Chefanklägerin steht vorm Abschuß

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nicita
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Ja, das liest sich schon seltsam

Beitrag von nicita » 17.12.2008, 16:42

Übrigens.. das mit den Bananen asoziiere ich mit "Bananenrepublik" :)

LG
nicita

Knurro_Knurreck
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Re: Die Reaktion von Attac ist geil ...

Beitrag von Knurro_Knurreck » 17.12.2008, 17:22

http://www.sueddeutsche.de/politik/87/451796/text/

Demgegenüber scheinen die letzten fünf Absätze in der Süddeutschen Zeitung, betreffend die Zuweisung von Bußgeldern an eine Privatuniversität, an die Lichtinghagens Tochter gehen möchte, nicht ganz unbeachtlich.

MfG Knurro

fjarill
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Re: Die Reaktion von Attac ist geil ...

Beitrag von fjarill » 17.12.2008, 19:28

Knurro_Knurreck hat geschrieben:http://www.sueddeutsche.de/politik/87/451796/text/

Demgegenüber scheinen die letzten fünf Absätze in der Süddeutschen Zeitung, betreffend die Zuweisung von Bußgeldern an eine Privatuniversität, an die Lichtinghagens Tochter gehen möchte, nicht ganz unbeachtlich.

MfG Knurro

Knurro, das kann, das muß aber nicht so sein, wie das jetzt von der Sueddeutschen lanciert und unterschwellig in Zusammenhang gebracht wird. Die Presse ist bei allem dabei, was die Auflagen- und Verkaufszahlen steigert. Und da sind ein paar "Vermutungen" manchmal ganz hilfreich. Auffällig ist doch, dass eben in den Medien nur etwas unterschwellig "angedeutet" wird ...

Die Staatsanwaltschaften haben meines Wissens nach eine Liste mit Einrichtungen, an die diese Bußgelder gehen können. Dass darunter auch die Uni Witten-Herdecke ist, finde ich nicht weiter erstaunlich. Die bekommen auch von anderen Gerichten diese Gelder. Da einen zwanghaften Zusammenhang herstellen zu wollen ... ich weiß nicht.
Zudem halte ich es für nicht ungeschickt, dass Bußgelder aus Wirtschafts- und Steuerdelikten an eine öffentlich geförderte Uni gehen, die Nachwuchsmanager ausbildet !!! :wink:

Wenn es danach ginge, würde sich jeder Staatsanwalt, der ein Bußgeld an eine oder die andere Einrichtung überweisen läßt doch immer dem Vorwurf der Vetternwirtschaft aussetzen, oder ? Wenn diese Gelder im mehr oder weniger mittelbaren physischen Einzugsbereich des Gerichtes bleiben sollen/müssen, dann dürfte es schwer werden, nicht eine Einrichtung zu finden, wo nicht irgendjemand Bekanntes von irgendjemandem, der die Richterin kennt, arbeitet oder lebt .
Und dass die Gelder in der Regal an Fördereinrichtungen im Beritt des Gerichtes gehen (Witten liegt nun einmal grade um die Ecke von Bochum, im angrenzenden Ennepe-Ruhr-Kreis), halte ich für mehr als normal. Richter an unserem Gericht hier in der Nordheide weisen diese Gelder ja auch in der Regel nicht Einrichtungen in Hildesheim zu ...
Wie das in NRW gehandhabt wird und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen kann man hier kurz zusammengefaßt nachlesen : http://www.ksta.de/html/artikel/1229426977301.shtml

Zudem scheint sich die Staatsanwältin ja auch Infos und Rückendeckung aus dem Justizministerium geholt zu haben (sehr zum Unwillen ihres Vorgesetzten, wenn man den Medien glauben darf), damit sie da nicht in eine Falle tappt. Ich glaube kaum, dass eine Frau, die so "paranoid" ist, dass sie in den ersten Ermittlungswochen die Büros ihrer Mitarbeiter auf Wanzen untersuchen ließ, weil sie so mißtrauisch ist, so einen saudämlichen Fehler machen würde, den ihre "Gegner" auf Seiten der Beschuldigten doch nur suchen ... Und Lichtinghagen galt immer als DIE Koryphäe auf ihrem Gebiet. Sie spielte in der TOP-Liga der Steuerbetrugsermittler ! Das paßt alles nicht zueinander .

Darüber hinaus finde ich es auch wichtig zu wissen, dass Lichtinghagen die Wittener Uni schon seit 2003 mit Bußgeld-Geldern "bedenkt". Damals war ihre Tochter aber noch in der 9.Klasse und die Uni Witten stand für sie gar nicht zur Debatte, da ihre Zukunftspläne noch gar nicht gestrickt waren !

