Warum kommt eigentlich kein richtiges Mitleid auf?

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feuerxxw
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Warum kommt eigentlich kein richtiges Mitleid auf?

Beitrag von feuerxxw » 06.01.2009, 17:15

Adolf Merckle begeht Selbstmord. :roll: Er wählte den Freitod .(Er hat sich vom Zug überrollen lassen) Sein geschaffenes Firmenimperium riskierte er an der Börse. Ein Milliardär wollte durch Zockerei zum Supermilliardär werden. :?

Wenn man sich jetzt die Frage stellt, warum Menschen eigentlich so handeln müssen , um noch reicher zu werden, dann kann man eigentlich nur noch mit dem Kopf schütteln. Warum langte ihm nicht sein geschaffenes Imperium ? Er und seine Mitarbeiter haben bestimmt viel Arbeit dort in das Unternehmen reingesteckt. Sie haben gemeinsam etwas geschaffen. :!:
Leider wird aber hier im Kapitalismus, dass gemeinsam Geschaffene, nur dem Besitzer des Unternehmens zugeschrieben. Er kann damit machen was er will ! :?:
Genau das hat er auch getan! Er hat die Arbeit, aller dort geschaffenen Werte, (auch durch die seiner Mitarbeiter) total mißachtet und leichtfertig nur für sich und seinem Egoismus, aufs Spiel gesetzt. !:cry:

Deswegen gibt es von mir keinerlei Mitleid für ihn!

http://wirtschaft.t-online.de/c/17/29/3 ... 93880.html
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nicita
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Wir wissen nicht, warum er das tat

Beitrag von nicita » 06.01.2009, 23:42

in seinem Leben hat er - wenn man mal genau hinschaut - mit all dem Geld sehr viele Arbeitsplätze geschaffen. Aus einem Unternehmen mit ursprünglich 80 Mitarbeitern ist heute eine Unternehmensgruppe mit 100.000 Mitarbeitern geworden. Ob man das schafft, nur um sich weiter zu bereichern? Daran habe ich meine Zweifel. Er hätte doch für sich und seine Familie schon lange ausgesorgt gehabt.

Was anderes ist der Selbstmord.. aus meiner Sicht ist es ein sich aus der Affaire ziehen. Letztlich hat er nun seine Familie, die in die Unternehmen involviert ist, mit der Situation alleine gelassen.

Mitleid habe ich aber dennoch. Weil ein Mensch, der sein Leben weg wirft, weil er es nicht mehr ertragen kann, ein wirklich armer Mensch ist. Mitleid habe ich auch für seine Familie. Und seine Lebensleistung anerkennen kann ich zudem, muss man aus meiner Sicht auch - das ist kein Pappenstiel!

Die Spekulationen waren natürlich ein ausgesprochen großer Fehler und mit großen Risiken verbunden. Aber hinterher lässt es sich auch gut unken :( Es ändert ja nichts.

Gruß
nicita

gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 07.01.2009, 01:22

Es ist schon so, wie es nicita sagte. Hätte er ganz brav kleine Brötchen gebacken, wären es heute noch nur 80 Mitarbeiter. Von nix kommt eben nix. Zudem sind die geschaffenen Werte ja nicht weg - sie hat nur ein anderer.

Sein Fehler war das Zocken. Vielleicht einmal aus der Not heraus begonnen, gut gegangen, wird so etwas schnell zur Sucht. Das ist wie mit Leuten, die am Spielautomaten hängen, ständig in der Spielbank abhängen oder regelmäßig Lotto spielen.

Sein persönlicher Nachteil war, ein geborener Machtmensch zu sein. Jemand der es gewohnt war, sämtliche Fäden in der Hand zu behalten. Diesen Nachteil hätten Familienmitglieder und engste Mitarbeiter aber längst erkennen und beheben müssen. Zu Letzterem fehlte vermutlich das, was Merckle selbst hatte: Mut und Kraft.

Weshalb ihn der eigene Mut und die Kraft verließen, kann man nur vermuten. Es ist sicher nicht einfach, von heute auf morgen das Heft des Handelns aus der Hand geben zu müssen. Darüber hinaus erkennen zu müssen, einen Fehler gemacht zu haben, den man aufgrund des fortgeschrittenen Lebensalters im eigenen Leben definitiv nicht mehr korrigieren kann, ist ein herber Schlag für solche Leute.

