Gentechnik nun auch in der Obstzüchtung

Hier diskutiert das GdW öffentlich. Für interessierte Besucher besteht hier die Möglichkeit zur Teilnahme. Eine Registration ist erforderlich

Moderator: Forenteam

Antworten
coco
Beiträge: 1165
Registriert: 09.08.2007, 06:53

Gentechnik nun auch in der Obstzüchtung

Beitrag von coco » 29.09.2007, 04:03

Die Gentechnik steht nun auch in der Obstzüchtung vor der Tür. Im Institut für
Züchtungsforschung in Dresden-Pillnitz wird schon seit einigen Jahren – von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet, schwerpunktmäßig zu Fragen des Entwicklung gentechnisch veränderter Obstsorten geforscht. In Pillnitz sowie auch in Bad Lauchstädt bei Halle stehen bereits gentechnisch veränderte Apfelsorten in sog. „Freilandkäfigen“.

Bereits 2003 hatte Frau Prof. Dr. Viola Hanke (Pillnitz) einen Antrag auf Aussetzung von Obstgehölzen in Pillnitz gestellt. Dieser wurde zunächst vom Bundesministerium
für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (unter Ministerin Künast) seinerzeit zunächst abgelehnt.

Die Forschungen zur Gentechnik gingen jedoch dessen ungeachtet in Pillnitz weiter. Ihre
Zwischenergebnisse sind inzwischen in der Publikation „Forschungsreport 1/2006“ des
Bundesministeriums für Forschung und Technologie unter dem Titel „Welche Risiken sind beim Anbau von gentechnisch veränderten Apfelbäumen zu erwarten“ erschienen. Autoren des Berichts sind Frau Prof. Dr. Viola Hanke sowie Dr. Henryk Flachowsky.

Zwar konstatieren Hanke und Flachowsky, dass eine Ausbreitung von GVO-Pollen (durch Bienen) aus der bewirtschafteten Obstanlage heraus in benachbarte Obstbestände durch Mantelpflanzungen um die Obstanlage lediglich verringert, aber nie ganz verhindert werden könne. Sie räumen auch ein, dass Vögel die Samen gentechnisch veränderter Apfelbäume (und damit gentechnisch manipuliertes Erbgut) in die Streuobstbestände der Umgebung tragen können.

Dennoch erklären sie anschließend das damit verbundene Ausbreitungsrisiko von GVO-Samen für vernachlässigbar: Denn aus den durch Befruchtung entstehenden (bzw. den durch Vögel verbreiteten) Samen, so Hanke und Flachowsky, könnten keine neuen Apfelbäume entstehen, weil "Apfelbäume in unserer genutzten Kulturlandschaft kaum Aufwuchsmöglichkeiten haben". Hier haben Hanke und Flachowski das Feld wissenschaftlicher Untersuchung verlassen und üben sich in reiner Spekulation. Denn ihre Behauptung, „in unserer genutzten Kulturlandschaft“ hätten „Apfelbäume keine Aufwuchsmöglichkeit“, ist vollkommen realitäts- und lebensfremd. Wie realitätsfremd, davon kann sich jeder überzeugen, der sich in den deutschen Obstanbaugebieten zur Zeit der Obstblüte in unserer „genutzten Kulturlandschaft“ umsieht: An Böschungen, Straßenrändern und sonstigen nicht intensiv genutzten Flächen findet man in großer Zahl diese unkontrolliert aufgewachsenen Apfel-Zufallssämlinge. Auch private Gärtner haben zu allen Zeiten gelegentlich die Zufallsprodukte befruchteter Apfelsamen in ihren Gärten aufwachsen lassen (so sind seit Jahrhunderten neue Apfelsorten entstanden!).

Völlig außen vor bleibt in ihren Risiko-Betrachtungen die Tatsache, dass die gentechnisch veränderten Äpfel selbst in viel größerem und völlig unkontrollierbarem Ausmaß das GVOErbgut in die Welt tragen werden, wenn sie denn jemals für den Markt produziert werden sollten, d.h. im Supermarkt und in unserer Küche landen (aber genau dafür wird ja alle Grundlagenforschung zur Gentechnik betrieben!).
Sind die gentechnisch veränderten Apfelsorten erst einmal auf dem Markt, haben wir Milliarden von gentechnisch veränderten Samen, die von den Käufern der Äpfel nach dem Verzehr des Apfels auf den Kompost, an den Straßenrand oder sonstwohin ausgespuckt oder weggeworfen werden. Weitere Milliarden von GVO-Samen werden (mit den von den Plantagenbesitzern an die Mostereien gelieferten B-Waren-Äpfeln) im Trester der Mostereien landen, der wiederum in die Landschaft gekippt, ans Vieh verfüttert, zur Anzucht vermeintlicher "Wildapfel"-Mischungen herangezogen wird etc.

Wieder einmal versucht die Wissenschaft sich als Schöpfer und wieder einmal wird versucht mit allen Mitteln die eigene Idee durchzudrücken. Ungeachtet jeder gewonnenen Erkenntnisse.
Gentechnik ist nicht kontrollierbar, wie der Maisanbau wohl eindrucksvoll beweist. Ich finde das Verhalten der Wissenschaftler unverantwortlich und wenn es nach mir ginge, dann würde ich sämtliche Mittel sofort einfrieren.
Kein Mensch braucht den perfekten Apfel!!!

Liebe Grüße
coco.... die heute schlaflos ist :roll:
;) [url=http://www.kaleidoskop-sky.info]SoS[/url] sUChSt Du nOcH oDEr LeBsT dU ScHOn ¿

Antworten