Hinzu kommt, dass Lichtinghagen zwar Vorschläge zur Verwendung des Geldes machen kann, die letztliche Entscheidung aber dem Gericht obliegt. So hat sie z.B. die Verwendung des Geldes aus dem ersten Liechtensteinprozeß vorgeschlagen, angewiesen und unterzeichnet aber hat es Gerhard Wiechert, Vorsitzender Richter am Landgericht Bochum.

Dieser Vorwurf könnte dem Bochumer Oberstaatsanwalt Bernd Schulte allerdings dann auch das Genick brechen: denn wenn er unterstellt, Lichtinghagen hätte die Uni ihrer Tochter bevorzugt, dann muß er sich bei der Unterstützung von Projekten seines Rotary-Clubs (z.B. die Renovierung einer Rokokko-Kirche, für die er sich medial loben ließ), die ebenso durch von seinen Mitarbeitern vorgeschlagene Bußgelder gefördert wurde, die gleichen Vorwürfe gefallen lassen.

Wichtig finde ich schon, dass die Prüfung dieser Vorwürfe gegen Lichtinghagen durch das Justizministerium nach neuesten Meldungen diese unterschwelligen Vorwürfe (von -sagen wir es doch mal im Klartext:- Korruption btw. privater Vorteilsnahme) eben nicht bestätigt hat. Nur sind natürlich bei den Bußgeldsummen, die bei Wirtschaftsdelikten rausspringen, die Begehrlichkeiten der Damen und Herren Kollegen schon ziemlich beachtlich, denke ich mir. Und nichts schafft einen unliebigen Beamten schneller aus dem Amt, als der Vorwurf der privaten Vorteilsnahme, oder ?


Übrigens könnte ich auch mal so Andeutungen loslassen, wie die Sueddeutsche es scheinbar tut:
immerhin finde ich es schon interessant, dass der Leiter der Staatsanwaltschaft in Bochum , Bernd Schulte, als Rotary-Club-Mitglied durchaus einige der Beschuldigten privat kennen könnte ... :roll:

Und dass der Durchsuchungsbeschluß für die Zumwinkel-Villa 14 Tage beim Amtsgericht Bochum schlummerte ( http://www.rf-news.de/rfnews/aktuell/Po ... 12-17.5938 ) und komischerweise erst exakt 10 Stunden nach Ablauf einer gewissen Verjährungsfrist unterzeichnet wurde, ist nun nicht Frau Lichtinghagen zuzuschreiben. Und obwohl es durchaus unterschiedliche Ansichten unter Juristen bezüglich der Verjährungsfristen gibt, wurde trotz Lichtinghagens Protest kein Widerspruch durch die Bochumer Staatsanwaltschaft eingelegt ??? Als sie sich daraufhin mit ihrem Protest an das Justizminsterium wendet, geht die Schlammschlacht gegen sie los ?

Sorry, aber für mich stinkt da was gewaltig. Und ich wehre mich sonst immer vehement gegen jede Form von Verschwörungstheorien. Aber hier muß man schon mega-geruchsblind sein, um den Gestank nicht zu wittern.

LG,
fjarill

Knurro_Knurreck
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Re: Die Reaktion von Attac ist geil ...

Beitrag von Knurro_Knurreck » 17.12.2008, 20:05

fjarill hat geschrieben: Sorry, aber für mich stinkt da was gewaltig. Und ich wehre mich sonst immer vehement gegen jede Form von Verschwörungstheorien. Aber hier muß man schon mega-geruchsblind sein, um den Gestank nicht zu wittern.
Zumindest ist der Zeitpunkt der Ablösung taktisch sehr unklug gewählt. Ersichtlich ist das dadurch in der Öffentlichkeit entstehende Bild nicht gerade geeignet, das Image des Rechtsstaates zu pflegen.

Wenn die Staatsanwälte in NRW bis 2007 die Bußgelder selbstsständig an berechtigte Organisationen verteilen durften, dann liegt es doch auf der Hand, dass ein Staatsanwalt solche Organisationen auswählt, die ihm bekannt oder vertraut sind. Das hätte ich auch so gemacht.
Gleichwohl kann man sich etwas dabei denken, wenn Geld auf eine Uni eingezahlt wird, auf die später eine Familienangehörige geschickt werden soll, insbesondere dann, wenn dabei die Möglichkeit besteht, den Hahn bei nicht wunschgemäßen Reaktionen der Uni wieder zuzudrehen.