Ich glaube nicht, dass es Merckle um persönlichen Reichtum ging. Sonst hätte er die 100.000 Arbeitsplätze längst verscherbelt und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Kurz: Ihm fehlte offensichtlich ein jüngerer Partner auf Augenhöhe.

Gruß
gnadenlos

Edit PS: Sein persönlicher Nachteil hat sich nunmehr zum Nachteil für Dritte gewandelt. Jetzt suche mal die Verantwortlichen, die hier nicht rechtzeitig eingegriffen haben. Es gibt sie!

nicita
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Leerverkäufe sind ein großes Risiko,

Beitrag von nicita » 07.01.2009, 08:17

aber wer hätte auch gedacht, dass die VW-Aktie derartige Kapriolen schlägt. Das ist zwar zum einen das Risiko, aber absehbar und wahrscheinlich war es nicht. Damit konnte niemand wirklich rechnen, außer möglicherweise ein paar Leute hinter den Kulissen - das möchte ich nicht ausschließen :roll: Dass im dann zudem - durch die Krise bedingt - die Umsätze so einbrechen würden, konnte man sich auch beim schlimmsten Szenario nicht vorstellen.

Warum er aber genau zu diesem Zeitpunkt die Entscheidung getroffen hat, Selbstmord zu begehen wundert mich schon, wo er doch gerade jetzt mit den Banken voran gekommen ist :roll:

Das gibt Raum für Spekulationen. Ich frage mich, ob da nicht vielleicht noch ein Batzen hinterher kommt.

LG
nicita

feuerxxw
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Nachdenken sollte man schon...

Beitrag von feuerxxw » 07.01.2009, 11:06

über unsere Mitmenschen und den sogenannten indirekten Vorbildern.
Ich akzeptiere auch eure erstellten Meinungen darüber. Leider trägt jeder Mensch gute und schlechte Eigenschaften in sich. Er kann diese um so beser und freier ausleben, je mehr Reichtum und Macht er besitzt. In seinem Handeln zeigt sich dann in der Realität, was dieser Mensch wirklich taugt und wert ist. :roll:
Es gab in der Geschichte auch immer andere Unternehmer, die sich für ihre Belegschaft stark machten. Sie bauten z.B.: kostengünstige Werks- Wohnungen, Kindergärten, Erholungsstätten und hatten sogar betriebliche Gesundheitseinrichtungen aufgebaut. Sie hatten damals auch noch nicht diese hohen Umsätze wie heute zu verzeichnen! Sie handelten aber auch menschlich , von mir aus auch christlich.
Wenn so ein Unternehmer sich das Leben genommen hätte, dann würde ich schon traurig darüber sein. :cry:
Ob dies dieser A. Merckle auch war, darüber erfährt man leider nichts und ich bezweifle es auch, dass er dies überhaupt wollte! :?

Nochwas. Auch Steven Good, Chef des US-Immobilienauktionshauses, ist tot aufgefunden worden.
Mögen diese Leute, die unsere Epoche unangenehm und egoistisch prägten, noch viel mehr von dieser Erde verschwinden! :roll: Ich trauere um keinen von ihnen nach!!! :idea:

http://wirtschaft.t-online.de/c/17/29/8 ... 98102.html
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Hier kann man schon ein wenig lesen:

Beitrag von nicita » 07.01.2009, 15:58

http://wirtschaft.t-online.de/c/17/29/9 ... 99112.html

Ich glaube schon, dass er ein Unternehmer alten Schlages war. Genau das könnte auch das Problem gewesen sein. Ehre - das war früher immer so ein Glaubenssatz.

LG
nicita

feuerxxw
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Re: Hier kann man schon ein wenig lesen:

Beitrag von feuerxxw » 07.01.2009, 21:49

nicita hat geschrieben:http://wirtschaft.t-online.de/c/17/29/9 ... 99112.html

Ich glaube schon, dass er ein Unternehmer alten Schlages war. Genau das könnte auch das Problem gewesen sein. Ehre - das war früher immer so ein Glaubenssatz.

