Krieg in Palästina - eine Zusammenfassung

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obi11
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Beitrag von obi11 » 29.01.2009, 13:03

Hallo feuer,
dir ist aber schon bewusst das weder für das attentat, noch für die neuerlich abgeschossene Rakete die Hamas verantwortlich ist?
Auch wenn Du es gern ausblendest, so hat zu keiner Zeit niemand die Raketen gutgeheißen. Ferner stand das Attentat auf den Militärjeep mit in der chronologie und damit ist dein Einwand der Einseitigkeit wohl hinfällig bzw. die Wahrnehmung scheint mir da stark einseitig.

Knurro_Knurreck
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Beitrag von Knurro_Knurreck » 29.01.2009, 14:00

coco hat geschrieben:Mein lieber knurro,
auch wenn es Dir auf den Geist geht werde ich weiter die Links einstellen, es bleibt Dir freigestellt die Beitrage zu lesen bzw. sinnfrei zu kommentieren.
Links wolltest Du doch selber gern immer haben, denn warst Du es nicht, der ohne Quellenangabe dem User rattie Diskussionen auf Bildzeitungsniveau vorgeworfen hat?

Ich glaube Dich nervt eher das die militärische Übermacht so rein gar nichts erreicht hat, außer sich ins Abseits zu schießen.

Den entscheidenden Teil des eingestellten Links hast Du augenscheinlich nicht gelesen, denn der stellt genau das Verhalten der Publizisten GbR hier in Deutschland dar, ich kopier ihn gern noch einmal für Dich.
Bei Übertragungen von Anschlägen verschwinden maßgebliche journalistische Werte wie Objektivität, Professionalität, oder Neutralität, welche die Arbeit des Nachrichtensprechers auszeichnen. Nun wird Anteilnahme und Identifikation verlangt. Die Phasen der Zeremonie wiederholen sich: der Wettlauf zur Klärung von Informationen und Einzelheiten, das Verstehen seiner Bedeutung, erste organisatorische Aktivitäten, Räumungs- und Rettungsarbeiten, die Wiederherstellung der Ordnung, gefolgt von Heilung, Bestattung, Trauerarbeit und Anteilnahme. Dem stehen Anschuldigungen, Verzweiflung und Wut, angekündigte Vergeltung und Rache gegenüber. Der Sprecher im Studio und die Korrespondenten vor Ort werden von bekannten Teilnehmern und Interviewpartnern begleitet, die gute Wünsche oder ihr Bedauern aussprechen oder beten. Später erklingen den Umständen entsprechende Lieder und Melodien. Der Ort des Anschlags ist eine Art Altar, auf dem Opfer gebracht wurden. Innerhalb des Rituals werden Muster erkenntlich, die derartige Fernsehübertragungen ans rettende Ufer, zur wiedereinkehrenden Routine, führen, die sich selbst und den Zuschauern eine neue Dimension gibt, ihre Mitgliedschaft im Kollektiv verfestigt und bestätigt, sie vielleicht sogar neu "erfindet".
Im übrigen, gern für Dich zum 100. Mal, da Du in der Hinsicht wohl wahrnehmungsresistent bist, es geht nicht um gut oder Böse, aber ein Verbrechen mit einem Verbrechen zu ahnden geht gegen mein Rechtsempfinden und eine Armee, die gegen die als Druckmittel gegen eine Zivilbevölkerung eingesetzt wird geht schon gar nicht!


Coco
Natürlich habe ich gelesen, wie voreingenommen bzw polarisiert die Medien sein sollen. Da es sich aber ganz offensichtlich nur um eine wizthumsche Behauptung bzw. eine ex-kathedra abgegebene Privatmeinung handelt, sah ich sie nicht als kommentierungswürdig an, auch wenn sie für Dich das Evangelium darstellt und Du sie mir immer wieder vorkaust.