LG Knurro

PS: Den Link zur "roten Fahne" (=MLPD) habe ich nicht ernst genommen

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obi11
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Beitrag von obi11 » 17.12.2008, 20:25

Den Artikel kennt der ein oder andere sicher, darin ist nicht wirklich was Neues und warum ich den Link einstelle ist der Leserkommentar am Schluss, der mich dann doch nachdenklich stimmt...

http://www.sueddeutsche.de/politik/113/451822/text/

Ungeachtet unterschiedlicher Auffassungen von Verjährungsfristen war es unklug so spät zu handeln, zumal die unterschiedlichen Auffassungen wohl nicht neu sind und die zuständige Staatsanwältin hieß nunmal Lichtinghagen.

Nun wieder ne einfache Frage... zu Beginn der Ermittlungen sollte die Staatsanwältin versetzt werden, was augenscheinlich große Probleme bereitete, jetzt geht das freiwillig, schnell und unkompliziert?

fjarill
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Beitrag von fjarill » 17.12.2008, 20:43

Sorry, obi, aber wenn Du den Beitrag der Userin "Donata1" meinst:
auch der wimmelt nur so vor (manipulativen) Andeutungen, ohne konkret zu werden. Und das nennt man Mobbing !
Was mir fehlt sind schlicht die Fakten. Fakten darüber, wer in der Behörde was verbockt hat (z.B. die Anklageschrift so spät einzureichen oder abzuzeichnen), wer welche Gelder wohin geschickt hat, etc.

Ich bin in diesem Jahr in den Genuß der Erfahrung gekommen, wie schnell man (mehr oder minder unschuldig) Mobbingopfer werden kann, wenn zwei Leute sich einig sind, einen loswerden zu wollen. Da nutzt es Dir auch nichts, dass Du 99% der Vorwürfe mit objektiven Beweisen entkräften und sogar wiederlegen kannst. Eine kleine Andeutung hier, eine angetäuschte Verknüpfung von zwei Vorfällen, die objektiv betrachtet nichts miteinander gemein hatten, ein paar strategisch günstig gesetzte Auslassungen ... Ein Restzweifel bleibt und der ist einfach der Tod für eine Person in so einer Position.

Eines allerdings ist klar: dass Lichtinghagen aufgrund ihres Jobs und ihres aggressiven Auftretens nicht wenige Feinde hat, ist vermutlich nur logisch, oder ? Und warum die Userin Donata1 diesen Beitrag so abfaßte, weiß von uns niemand, oder ?

Was die "späten Handlungen" angeht: wie schon oben weiter geschrieben lag der Antrag 14 Tage (!) unbearbeitet bei einem Richter rum. Und das in so einem Fall ? Der Zufälle sind mir einfach zu viele ...

Aber egal was kommt: fällt eigentlich noch jemandem auf, dass keiner mehr über die Verfehlungen des Herrn Zumwinkel spricht ? Somit ist doch zumindest für einen die Strategie aufgegangen, oder ? Was mir immer unverständlich bleiben wird ist, wie die eine Straftat durch eine angeblich andere Schuld relativiert wird/werden soll ...

Ich kann nur hoffen, dass Lichtinghagens Nachfolger/in genauso bissig in diesen Prozeß gehen wird, wie ihre/seine Vorgängerin. Derzeit beschleichen mich da nur gewisse Zweifel.

LG,
fjarill

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Beitrag von obi11 » 17.12.2008, 21:01

Auch hier gilt, solange Vorwürfe nicht offiziel be oder Entkräftet sind würd ich bei der medialen Schlammschlacht, die da grade stattfindet für keine Seite Partei ergreifen.
Du magst das als Mobbing ansehen, ich würd das als kritische Betrachtungsweise sehen.
Das da gemauschelt wurde ist offensichtlich, daraus allerdings eine generelle Unschuld Lichtinghagens zu konstruieren dann doch sehr gewagt.
Ebenso gewagt wie Rückschlüsse das die Zukunftsplanung in der 9. Klasse noch nicht erfolgt ist. Es gibt durchaus Menschen, die Planen das Leben ihrer Kinder minutiös im voraus und projezieren ihre eigenen Wünsche auf die Kinder, welche diese dann zu erfüllen haben. Du kannst das für Frau Lichtinghagen gänzlich ausschließen? Ich jedenfalls nicht...