LG
nicita
Hallo nicita

Vielleicht sind meine Vorurteile falsch gewesen? Vielleicht habe ich mich von der Presse (schon Wochen vor seiner Selbsttötung), doch zu sehr negativ (über ihn) beeinflussen lassen? :roll: Er hatte Gutes in seinem Leben geleistet (das steht außer Frage) und hat auch Blödsinn verzapft. :roll: Wer kann eigentlich von sich sagen, dass er stets fehlerfrei immer war ? :cry:
So sehe ich es jetzt als falsch an, (auch von mir) nur die schlechten Seiten eines Menschen hervorzuheben, nur weil er mit dem gemeinsam erarbeiteten Reichtum von allen , am Ende zu leichtfertig und in gewisser Weise auch verantwortungslos, umgegangen ist. Er hat für seinen Fehler am Ende zu teuer dafür bezahlt! :cry:
Danke für die Belehrung :D
Zuletzt geändert von feuerxxw am 07.01.2009, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
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gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 07.01.2009, 21:52

Gerade habe ich ein paar Gedanken eines Pfarrers dazu im Radio gehört (aus meinem Gedächtnis):

"Was machen eigentlich die Obdachlosen, die nie eine Milliarde besessen haben, deren Zukunft alles andere als rosig ist? Gerade jetzt, bei dieser Eiseskälte? Sie geben nicht auf, sie helfen sich gegenseitig, damit sie die besonders harte und kalte Zeit überstehen. Welch' menschliche Kälte muss wohl um Merckle herum geherrscht haben ...?"

Passt auch zu meinem Hinweis, dass Familienangehörige, Mitinhaber und enge Mitarbeiter ihrer Verantwortung gegenüber Merckle (sowie dem Unternehmen und der Gesellschaft) nicht gerecht wurden ...

Gruß
gnadenlos

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Beitrag von feuerxxw » 07.01.2009, 22:10

gnadenlos hat geschrieben:Gerade habe ich ein paar Gedanken eines Pfarrers dazu im Radio gehört (aus meinem Gedächtnis):

"Was machen eigentlich die Obdachlosen, die nie eine Milliarde besessen haben, deren Zukunft alles andere als rosig ist? Gerade jetzt, bei dieser Eiseskälte? Sie geben nicht auf, sie helfen sich gegenseitig, damit sie die besonders harte und kalte Zeit überstehen. Welch' menschliche Kälte muss wohl um Merckle herum geherrscht haben ...?"

Passt auch zu meinem Hinweis, dass Familienangehörige, Mitinhaber und enge Mitarbeiter ihrer Verantwortung gegenüber Merckle (sowie dem Unternehmen und der Gesellschaft) nicht gerecht wurden ...

Gruß
gnadenlos
Guten Abend gnadenlos

Habe heute einen Bericht über frierende Obdachlose gesehen. Es wurden Helfer gezeigt, die mit einen Bus rumfahren, um diese Obdachlosen aufzustöbern und zu helfen. :!: Sie machen es freiwillig und ohne Bezahlung. (bis in die Nacht hinein) Soche Helfer sollten vom Staat ausgezeichnet werden und nicht nur erfolgreiche Unternehmer und andere hochgestellte Persönlichkeiten der Gesellschaft. :roll:
Natürlich könnten die Milliardäre dieser Gesellschaft finanziell mehr helfen. Sie tun es aber leider zu wenig und sie interessieren sich nicht für die Not der Mitmenschen. Das mag ich eben nicht bei diesen Leuten. Aber nur durch diese egoistische Haltung wird man wahrscheinlich zum Milliardär ?

Grüßchen! :D
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Belehren wollte ich dich nicht

Beitrag von nicita » 08.01.2009, 00:20

Ich glaube aber, dass wir zu sehr in Kategorien denken - also generell alle Menschen.

Ist ungefähr so:

Milliardär - geht über Leichen, sonst wäre er nicht reich, und hilft nicht anderen
H4-Empfänger - faule Socke, könnte arbeiten wenn er wollte, hätte er doch mal selbst vorgesorgt
Wessi - hält sich für was besseres, arrogant und überheblich, usw.
Ossi - so und so
Ausländer - so und so :) Nur zur Vereinfachung :) Kann ja jeder ergänzen, wie es ihm beliebt.

