Sollte man sich eigentlich Gedanken darüber machen

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feuerxxw
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Sollte man sich eigentlich Gedanken darüber machen

Beitrag von feuerxxw » 08.11.2008, 18:54

oder einfach darüber hinwegsehen ? :roll:
So hatte ich im Oktober/November drei Arztbesuche getätigt. Beim Augenarzt mußte ich 70 Euro für eine Vorbeugeuntersuchung bezahlen. Beim Hausarzt für eine Blutuntersuchung (Vorbeugung) 40 Euro und beim Hautarzt für eine Hautkrebsvoruntersuchung mit (Laserbehandlung) 130 Euro . Es geht schon keine Behandlung beim Arzt, ohne zusätzliche Geldleistungen für den Patienten, eigentlich noch ab ! :roll:
Darüber will ich mich aber nicht einmal beschweren!!!
Für mich kommt nun nur die Frage auf, wie kommen die ärmeren Schichten in unserer Bevölkerung, mit solchen zusätzlichen Geldforderungen seitens der Ärzte noch klar ? :roll: Fallen alle Vorsorgeuntersuchunge auf diese Art für diese Leute dann weg?
Gilt immer noch der Satz: " Weil du arm bist , mußt du früher sterben?"
Schlimm, wenn man in unserer heutigen Zeit sich mit solchen Themen des 19. Jahrhunderts, wieder beschäftigen muß ! :twisted:
Auch die Ruhe ist ein Teil des Lebens

nicita
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Ich finde das auch bitter

Beitrag von nicita » 08.11.2008, 19:19

Selbst habe ich das Problem zwar nicht, höre das aber von verschiedenen Seiten, u. a. auch von einigen Rentnern. Man stelle sich das mal vor.. da hat ein Mensch ein Leben lang gearbeitet und immer schön brav seine Abgaben geleisetet, und muss sich im Alter noch überlegen, ob er zum Arzt gehen kann :roll: Finde das wirklich schlimm.

Kurios fand ich einen Fall aus dem Bekanntenkreis. Eine Frau, die jährlich vom Arzt zur Brustkrebsvorsorge geschickt wurde, weil bei ihr erhöhtes Risiko besteht. Plötzlich wurde diese Untersuchung, die sie seit x Jahren über sich ergehen lassen musste, nicht mehr verschrieben bzw. verschrieben schon, aber mit Kosten, weil die Kasse das -angeblich- nicht mehr bezahlt. Eine Anfrage bei der Gesundheitsministerin direkt ergab, dass diese Vorsorge weiterhin von der Kasse bezahlt werde (sofern notwendig). Nun.. was also jahrelang notwendig war, ist nun nicht mehr notwendig, weil es ja Geld kostet, so einfach ist das. Witzigerweise hat diese Frau festgestellt, dass wenn sie zu bestimmten Ärzten geht, es etwas kostet, bei anderen wiederrum nichts kostet :roll: Man darf sich also fragen, was das soll. Und ich persönlich vermute, dass es was damit zu tun hat, dass manche Ärzte sich so die Anschaffung bestimmter Geräte finanzieren, die über die Sätze der Kassen nicht abgedeckt sind, und sie deswegen zusätzlich etwas verlangen. Es wäre mal interessant, zu recherchieren, wie das genau läuft.

Übrigens habe ich erst dieser Tage auf den Seiten der AOK gelesen, dass die Hautkrebsvorsorge jetzt wieder übernommen wird, und keine Zuzahlung notwendig ist :roll:

Was nützt eine Krankenversicherung, wenn am Ende doch alles selbst gezahlt werden muss. Und was ist das für eine kurzfristige Sichtweise, die Leute die Vorsorge selbst bezahlen zu lassen. Die Kosten für den Krankheitsfall dürften die Vorsorgekosten übersteigen, und diese Kosten müssen die Kassen übernehmen.. .und das nur, weil sie die Vorsorge nicht zahlen?
Ich begreife auch nicht, wieso die Beiträge höher sind, also sonst wo, und dieses Geld dennoch nicht für ein vernünftiges Gesundheitssystem ausreicht, wo es anderswo doch offensichtlich geht. :roll:

LG
nicita

Sonnerl
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Beitrag von Sonnerl » 08.11.2008, 19:19

Hallo Feuer,

das was du hier beschreibst nennt man Sozialdemokratie mit wohlwollender Duldung und Unterstützung der Unionsparteien.

Ja - man sollte sich darüber Gedanken machen, das tue ich schon lange.