Im Übrigen geht auch deine Schlussfolgerung, betreffend Druckmittel gegen Zivilisten fehl, da - mit Ausnahme von Kleinkindern oder Uraltgreisen - eine Definition fehlt, wer im Gazastreifen Zivilist ist und wer nicht.
Auch Hamasterroristen/terroristinnen sind Zivilisten, weil sie in keiner Armee sind. Logischerweise dürfte sich Israel dann nicht einmal gegen diese wehren. Unter Entgegenhaltung des Wahrnehmungsresistenzspiegels bitte ich Dich daher, mit Deinem unlogischen Zivilistenquark aufzuhören.

Was übrigens meinen Vorhalt bezüglich der Linkeinstellung an sich betrifft, geht es hier nicht um die Linkeinstellung in Form eines Belegs für eine Behauptung, sondern um das massenhaftes Einstellen von Links, mit denen immer nur eine Tendenz begründet werden soll. Ich sagte schon, dass es leicht wäre, mit einer gleichen Vielzahl von Links genau eine gegenteilige Tendenz herauszustellen.

LG Knurro

Knurro_Knurreck
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Beitrag von Knurro_Knurreck » 29.01.2009, 14:31

obi11 hat geschrieben:Hallo feuer,
dir ist aber schon bewusst das weder für das attentat, noch für die neuerlich abgeschossene Rakete die Hamas verantwortlich ist?
Auch wenn Du es gern ausblendest, so hat zu keiner Zeit niemand die Raketen gutgeheißen. Ferner stand das Attentat auf den Militärjeep mit in der chronologie und damit ist dein Einwand der Einseitigkeit wohl hinfällig bzw. die Wahrnehmung scheint mir da stark einseitig.
Ich lese vielfach, dass palästinensische Extremisten am Dienstag einen Bombenanschlag auf eine israelische Patrouille verübten.

Tatsächlich waren es aber nur palästinensische Zivilisten, die von einer übermächtigen israelischen Patouille bedroht wurden und sich lediglich dagegen verteidigten. Denn die voreingenommene Presse berichtet völlig falsch.

MfG Knurro

coco
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Beitrag von coco » 29.01.2009, 15:31

Hallo feuerxxw,
die Informationen sind nun einmal leider frei im Netz verfügbar und da ich die gleichen Maßstäbe anlege wie Du und der Meinung bin das eine Waffenruhe einzuhalten ist stelle ich die Verstöße auch hier ein. Wie schon erwähnt war auch der Anschlag jenseits des Zaunes darunter!

Dein Feindbild lautet Hamas, das Du auch in keinem Fall mit ihr reden würdest und dafür weitere Opfer in Kauf nimmst hast Du ja bereits deutlich gemacht. Leider gibt es keine Alternative als mit der Hamas zu reden, das ist traurige Realität und der fast dreiwöchige Krieg hat dieses im Ergebnis noch verstärkt.

Der Widerspruch in der Denkweise findet sich schon bei den automatischen Schuldzuweisungen, bzw. Verantwortlichkeiten. Wenn sich der israelische Regierungssprecher hinstellt und sagt die Hamas ist für Sicherheit und Ordnung „verantwortlich“ dann muss sie auch Ansprechpartner sein, denn sie hat dann nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte. Nun sind wir wieder am Anfang der Kette, an dem Punkt wo man darauf hinweisen muss das die Hamas, trotz ihrer Charta, trotz ihres gewalttätigen Vorgehens im Gazastreifen in den Monaten Juli bis Oktober, in denen es nachweislich kaum Raketeneinschläge in Israel gab, Garant für relative Sicherheit israelischer Bürger war. Bis zum 4 November, wo israelische Einheiten, ich darf jetzt Mal deine Worte nutzen, ein Blutbad auf palästinensischem Gebiet angerichtet haben. Hätte man sich weiterhin an die Vereinbarungen gehalten und wenigstens die zugesicherte Anzahl von Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs passieren lassen, dann würde der von Carter ausgehandelte Waffenstillstand vermutlich noch heute bestehen.

