxw
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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von feuerxxw » 08.03.2011, 17:43

Sonnerl
Hai Gnadenlos,

bei dem "Nahrungsmittelargument" schwillt mir immer der Kamm...auch wenn ich höre, daß der Regenwald für den Biosprit gerodet wird.
Jedes Jahr werden Europaweit landwirtschaftliche Betriebe stillgelegt. Für die stillgelegten Flächen bekommen die Landwirte Subventionen und müssen dann in der freien Wirtschaft arbeiten oder bekommen Hartz IV.
Würde man ernsthaft wollen, könnten die Landwirte Biomasse anbauen und sogar gut davon leben ohne Subventionen.

Ich habe so den Eindruck, daß man jeden kleinen Schritt vorwärts für neue Umweltkonzepte mit aller Gewalt madig machen will.
Egal ob Windkraft, Sonnenenergie, Photovoltaik, Biogasanlagen, alles ist Scheiße und bringt mehr Nachteile als Vorteile. Nur Atomstrom ist gut!

Gruß Sonnerl
Hallo Sonnerl

Bin zwar nicht gandenlos aber bin auch nicht der Mann, der jeden kleinen Schritt vorwärts, madig machen will. :?
Gestern brachten sie in der Tagesschau Spätausgabe, dass Deutschland bis 2020, Flächen (2x so groß wie Belgien = gleich 70.000 qkm) zum Anbau von Grundstoffen für den Bio- Sprit benötigen.
Nun mache dir ruhig Gedanken darüber, dass diese Flächen nicht von kleinen Bauern bewirtschaftet werden sollen, sondern zukünftig von der Groß-Industrie. Sie benötigen dazu Böden, die optimal sind. Das kann nur bedeuten, dass kleine Bauern mit ihren kleinen Boden-Flächen zwangsweise immer mehr verschwinden und aufgesaugt werden von der landw. Großindustrie. Dazu werden heute die Bodenflächen immer teuerer, so das sich die kleineren Bauern überhaupt nicht mehr erweitern können z.B.: für die Bio- Produkterzeugung, um vielleicht damit noch zu überleben . Also doch noch mehr Hartzler in der Zukunft? :?
Nochwas. Freigabe von immer mehr Flächen für die Äthanolerzeugung/Bio-Diesel, kann auch in unserer kapit. Welt bedeuten, dass Pflanzen Gen manupuliert werden müssen, um max. Erträge zu erbringen. :? Ist doch nicht schlimm, wird ja nur für Bio- Treibstoffe verwendet! :D
Schlimm wirds aber erst dann, wenn unsere Nahrungsmittel am Ende auch noch mit davon betroffen werden. :roll:
Ist eigentlich bekannt, warum es immer weniger Bienen in der Natur gibt? Dem Menschen kann sicher keine Schuld dafür gegeben werden. Oder doch? :?

Grüßchen :D
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obi11
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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von obi11 » 09.03.2011, 13:54

feuerxxw hat geschrieben: Ist eigentlich bekannt, warum es immer weniger Bienen in der Natur gibt? Dem Menschen kann sicher keine Schuld dafür gegeben werden. Oder doch? :?

Grüßchen :D
Doch, da kann man dem Menschen eine gehörige Portion Schuld geben und nicht nur im großen, sondern auch im kleinen Rahmen...
Ertragsmaximierung spielt da eine ganz entscheidene Rolle und da ich mich bisweilen in "schlechter" Gesellschaft befinde weiß ich wovon ich rede... :?
Wir stellen zu sehr unsere eigenen Interessen in den Vordergrund und meinen über den Bienen zu stehen, besser zu wissen was gut und was nicht gut für sie ist...
Wir entscheiden welche Bienenkönigin es wert ist zu leben und welche es verdient abgedrückt zu werden, wir entscheiden wie das Wabenwerk im Winter angeordnet zu sein hat und das ist selten so, wie es der Bien gebaut hat.
Wir, der Mensch greifen in die ureigensten Mechanismen der Natur ein indem wir die natürlichste Art der Völkervermehrung eingreifen, das Schwärmen des Biens mit Prinzessinnenmord unterdrücken. Es interessiert uns nicht, das ein schwärmendes Volk Krankheiten und Parasiten zurücklässt, mehr noch, wir fördern die Ausbreitung der Varoamilbe bspw. indem wir unsere Völker den Sommer über durchgehend in Brut halten und ihr somit die kontinuierliche Vermehrung erlauben. Ein bisserl Chemie (Säure) einbringen ist einfacher als auf 1kg Honig zu verzichten...