Gruß Sonnerl
Zuletzt geändert von Sonnerl am 08.11.2008, 19:22, insgesamt 1-mal geändert.

nicita
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Ach ja.. und um Deine Frage zu beantworten

Beitrag von nicita » 08.11.2008, 19:20

Ja, man sollte sich Gedanken darüber machen. Denn offensichtlich wird alles, aber auch wirklich alles, einfach so hingenommen. Erst Recht, wenn es einen selbst nicht betrifft. :roll:

LG
nicita

Baby
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Beitrag von Baby » 08.11.2008, 19:31

Nicht vergessen dürfen wir...Der Krankenkassenbeitrag wird auf 15,5%? (bin mir hinter dem Komma nicht sicher) erhöht...

Wofür eigentlich? Wollte man ncht bei Einführung der Praxisgebühr von 10€ (die ich übrigens auch als Privatversicherter zahle) die Beiträge senken?
Aber man wollte ja soooooo viel..Der doofe Bürger zahlt und schweigt.

Mich betrifft es zwar auch nicht, aber ein Familienmitglied das in Kürze nicht mehr bei mir mitversichert ist.
Sein, nicht scheinen

gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 08.11.2008, 21:29

Dass das System Schritt für Schritt an die Wand gefahren wird, schrieb ich schon vor Jahren, u.a. im TO-Forum. Meine Prophezeiungen mag ich hier gar nicht wiederholen, da sie ohnehin sehr bald "erfahrbar" sind.

Die Zerstörung geht weiter, ebenso wie die Hirnwäsche. Da schreibt die AOK, dass diese oder jene Leistung "wieder" bezahlt würde - und schon lehnt man sich ein wenig beruhigt zurück. Dabei weiß auch die AOK, dass sämtliche Leistungen gedeckelt sind und sie daher nicht dafür einstehen kann, dass auf jeden Fall bezahlt wird - und wie viel.

Gruß
gnadenlos

nicita
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Du zahlst auch Praxisgebühren, Baby,

Beitrag von nicita » 09.11.2008, 01:29

als Privatversicherte?

Wir sind auch privat versichert, aber ich habe noch nie eine Praxisgebühr zahlen müssen, daher wundere ich mich etwas :roll:

LG
nicita

gnadenlos
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Re: Du zahlst auch Praxisgebühren, Baby,

Beitrag von gnadenlos » 09.11.2008, 02:30

nicita hat geschrieben:als Privatversicherte?

Wir sind auch privat versichert, aber ich habe noch nie eine Praxisgebühr zahlen müssen, daher wundere ich mich etwas :roll:

LG
nicita
Privat Vollversicherte zahlen keine Praxisgebühr. Privat Halbversicherte (Beamte) zahlen indirekt; jedoch nicht als Privatversicherte, sondern als Beihilfeberechtigte. Landesbeamte werden über die Kostenpauschale an den Gebühren beteiligt, Bundesbeamte entrichten die Gebühr über die Beihilfe. In keinem Fall ist die Gebühr in der Arztpraxis zu entrichten.

Gruß
gnadenlos

Baby
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Re: Du zahlst auch Praxisgebühren, Baby,

Beitrag von Baby » 09.11.2008, 10:36

gnadenlos hat geschrieben:
nicita hat geschrieben:als Privatversicherte?

Wir sind auch privat versichert, aber ich habe noch nie eine Praxisgebühr zahlen müssen, daher wundere ich mich etwas :roll:

LG
nicita
Privat Vollversicherte zahlen keine Praxisgebühr. Privat Halbversicherte (Beamte) zahlen indirekt; jedoch nicht als Privatversicherte, sondern als Beihilfeberechtigte. Landesbeamte werden über die Kostenpauschale an den Gebühren beteiligt, Bundesbeamte entrichten die Gebühr über die Beihilfe. In keinem Fall ist die Gebühr in der Arztpraxis zu entrichten.

Gruß
gnadenlos

Stimmt, ich zahle indirekt...
Sein, nicht scheinen

nicita
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Aha, ok..

Beitrag von nicita » 09.11.2008, 10:39

Danke! Das war mir wirklich nicht bekannt.

Was heißt denn "halbversichert"?

LG
nicita

Baby
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Beitrag von Baby » 09.11.2008, 10:46

50% zahlt der Staat, 50% Privatversicherung...