Auch heute stauen sich Hilfsgüter an der Grenze zum Gazastreifen, weil sie die Grenze nicht passieren dürfen. Die UN hat 500 Transporte errechnet, 125 dürfen bislang die Grenzen passieren. Angesichts der Schäden in Gaza ist dies nicht nur unverantwortlich, es ist menschlich verwerflich. Auch diese Anordnung hat wohl keinesfalls die Hamas erlassen.

Hintergründe zu den gegrabenen Tunneln und einige wenige Argumente warum die Bevölkerung damals die Hamas gewählt hat finden sich heute in der „Welt“.

Was das Attentat auf die Armee-Streife betrifft, so ist dies sicher kritikwürdig, aber angesichts der bisher gestreuten Falschmeldungen ist auch ein gewisses Maß an Skepsis vorhanden. Zum einen widerspricht es der bisher angewandten Taktik, zum anderen bleibt die Frage offen wie der Sprengsatz dorthin gelangt ist. Auffällig war auch, dass rein zufällig ein Kamerateam vor Ort war. Als Urheber steht wohl mittlerweile eine andere militante Palästinensergruppe fest, was an den Umständen allerdings nicht ändert dass es in diesem, aus meiner Sicht nach wie vor vermeidbaren Krieg, ein weiteres Menschenleben geopfert wurde.

Du kannst weiterhin die vor dem Waffenstillstand 2008 angefangene Kriegsplanung, den forcierten Ausbau völkerrechtswidriger Siedlungen und weitere Details gern als Signale der Friedensbereitschaft Israels werten, ich sehe das allerdings grundlegend anders.

Eine Lösung des Konflikts wäre nur in den Grenzen von 1967 möglich und zwar ohne die Krebsgeschwüre israelischer Siedlungen, die den Staat Palästina zu einem Flickenteppich werden lassen. Ich glaube kaum dass Du mit dieser Forderung in Israel auf Zustimmung stoßen wirst.

coco

P.S. Die Verantwortung für die abgeschossene Rakete übernahm in einer Erklärung die Aksa-Brigaden, der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.
Für den Sprengsatz hat die Gruppe „Dschihad und Tawhid-Brigaden“ die Verantwortung übernommen. Die Nähe dieser Gruppe zu al Kaida lässt eher auf keine Zustimmung der Hamas schließen.
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coco
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Beitrag von coco » 29.01.2009, 15:32

Lieber knurro,
das kannst Du gern tun und Du kannst auch mit einer inhaltlichen Auseinandersetzung der von Dir eingestellten Links rechnen, denn im Gegensatz zu Dir befasse ich mich mit Inhalten und deren Verfassern ;).
Als Zivilist bezeichnet man übrigens Personen, die während einer Kampfhandlung keiner der feindlichen Streitkräften oder sonstigen Kampfgruppen angehören und auch an keiner Kampfhandlung teilnehmen. Näheres regelt die Haager Landkriegsordnung als Teil des Kriegsvölkerrechts. Die Definition ist im Gegensatz zu der Begrifflichkeit Terror klar definiert. Ebenfalls enthalten die Genfer Konventionen Richtlinien zum Schutz der Zivilbevölkerung. Die Beweise das aus UN Einrichtungen heraus geschossen wurde sind entweder nicht erbracht oder umgehend widerlegt worden. Auch Dein liebstes Argument der menschlichen Schutzschilde ist aufgrund der Besiedlungsdichte wohl kaum in allen Fällen anwendbar.

Coco
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Knurro_Knurreck
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Beitrag von Knurro_Knurreck » 29.01.2009, 16:04

coco hat geschrieben: Als Zivilist bezeichnet man übrigens Personen, die während einer Kampfhandlung keiner der feindlichen Streitkräften oder sonstigen Kampfgruppen angehören und auch an keiner Kampfhandlung teilnehmen.
Ja, genau das trifft auf den Hamas-Terroristen zu; nämlich dann, wenn er von der Kampfhandlung zurückkehrt und sich in feiger Weise im Schosse seiner Familie verbirgt (wie neulich der Heini mit seinen 4 Frauen und 11 Kindern). Dann nimmt er weder an Kampfhandlungen teil, noch gehört er einer feindlichen Streitkraft oder Kampfgruppe an. Er ist somit Zivilist, sogar nach der o. g. Definition.