Jetzt zum Thema Landverschwendung... auch da sollte jeder einmal in sich gehen und mal drüber nachdenken wie oft Wege unnütz mit dem Auto zurückgelegt werden, die sich auch mit einem gemütlichen Spaziergang oder der Radtour hätten erledigen lassen...
Ob es wirklich der 15 Liter spritfressende SUV in der Auffahrt sein muss, nur um den Nachbarn zu imponieren, oder das Erster an der nächsten roten Ampel sein muss.
Shopping in Paris, Rom oder sonstwo ist heutzutage billig, schnell mit dem Flieger für 29,95 € zur Erlebnistour um den Kollegen was tolles erzählen zu können?
Hui, mit 210 zur Schwiegermutter gerast, damit man dringenst zur Sportschau wieder daheim ist? Was meinst Du wieviel Rohstoff sich da sparen lassen könnte, wenn jeder mal sein Hirn einschalten täte?
Dann bleibt noch das zu erwähnen was teuer produziert wurde und was wir dann gedankenlos am Tag des Verfalldatums entsorgen... Eine Sünde in Anbetracht der Tatsache, das Menschen auf der Welt hungern...

Jetzt hab ich genug geschimpft ;) und möchte noch festhalten, das ich keinen der hier Schreibenden persönlich angesprochen hab, sondern es sich um eine verallgemeinernde Schilderung handelt... ein Abbild meiner persönlichen Eindrücke

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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von feuerxxw » 10.03.2011, 11:15

obi11 hat geschrieben:
feuerxxw hat geschrieben: Ist eigentlich bekannt, warum es immer weniger Bienen in der Natur gibt? Dem Menschen kann sicher keine Schuld dafür gegeben werden. Oder doch? :?

Grüßchen :D
Doch, da kann man dem Menschen eine gehörige Portion Schuld geben und nicht nur im großen, sondern auch im kleinen Rahmen...
Ertragsmaximierung spielt da eine ganz entscheidene Rolle und da ich mich bisweilen in "schlechter" Gesellschaft befinde weiß ich wovon ich rede... :?
Wir stellen zu sehr unsere eigenen Interessen in den Vordergrund und meinen über den Bienen zu stehen, besser zu wissen was gut und was nicht gut für sie ist...
Wir entscheiden welche Bienenkönigin es wert ist zu leben und welche es verdient abgedrückt zu werden, wir entscheiden wie das Wabenwerk im Winter angeordnet zu sein hat und das ist selten so, wie es der Bien gebaut hat.
Wir, der Mensch greifen in die ureigensten Mechanismen der Natur ein indem wir die natürlichste Art der Völkervermehrung eingreifen, das Schwärmen des Biens mit Prinzessinnenmord unterdrücken. Es interessiert uns nicht, das ein schwärmendes Volk Krankheiten und Parasiten zurücklässt, mehr noch, wir fördern die Ausbreitung der Varoamilbe bspw. indem wir unsere Völker den Sommer über durchgehend in Brut halten und ihr somit die kontinuierliche Vermehrung erlauben. Ein bisserl Chemie (Säure) einbringen ist einfacher als auf 1kg Honig zu verzichten...

Jetzt zum Thema Landverschwendung... auch da sollte jeder einmal in sich gehen und mal drüber nachdenken wie oft Wege unnütz mit dem Auto zurückgelegt werden, die sich auch mit einem gemütlichen Spaziergang oder der Radtour hätten erledigen lassen...
Ob es wirklich der 15 Liter spritfressende SUV in der Auffahrt sein muss, nur um den Nachbarn zu imponieren, oder das Erster an der nächsten roten Ampel sein muss.
Shopping in Paris, Rom oder sonstwo ist heutzutage billig, schnell mit dem Flieger für 29,95 € zur Erlebnistour um den Kollegen was tolles erzählen zu können?
Hui, mit 210 zur Schwiegermutter gerast, damit man dringenst zur Sportschau wieder daheim ist? Was meinst Du wieviel Rohstoff sich da sparen lassen könnte, wenn jeder mal sein Hirn einschalten täte?
Dann bleibt noch das zu erwähnen was teuer produziert wurde und was wir dann gedankenlos am Tag des Verfalldatums entsorgen... Eine Sünde in Anbetracht der Tatsache, das Menschen auf der Welt hungern...