LG

Baby
Sein, nicht scheinen

feuerxxw
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[color=red]Mahlzeit![/color]

Beitrag von feuerxxw » 09.11.2008, 12:29

Ihr habt mit allem Recht, was ihr so geschrieben habt. Im Großen und Ganzen scheinen wir hier alle so ziemlich gut versichert zu sein. :wink: Trotzdem gefällt es uns nicht, wenn wir immer mehr überall zuzahlen müssen. Es dient aber letztendlich unserer Gesundheit, die für uns verbunden ist, mit einen evt. längeren Leben! Es wird unsere Widersachern auf alle Fälle ärgern!! :wink:

Trotzdem bin ich keinen Schritt weiter gekommen, wie ärmere Schichten der Bevölkerung, auch ein Vorsorge erhalten könnten. Was nützt es den Krankenkassen eigentlich, wenn diese Menschen erst zum Arzt gehen, wenn die Krankheit bereits schon eingetreten ist ? Diese eingetretenen Kosten sind doch am Ende viel höher, wenn dann ein Krankenhausaufenthalt notwendig wird oder eine teure Gesundheits-Behandlung! :? Wir sprechen hier nicht einmal davon, wenn Blindheit und sonstige schwere Krankheitsfolgen erst unreparabel bei diesen Menschen eingetreten sind ! Bei meiner Schwester z.B.: wurden für die Rettung des einen Auges (Lucentis Therapie), 4x Spritzen verabreicht. Eine Spritze kostete 1550.-€ ! Die Kasse übernahm natürlich auch %-tual einen Anteil ! Wo bleibt aber diese Hilfeleistung bei unseren "ärmeren" Schichten? :cry: Die werden eben dann blind und das wars eben? :cry:
Das es Abstriche in den Leistungen für diese "ärmeren" Leute geben muß (z.B.: teurer Zahnersatz) , ist mir schon klar ! Nur körperliche Schäden jeglicher Art, die sollten sie nicht noch zusätzlich zu ihrer Armut noch mitmachen müssen! :roll:
Tut mir leid für meine "erwobene" Lebens-Meinung. Ich denke eben viel zu viel sozial, ohne besonderen christliche Glauben zu besitzen !

Schönen Sonntag noch! :D
Auch die Ruhe ist ein Teil des Lebens

feuerxxw
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Beitrag von feuerxxw » 09.11.2008, 13:22

gnadenlos hat geschrieben: Die Zerstörung geht weiter, ebenso wie die Hirnwäsche.
Da schreibt die AOK, dass diese oder jene Leistung "wieder" bezahlt würde - und schon lehnt man sich ein wenig beruhigt zurück.
Schön wärs ja! Bis jetzt habe ich bei mir nur festgestellt, dass Behandlungsleistungen immer mehr zurückgefahren werden oder man zahlt eben zu. So hatte ich aller drei Jahre z.B.: ein goße notwendige Blutbilduntersuchung umsonst . Seit 2008 zahle ich eben 40 Euro dazu ! Mich nervt nur am meisten, dass nicht ehrlich argumentiert wird von unserer Gesundheits-Ministerin. :? Wenns eben beschi...en mit unseren Gesundheitswesen aussieht, dann soll man auch es so benennen!! :evil:
Keine Angst! Wir Deutschen finden uns schon damit ab ! :cry:

Grüßchen! :D
Auch die Ruhe ist ein Teil des Lebens

Baby
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Beitrag von Baby » 09.11.2008, 14:13

Fazit des Ganzen....Werde bloß nicht krank, dann wirste auch noch arm.


Satire:

So hätten sie es gern:

Arbeiten bis 70 Jahre, dabei möglichst keine Krankenkassen in Anspruch nehmen. In Rente gehen und direkt ab in die Kiste...

Bischen ironisch, aber so abwegig???
Sein, nicht scheinen

Sonnerl
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Beitrag von Sonnerl » 09.11.2008, 14:36

Da fällt mir meine heißgeliebte Tante Frieda ein - und das ist wirklich kein oje und ist wirklich so passiert und ist auch schon gut 25 Jahre her.

Die hat es tatsächlich geschafft, daß sie an ihrem letzten Arbeitstag, nach getaner Arbeit in der Umkleidekabine auf Zeche in Hückelhoven tod umfiel. Sie hätte noch 4 Wochen Urlaub gehabt, aber nicht mal die waren ihr vergönnt.

In Anbetracht dessen, daß meine Tante seit ihrem 12ten Lebensjahr voll gearbeitet hat, in ihrer Jugend ohne Anmeldung oder Sozialversicherung und extreme SPDlerin und obendrein eine mehr als engagierte Gewerkschaftlerin war, könnte man so einen Tod als Satire sehen, vielleicht auch Parteipolitisch vorbildlich, wenn's nicht wirklich war wäre.

Ich bin mir aber ganz sicher, daß sie, hätte Sie einen Schröder, Müntefering oder Clement erlebt, mindestens aus ihrer geliebten SPD ausgetreten wär oder gar zur Terroristin geworden wäre.

Gruß Sonnerl

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