Deine ganze Zivilistenargumentation paßt hier nicht mehr.

LG Knurro

coco
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Beitrag von coco » 29.01.2009, 16:45

Hallo knurro,
dieser Fall legitimiert selbstredend den Beschuss zahlreicher UN Einrichtungen und anderer ziviler Ziele! Hätte man sich anders Verhalten, dann würde kritisiert dass man sich feige versteckt.
Da er als führender Kopf wohl der Hamas angehört hat ist er als Bestandteil der gegnerischen Konfliktpartei anzusehen.

coco
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feuerxxw
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Beitrag von feuerxxw » 29.01.2009, 20:22

coco
P.S. Die Verantwortung für die abgeschossene Rakete übernahm in einer Erklärung die Aksa-Brigaden, der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.
Für den Sprengsatz hat die Gruppe „Dschihad und Tawhid-Brigaden“ die Verantwortung übernommen. Die Nähe dieser Gruppe zu al Kaida lässt eher auf keine Zustimmung der Hamas schließen.
Hallo coco

Es ist ganz einfach schlimm , wenn wenn von einer Hand voll von Gruppierungen mit ihren Kämpfern, Brigaden, Fatah, Hisbolla, Hamas und weitere sogenannte Befreiungskräfte, am Untergang des Staates Israel aktiv gemeinsam daran wirken. :roll:
Alle diese Leute (Kämpfer) werden dafür bezahlt, erhalten reichlich Waffen und Sprengstoffe, um Israelis möglichst aus Palästina zu vertreiben oder besser sogar zu töten. Wer bezahlt diese Kämpfer und für was werden diese eigentlich bezahlt? :roll: Hast du dir persönlich schon einmal diese Frage gestellt? :idea: Was würden diese Kämpfer eigentlich ohne diese verhassten Israelis in Palästina für eine Arbeit dann haben ? Eigentlich wird für ihren Unterhalt (mit Familien), indirekt ( nur wegen der Israelis ) von bestimmten Staaten, doch ganz gut für sie gesorgt. Warum sollten diese Kämpfer/Gruppierungen eigentlich Interesse daran haben, mit Israel friedlich zusammen zu leben? :roll: Für mich sind es eigentlich bezahlte Söldner , die dem palästinensische Volk wirklichen Schaden auf Dauer zufügen . :evil:

Ich möchte deine ganz oben gemachten Ausführungen, keineswegs als unbedingt falsch bewerten ! :!: Fehler wurden leider wieder von beiden Seiten (für mich viel zu leichtfertig) ohne Skrupel getätigt. Menschenleben wurden einfach dabei in Kauf genommen. :roll:
Ein Ziel dabei war , vor der Amtseinführung des Präsidenten der USA, neue Tatsachen zu schaffen, um so Vorteile für spätere Verhandlungen im Nahen Osten damit zu erreichen. Das Zeitfenster wurde dafür optimal genutzt. :cry: Die beiden einseitig ausgerufenen Waffenstillstände (zwei Tage vor der Amtseinführung von Obama), sollten uns doch ein wenig mehr zum Nachdenken anregen ! :!: Denkt hier wirklich jemand, dass hier nur der Zufall alleinig im Spiel war ? :roll:
Auch die Ruhe ist ein Teil des Lebens

Knurro_Knurreck
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Beitrag von Knurro_Knurreck » 29.01.2009, 20:50

coco hat geschrieben:Hallo knurro,
dieser Fall legitimiert selbstredend den Beschuss zahlreicher UN Einrichtungen und anderer ziviler Ziele! Hätte man sich anders Verhalten, dann würde kritisiert dass man sich feige versteckt.
Wo gehobelt wird, da fallen Späne und wenn sich die UN in gefährlichem Gebiet aufhält, dann muss sie damit rechnen, dass sie Schaden nimmt.
Im Übrigen: Woher weißt Du denn so sicher, dass sich keine Hamas-Kämpfer in oder neben dem UN-Gebäude aufhielten? Doch auch nur aus Deinen Medien.