Jetzt hab ich genug geschimpft ;) und möchte noch festhalten, das ich keinen der hier Schreibenden persönlich angesprochen hab, sondern es sich um eine verallgemeinernde Schilderung handelt... ein Abbild meiner persönlichen Eindrücke
Hallo obi

Autsch! Da sind ja auch Fehler dabei, die ich auch ab und zu mal mache!! :( :( :(
Mit dem Rückgang der Bienen bei uns , waren meiner Vermutung nach die Bauern selbst Schuld daran . Sobald der Raps bzw. das Getreide ein wenig gewachsen ist, wird sofort die chemische Keule eingesetzt.
Früher wo der Bio-Bauer noch allein gewirtschaftet hatte und die anderen Felder noch Wiesen waren, da summten die Bienen in Unmengen auf diesen Bio- Feldern noch rum. Heute ist Ruhe und nur noch wenige Hummeln übernehmen scheinbar die Aufgaben der Bienen. :?: :(
Na ja. Irgendwann gräbt sich der Mensch auf Dauer selbst das Wasser ab! :idea:

Grüßchen :D
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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von obi11 » 11.03.2011, 11:57

feuerxxw hat geschrieben: Mit dem Rückgang der Bienen bei uns , waren meiner Vermutung nach die Bauern selbst Schuld daran . Sobald der Raps bzw. das Getreide ein wenig gewachsen ist, wird sofort die chemische Keule eingesetzt.


Grüßchen :D
nee, den Bauern geb ich da nichtmal selber Schuld... Schuld waren die Hersteller der Spritzmittel und gierige Imker an sich.
Es gibt eine zuverlässige biologische Waffe gegen die Käfer im Raps und das sind die Bienen selbst. Durch ihr summen veranlassen sie den Käfer dazu sich fallen zu lassen und erreicht durch Völker, die im Raps stehen den Fruchtstand erst garnicht...
Da gabs nal ne Initiative, die Imker und bauern zusammenbrachte.
Eine WIN/WiN lösung für beide Seiten, wenn sich die Imker mit dem Honigertrag und den kostenlosen Stellplätzen hätten zufrieden gegeben. Sie gingen leider irgendwann (vielleicht auch durch die Industrie inspiriert) dazu über sich die Bestäubungsleistung teuer bezahlen zu lassen. Das hatte zur Folge das Anwendung von Pestiziden günstiger wurde als die "Bio" Schädlingsbekämpfung...
Das sich die Imker selbst ins Knie geschossen haben, haben einige bis heute nicht gemerkt...

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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von gnadenlos » 13.03.2011, 22:14

Sonnerl hat geschrieben:Hai Gnadenlos,

bei dem "Nahrungsmittelargument" schwillt mir immer der Kamm...auch wenn ich höre, daß der Regenwald für den Biosprit gerodet wird.
Jedes Jahr werden Europaweit landwirtschaftliche Betriebe stillgelegt. Für die stillgelegten Flächen bekommen die Landwirte Subventionen und müssen dann in der freien Wirtschaft arbeiten oder bekommen Hartz IV.
Nein, es ist keine Fortschrittsweigerung, Sonnerl. Selbst wenn wir sämtliche Agrarflächen in Deutschland für den Anbau von "Biosprit" opferten, würde es für den Verbrauch nicht ausreichen. Und solange wir u.a. Weizen und Mais importieren, braucht mir keiner mit irgendwelchen stillgelegten Flächen kommen. Die sind ja nicht stillgelegt, weil man sie nicht für den Eigenbedarf benötigen könnte.

Und wo wir schon beim Spritverbrauch sind: Vielleicht sollte man einfach mal daran sparen, vielleicht nicht jeden Joghurtbecher, jeden Maiskolben und jede Schweinehälfte ins Ausland und zurück karren (um nur dieses winzige Beispiel zu nennen).

Und solange es Privatfahrzeuge gibt, die mehr als 10 Liter schlucken, braucht mir auch keiner mit "Wir müssen etwas tun" kommen. Die erste Maßnahme wäre nämlich, genau diese Fahrzeuge direkt vom Produktionsband in die Müllpresse zu schieben.

Gruß
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Re: Brüderles Gipfel

Beitrag von obi11 » 17.03.2011, 12:11

Die Autos gibts, weil der Kunde sie will... so einfach ist das.
Schließlich muss der sUV ja größer und KW Stärker sein als der vom Nachbarn, ne Klimaanlage ist selbstverständlich und tonnenweise spritfressende Zusatzausstattung unverzichtbar...
Wir müssen uns nicht für alles und jedes nen schuldigen suchen, denn in erster Linie sind wir es doch, die was ändern könnten.

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