Wir tun uns mit so Glaubenssätzen keinen Gefallen. Vieles entzieht sich unserer Kenntnis. Auch in Hinblick auf diesen Fall. Fakt ist, die Unternehmen wird es weiter geben, auch die Arbeitsplätze.. nur eben nicht mehr in Familienhand. Mittelfristig dürfte gerade Ratiopharm wieder ganz gut da stehen (tut es auch jetzt, aber mit momentanen Einbußen).

LG
nicita

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Beitrag von gnadenlos » 08.01.2009, 14:29

feuerxxw hat geschrieben:Natürlich könnten die Milliardäre dieser Gesellschaft finanziell mehr helfen. Sie tun es aber leider zu wenig und sie interessieren sich nicht für die Not der Mitmenschen. Das mag ich eben nicht bei diesen Leuten. Aber nur durch diese egoistische Haltung wird man wahrscheinlich zum Milliardär ?

Grüßchen! :D
Wir wissen aber schon, dass rd. 80 Prozent der gesamten Steuereinnahmen von nur 20 Prozent der Steuerpflichtigen kommen?

Ob und wie sich Milliardäre sonst noch in die Gesellschaft einbringen, lässt sich nicht immer beurteilen. Manche hauen mit ihren Wohltaten auf den Busch, andere sind Gönner und Förderer im Stillen.

Auch ist nicht jeder Unternehmens- oder Einkommensmilliardär wirklich ein Milliardär. Im Falle Merckle war die Kapitaldecke schon vor der Finanzkrise und lange vor seiner Fehlspekulation äußerst dünn. So dünn, dass tatsächlich privates Kapital hinein gepumpt wurde. Hätte er es nicht gehabt, weil er es vorher verschenkte, dann stünden heute einige der Unternehmen vor der sicheren Insolvenz. So hat alles seine zwei Seiten.

Keiner, der ein auskömmliches Einkommen hat, wird daran gehindert, Arbeitsplätze zu schaffen - und wenn es "nur" eine Putzstelle im eigenen Haushalt ist. Wieviel Arbeitsplätze stellst Du zur Verfügung? ;)

Gruß
gnadenlos

feuerxxw
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Beitrag von feuerxxw » 08.01.2009, 20:05

"gnadenlos
Wir wissen aber schon, dass rd. 80 Prozent der gesamten Steuereinnahmen von nur 20 Prozent der Steuerpflichtigen kommen?

Ob und wie sich Milliardäre sonst noch in die Gesellschaft einbringen, lässt sich nicht immer beurteilen. Manche hauen mit ihren Wohltaten auf den Busch, andere sind Gönner und Förderer im Stillen.

Auch ist nicht jeder Unternehmens- oder Einkommensmilliardär wirklich ein Milliardär. Im Falle Merckle war die Kapitaldecke schon vor der Finanzkrise und lange vor seiner Fehlspekulation äußerst dünn. So dünn, dass tatsächlich privates Kapital hinein gepumpt wurde. Hätte er es nicht gehabt, weil er es vorher verschenkte, dann stünden heute einige der Unternehmen vor der sicheren Insolvenz. So hat alles seine zwei Seiten.

Keiner, der ein auskömmliches Einkommen hat, wird daran gehindert, Arbeitsplätze zu schaffen - und wenn es "nur" eine Putzstelle im eigenen Haushalt ist. Wieviel Arbeitsplätze stellst Du zur Verfügung? ;)

Gruß
gnadenlos
Hallo gnadenlos

Da kann man ja nur noch sagen :" Arme Milliardäre auf dieser Welt! ":cry:

Es gibt 472 Milliardäre auf dieser Welt. Sie besitzen ein Vermögen von 1.410 MRD $ ! Dieser Betrag ist so gr0ß , dass er dem Einkommen der ärmsten Bevölkerungshälfte auf dieser Erde, (als Einkommen) nur zur Verfügung stehen soll! :roll:
Wie groß aber die Hälfte der ärmsten Weltbevölkerung ist, dass steht in den Sternen!
Im Klartext . 473 Milliardäre besitzen so viel Geld zusammen, wie Milliarden armer Menschen auf dieser Welt. :wink: :cry:

Denke daran, dass eine Milliarde 1000 Millionen sind! :roll: Kannst du mit dieser Zahl/Größe etwas anfangen? :roll:
Ich jedenfalls nicht . Solche gewaltigen Beträge gehören einfach nicht nur in eine private Hand , um z.B.: damit zu zocken!
Um so etwas zu verhindern, müßte die Gesellschaft/Staat ein gewisses Kontrollrecht/Mitspracherecht , als eine Art Vorsorge für seine Bürger eigentlich mit erhalten. :roll:

Einstellung ist bestimmt wieder zu links!!?? :cry: :cry:
Auch die Ruhe ist ein Teil des Lebens

gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 08.01.2009, 21:59

feuerxxw hat geschrieben: Hallo gnadenlos

Da kann man ja nur noch sagen :" Arme Milliardäre auf dieser Welt! ":cry:

Es gibt 472 Milliardäre auf dieser Welt. Sie besitzen ein Vermögen von 1.410 MRD $ ! Dieser Betrag ist so gr0ß , dass er dem Einkommen der ärmsten Bevölkerungshälfte auf dieser Erde, (als Einkommen) nur zur Verfügung stehen soll! :roll:
Wie groß aber die Hälfte der ärmsten Weltbevölkerung ist, dass steht in den Sternen!
Im Klartext . 473 Milliardäre besitzen so viel Geld zusammen, wie Milliarden armer Menschen auf dieser Welt. :wink: :cry:

Denke daran, dass eine Milliarde 1000 Millionen sind! :roll: Kannst du mit dieser Zahl/Größe etwas anfangen? :roll:
Ich jedenfalls nicht . Solche gewaltigen Beträge gehören einfach nicht nur in eine private Hand , um z.B.: damit zu zocken!
Um so etwas zu verhindern, müßte die Gesellschaft/Staat ein gewisses Kontrollrecht/Mitspracherecht , als eine Art Vorsorge für seine Bürger eigentlich mit erhalten. :roll:

Einstellung ist bestimmt wieder zu links!!?? :cry: :cry:
Nein feuerxxw, diese Einstellung hat nichts mit links zu tun. Ich würde sie als gesund bezeichnen. Ich komme am Ende noch einmal darauf zurück.

Das Vermögen anderer Leute zu schätzen, ist immer leicht. Ob ein Milliardär unterm Strich wirklich ein Milliardär ist, entzieht sich stets unserer Kenntnis. Wir kennen weder die Verbindlichkeiten noch die Höhe erforderlicher Rücklagen und Investitionen.

Im Gegensatz zu einem Manager und Aufsichtsrat eines Staatsbetriebes oder einer reinen Börsen-AG, bekommt der Unternehmer die Folgen seines Handelns immer zu spüren. Im positiven wie im negativen Sinne. Den Fehler, den Merckle machte, hat er sicher nicht aus Gedankenlosigkeit oder gar vorsätzlich gemacht. Irgendwie muss er unglaublich viel richtig gemacht haben, was natürlich nicht seinen Fehler entschuldigt. Aber 100.000 Arbeitsplätze, nicht einmal zehn, können ohne Risiko entstehen oder gehalten werden. Ein Mindestmaß an unternehmerischer Freiheit und Risikobereitschaft muss also immer gegeben sein, sonst gibt es Stillstand oder Rückschritt.

Damit wäre ich wieder bei Deiner gesunden Einstellung. Nach dem Stand der Dinge hatte Merckle nichts Illegales gemacht. Der Kapitalmarkt folgt in erster Linie nicht irgendwelchen Naturgesetzen, sondern den Gesetzen des Gesetzgebers. Und genau dort sitzen die größten Abzocker - oder größten Versager. Der Gesetzgeber hat das von Dir erwähnte Kontrollrecht. Er kann aber offensichtlich nicht im Sinne seiner Bürger damit umgehen, ist entweder überfordert oder korrupt.

Gruß
gnadenlos

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