...und wieso redest Du von zivilen Zielen? Wenn Zivilisten nicht eindeutig definierbar sind, dann sind es die Ziele in denen sie sich aufhalten jedenfalls auch nicht.
coco hat geschrieben: Da er als führender Kopf wohl der Hamas angehört hat ist er als Bestandteil der gegnerischen Konfliktpartei anzusehen.
Der arme Zivilist musste sich hinter den Rockzipfeln seiner 4 Frauen verstecken. Sehr mutig für einen führenden Hamas-Mann.

Im Übrigen: Hast du angesichts der Feindschaft zwischen Hamas-Palästinensern und Fatah-Palästinensern schon mal daran gedacht, dass die Palästinenser die Israelis überhaupt nicht bräuchten, um sich gegenseitig umzubringen?

LG Knurro

nicita
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Diese Diskussion ist aus meiner Sicht hirnrissig

Beitrag von nicita » 29.01.2009, 21:25

Tatsache ist - selbst wenn Hamas-Kämpfer sich hinter Zivilisten verstecken - dass ein Großteil der "echten" Zivilisten überhaupt keine Chance haben dem ganzen zu entkommen, sie gar keine Fluchtmöglichkeit haben.

Für mich ist diese Denke irgendwie Schäuble-mäßig. Die muss man mal auf andere Situationen übertragen. Nimm doch einfach mal einen Bankraub.. es sind noch Kunden in der Bank - der Bankräuber versteckt sich sozusagen hinter den Kunden - und die Polizei metzelt alle nieder. Ergebnis .. Bankräuber tot, Kunden auch - prima Sache!

Diese ganzen Aktionen werden nicht umsonst weltweit als Verbrechen angeprangert. Dazu muss man auch nicht links sein, um das zu verstehen - es reicht Mensch zu sein, umso mehr, wenn man sich als gläubigen Christen bezeichnet. Es bedarf keiner Links usw. Es geht auch gar nicht um die Sache, denn die ist einfach so klar wie Kloßbrühe - hier geht es nur noch darum, bis zuletzt recht zu behalten.

Ich finde den Spruch "wo gehobelt wird, da fallen auch Späne" in diesem Zusammenhang unter jeder menschlichen Würde.

Gruß
nicita

Knurro_Knurreck
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Re: Diese Diskussion ist aus meiner Sicht hirnrissig

Beitrag von Knurro_Knurreck » 29.01.2009, 21:52

nicita hat geschrieben:Tatsache ist - selbst wenn Hamas-Kämpfer sich hinter Zivilisten verstecken - dass ein Großteil der "echten" Zivilisten überhaupt keine Chance haben dem ganzen zu entkommen, sie gar keine Fluchtmöglichkeit haben.

Für mich ist diese Denke irgendwie Schäuble-mäßig. Die muss man mal auf andere Situationen übertragen. Nimm doch einfach mal einen Bankraub.. es sind noch Kunden in der Bank - der Bankräuber versteckt sich sozusagen hinter den Kunden - und die Polizei metzelt alle nieder. Ergebnis .. Bankräuber tot, Kunden auch - prima Sache!
...und niemand hat von den Bankkunden verlangt, dass sie den Bankräuber wählen und sich mit ihm solidarisieren...

nicita hat geschrieben: Diese ganzen Aktionen werden nicht umsonst weltweit als Verbrechen angeprangert. Dazu muss man auch nicht links sein, um das zu verstehen - es reicht Mensch zu sein, umso mehr, wenn man sich als gläubigen Christen bezeichnet. Es bedarf keiner Links usw. Es geht auch gar nicht um die Sache, denn die ist einfach so klar wie Kloßbrühe - hier geht es nur noch darum, bis zuletzt recht zu behalten.

Ich finde den Spruch "wo gehobelt wird, da fallen auch Späne" in diesem Zusammenhang unter jeder menschlichen Würde.


Wenn dir der Begriff "Hobelspäne" nicht gefällt, dann nimm den militärischen: "Kollateralschaden".

...und was die Rücksichtnahme palästinensischer Terroristen auf israelische Zivilisten anlangt, kannst Du sogar aus cocos Link entnehmen; lies Dir das mal durch, bevor Du von Menschlichkeit sprichst:

Zitat:

Der Anschlag auf das Delfinarium im Juni 2001 in Tel Aviv etwa, bei dem mehr als zwanzig Jugendliche "aus der Sowjetunion" während eines Diskothekenbesuchs ums Leben kamen, wurde eindringlich in das kollektive nationale Gedächtnis gemeißelt - eine Art "Eintrittskarte" für die Einwanderer aus Russland in die israelische Gesellschaft und Kultur. Die negativen Stereotypen von Russen, die in Israel vor dem Anschlag kursiert hatten, verschwanden größtenteils aus dem Mediendiskurs. 12 Der Anschlag, der 2002 am Seder-Abend des Passover-Fests auf das Park-Hotel in Netanya verübt wurde, hat 27 Menschen das Leben gekostet und wurde mit der Shoah in Zusammenhang gebracht, weil Überlebende der Shoah zu Opfern wurden. Der Anschlag auf das Jerusalemer Beth-Israel-Viertel im selben Monat und der auf die ultraorthodoxe Siedlung Emanuel im Dezember 2001 wurden als Versuch dargestellt, Judentum und Juden, ihre Religion, ihre Feste und Traditionen zu treffen. Gleiches galt auch für den Jerusalemer Anschlag im August 2003, bei dem vor allem Ultraorthodoxe getötet wurden, die plötzlich von explizit säkularen Israelis als "edelmütige Brüder" umarmt wurden.

Nach den Anschlägen auf die Jerusalemer Cafés "Moment" im März 2002 und "Hillel" im Sommer 2003 sprachen die Medien von dem Versuch des fanatischen Islams, das säkulare Leben zu treffen. Man sprach von der liberalen Tradition des Rehavia-Viertels, 13 von der Emek-Refaim-Straße und ihrem besonderen Charakter in Jerusalems Stadtbild. Gleiches traf auch für den Anschlag auf das Tel Aviver Dizengoff Center oder auf das Fischrestaurant "See-Food-Market" zu. Der Anschlag auf den Zionsplatz oder die Ben-Jehuda-Straße in Jerusalem im Jahr 2001 erinnerte die Medien an den Anschlagsversuch auf das "Herz der israelischen Hauptstadt" und an die Explosion zur Zeit des britischen Mandats. Nach dem Anschlag auf die Hebräische Universität am Skopusberg riefen führende Persönlichkeiten den fatalen Anschlag auf die Kolonne 1948 in Erinnerung. Nach den Anschlägen auf die Haifaer Restaurants "Maza" im März 2002 und "Maxime" Anfang Oktober 2003 - beide sind in gemischtem jüdisch-arabischen Besitz - sprach man von dem Versuch, der Koexistenz von Juden und Arabern in Haifa und in Israel überhaupt zu schaden. Nach dem Anschlag auf den alten Busbahnhof in Tel Aviv im Januar 2003 wurde über die in Israel lebenden ausländischen Arbeiter und deren Bezug zu Israel diskutiert, über ihre Nöte und das Dilemma, ihnen zu helfen oder sie zum Verlassen des Landes zu bewegen, sowie von der Problematik, der sich Verletzte und Zeugen gegenüber sahen, die sich illegal in Israel aufhielten.

In anderen Fällen berief sich der Staat auf Symbole, die mit dem Anschlag verbunden wurden. Nach dem Anschlag auf das Jerusalemer "Sbarro"-Restaurant im August 2001 wurde die Geschichte einer holländischen Familie erzählt, die ihr Schicksal mit Israel verband und drei Söhne bei dem Anschlag verlor. Es wurden auch die Geschichten der Eltern von Ermordeten ausgebreitet, die vom Innenministerium zur Ausreise gezwungen wurden. Nach dem Attentat auf Minister Rehavam Zeevi im Oktober 2001 erhielt ein rechtsextremistischer Minister plötzlich "Eigenstaatlichkeit", wurde zur Gründungselite des Landes, stand allen und allem nah - dem Boden, der israelischen Geschichte und den Literaten. Bei anderen Anschlägen wurden herzzerreißende Kindergeschichten erzählt. Dies traf insbesondere für den Jerusalemer Terroranschlag am 19. August 2003 zu, der umgehend als "Kinderanschlag" tituliert wurde. Bei dem Anschlag auf ein Restaurant in Haifa im Oktober 2003, in dem Familien zusammen am Sabbatabend aßen, wurden Geschichten von "ganzen Familien" erzählt, die ausgelöscht wurden.

Den Orten der Anschläge oder dem gewählten Zeitpunkt wurden ebenfalls Bedeutungen beigemessen: Autobusse, Märkte und andere Orte, an denen sich vor allem Arme aufhalten, wie Tel Avivs alter Busbahnhof oder das Stadtzentrum von Beersheva, das im August 2004 von einem Anschlag heimgesucht wurde. Sie wurden zu Symbolen grausamen Terrors gegen einfache Menschen, gegen Alte, Ausländer und Mittellose. Dagegen klammerten die Medien bestimmte Gruppen von der Berichterstattung aus: Die Siedler hatten schon immer behauptet, dass den Medien ihr Schicksal und die vielen Anschläge in Judäa und Samaria gleichgültig waren - Gebiete, die von den Medien als "Niemandsland" angesehen werden, in dem Anschläge "natürlich" oder gar gerechtfertigt seien. Die Entfremdung zwischen "Israelis" und Nationalreligiösen, die seit dem einseitigen Rückzug aus Gush Katif (August 2005) und der gewaltsamen Räumung der Siedlung Amona (Februar 2006) sehr tief ging, riss bei dem Jerusalemer Anschlag auf die Talmudschule Merkaz ha-Rav im März 2008 wieder auf. Dieser Anschlag wurde ausgiebig, jedoch ohne emotionale Identifizierung behandelt.

Zitatende

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obi11
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Beitrag von obi11 » 29.01.2009, 23:03

Schon komisch woher knurro alles soo genau weiß... mir gibt folgendes schon bei den Anschlag auf den Militärkonvoi zu denken...
Kurze Zeit später wird jemand vom Motorrad geschossen... ein IDF Sprecher sagt Terrorist... in der NYT stand heute was von einem Polizisten...
Was das gefährliche Gebiet anbelangt knurro, so sind die UN Einrichtungen und Hilfkonvoys eindeutig gekennzeichnet und die geografische lage war bekannt...internationales Recht gilt auch für Israel, alles andere stellt es auf die Stufe eines Terrorstaates... im Übrigen ist meines Erachtens auch das Völkerrecht für Israel bindend
Warnschüsse auf eine EU Delegation, auch hier ist anzunehmen das das Fahrzeug ensprechend gekennzeichnet war...
Übrigens gibts noch andere Quellen als die Medien. Aber Menschenrechtsorganisationen und ähnliches sind Dir ja zu suspekt, weil sie Dein Bild stören.

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Ich glaube nicht,

Beitrag von nicita » 29.01.2009, 23:11

dass die Kinder, die da zu Tode kamen, irgendwen gewählt haben.

Es ist auch nicht so, dass alle Palästinenser die Hamas gewählt haben, oder gar wollen. Mitgefangen -> Mitgehangen heißt die Devise, weil entkommen kann von denen keiner. Von den vielen Toten, die diese Aktion gefordert hat, ist ein großer Teil vollkommen unschuldig.

Aus meinem menschlichen und christlichen Verständnis heraus hat der Schutz der Unschuldigen Vorrang vor allem. Berechtigte Maßnahmen gegen Verbrecher müssen aus meiner Sicht zwingend den Schutz derer vorsehen, die in dieser Situation unschuldig gefangen sind.

Hier ist man so vorgegangen, als würde man alle in einen Sack stecken, und kräftig draufhauen nach dem Motto - es trifft schon die richtigen. Dem ist aber so nicht, wenn dabei über 400 Kinder sterben! Das ist für mich in keinster Weise mit christlichen, menschlichen und moralischen Werten vertretbar, da gibt es kein Drehen und Wenden und es bedarf keiner Links, keiner Artikel und dergleichen!
Was es allerdings bedarf, ist doch mal die eigenen Werte zu hinterfragen und zwar ungeachtet dessen, welcher Herkunft und Religionszugehörigkeit die Opfer sind, und sich mal zu fragen, ob man das allen Ernstes rechtfertigen und vertreten kann. :( Ich kann es nicht. Und das ist keinesfalls eine politische Frage.

Ein Attentäter gehört gefasst, und bestraft - das stelle ich gar nicht in Frage. Allerdings dann, wenn man zehn Unbeteiligte erschießt, um ggfs. den Attentäter zu treffen, schon.

LG
nicita

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Beitrag von gnadenlos » 29.01.2009, 23:47

Schön gesagt, nicita. Es hilft aber nichts. Die israelische Regierung, ihre Radikalen und Extremisten sowie die Kriegsbefürworter sind vom gleichen Hass und der gleichen Blindheit befallen, wie einst die Nazis und ihre Mitläufer. Ich behaupte sogar: es sind Nazis.

Gruß
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coco
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Beitrag von coco » 30.01.2009, 04:07

Hallo knurro,
Dir ist bekannt das insgesamt 53 Gebäude der UN, hauptsächlich Schulen durch die IDF beschossen wurden?
Dazu brauchst Du keine Medien, das ist auf den Webseiten der UN nachlesbar. Nachlesbar ist dort auch das insgesamt über 50.000 Menschen in UN Einrichtungen Zuflucht gesucht haben.
Bekannt sollte Dir auch sein das die „Sympathisanten“ keine Möglichkeit zur Flucht hatten.

Bei 53 beschossenen UN Einrichtungen, die zudem bei Tag und bei Nacht entsprechend gekennzeichnet waren und deren GPS Daten Israels bekannt waren, da spreche ich nicht mehr von einem bedauerlichen Einzelfall, da spreche ich von Vorsatz.

Nun gibt es da noch einen Vorfall in einer Live-Sendung von Kanal 10, wo der Standardsatz der IDF Sprecher, der sich mehr als einmal als billige Lüge erwiesen hat wieder zur Anwendung. Dann erinnere ich an den Fall wo ein LKW mit Sauerstoffflaschen in die Luft gesprengt wurde. Auch das waren Zivilisten.

Carter hat im letzten Jahr das einzig Richtige getan, er hat mit der Hamas geredet und es ging auch 4 Monate gut, obwohl einer der Vertragspartner seine Vereinbarungen nicht vollständig eingehalten hat.
Das Argument des Waffenschmuggels via Tunnel mag im begrenzten Maß zutreffen, allerdings wurden zu 70-90% Waren des täglichen Bedarfs so zwecks Mangel anderer Versorgungswege in den Gazastreifen verschafft.
Einleuchtender ist jedenfalls für mich der Schmuggelweg übers Meer, da kaum kontrollierbar.

Kollektivstrafen gelten im modernen Recht weithin als illegitim, bzw. als illegal. Jede im Gesetz definierte Straftat bezieht sich auf den bestimmten Täter, und die Bestrafung von Unbeteiligten ist eine Abweichung vom Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit. (Dieser Grundsatz gilt auch in der israelischen Rechtssprechung).

Ich gehe nicht einmal soweit wie der Richter Fernando Andreu vom höchsten Spanischen Strafgerichtshof, dass ich gezielte Angriffe auf Aufenthaltsorte von Hamasaktivisten und somit Terroristen verurteilen würde, wenn die Mittel denn angemessen sind. Eine Klage wegen eines Vorfalls aus dem Jahr 2002 ist wohl inzwischen zugelassen worden.


Coco
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