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Nachtrag

Beitrag von obi11 » 17.12.2008, 21:25

Und ich möchte jetzt nochmal auf folgende Passage eingehender hinweisen:
So ein Treuebekenntnis, wie es gestern Ministeriumssprecher Ulrich Hermanski auf WAZ-Anfrage abgab, dürfte der Star-Staatsanwältin wie Öl runtergehen. Sie soll also wie geplant am 22. Januar ihre eigene Anklage vertreten, wenn Zumwinkel in Bochum vor Gericht steht. Hermanski fügte aber hinzu: „Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Vorwürfe entkräften, die seitens der Behördenleitung im Raume stehen.”
Voraussichtlich schon heute Nachmittag will die Ministerin entscheiden, ob die Vorwürfe der Mauschelei mit Bußgeldern, die Bochums Leitender Oberstaatsanwalt Bernd Schulte gegen seine bisherige Vorzeige-Ermittlerin erhebt, berechtigt sind. Davon hängt ab, ob sie vielleicht strafversetzt wird, oder aber mitsamt ihren Liechtenstein-Verfahren nach Köln abwandert. Das Ministerium hat Letzteres vor.
Quelle:WAZ http://www.derwesten.de/nachrichten/im- ... etail.html

Entgegen der Darstellung in manchen Medien sind die Vorwürfe nicht entkräftend genug gewesen das Frau Lichtinghagen den Prozess an einer anderen Staatsanwaltschaft fortführen kann.
Es sei denn nun unterstellt man den Kölnern das sie mit den Bochumern zusammen Frau Lichtinghagen mobben. Ein Wechsel ans Amtsgericht wäre nach meiner Interpretation des obigen Artikels nicht nötig gewesen und der Prozess in Sachen Liechtenstein hätte zu Ende geführt werden können.

Nun der plötzliche Wechsel an ein Amtsgericht, trotz der augenscheinlich vorhandenen Zweifel?
Tut mir leid, aber da fängts für mich an zu stinken und unabhängig von den Vorgängen in der Staatsanwalt Bochum wirft das die ein oder andere Frage bei mir auf...

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Beitrag von fjarill » 17.12.2008, 21:56

obi11 hat geschrieben:Auch hier gilt, solange Vorwürfe nicht offiziel be oder Entkräftet sind würd ich bei der medialen Schlammschlacht, die da grade stattfindet für keine Seite Partei ergreifen.
Du magst das als Mobbing ansehen, ich würd das als kritische Betrachtungsweise sehen.
Das da gemauschelt wurde ist offensichtlich, daraus allerdings eine generelle Unschuld Lichtinghagens zu konstruieren dann doch sehr gewagt.
Ebenso gewagt wie Rückschlüsse das die Zukunftsplanung in der 9. Klasse noch nicht erfolgt ist. Es gibt durchaus Menschen, die Planen das Leben ihrer Kinder minutiös im voraus und projezieren ihre eigenen Wünsche auf die Kinder, welche diese dann zu erfüllen haben. Du kannst das für Frau Lichtinghagen gänzlich ausschließen? Ich jedenfalls nicht...

Natürlich kann ich das nicht, obi. Und das hast Du wohl auch nicht ernstgemeint. Aber ich kann ebensowenig garantieren, dass sie die Zukunft ihrer Tochter so festgezimmert vorausgeplant hat. Du etwa ?
Auch halte ich die Frau keineswegs für einen kompletten "Unschuldsengel". Im Gegenteil. Und allein von ihren Medienauftritten her ist sie mir sogar hochgradig unsympathisch.

Trotzdem bleibt ein mehr als handfestes Mißtrauen in diesem Fall, was die "Schuld" der Staatsanwältin Lichtinghagen angeht. Dafür sind die Zeitpunkte einfach zuuuu "passend" für gewisse Leute ... Und an Zufälle glaube ich schon lange nicht mehr.

Übrigens ist der letzte von Dir zitierte Artikel schon zwei Tage alt und längst überholt. Inzwischen hat sich das Justizministerium durchaus geäußert, dass die Anschuldigungen gegen Lichtinghagen bislang nicht "strapazierfähig" sind ...
Die letzte Meldung (grade wenige Minuten alt) spricht davon, dass in dem dienstäglichen Krisengespräch im Justizministerium Lichtinghagen bis zuletzt die Versetzung nach Köln angeboten wurde (das macht man nicht, wenn man ernsthafte Zweifel an der Integrität einer Person hat), was sie aber ablehnte. Eine Information, die sich in vielen Artikeln wiederfindet. Angeblich hat sie auf die Versetzung ins Richteramt bestanden. Was man übrigens nur tut, wenn man aus der Schußlinie will und seine Ruhe haben möchte. http://www.rp-online.de/public/article/ ... eiten.html


LG,
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Der Vollständigkeit halber

Beitrag von fjarill » 17.12.2008, 22:18

mal ein Auszug aus einem WAZ-Artikel,der grade mal etwas mehr als eine Stunde alt ist :
WAZ: Den guten Ruf verspielt.
Kommentar von Hayke Lanwert

Essen (ots) - Dass sie nun Amtsrichterin werden will, mutete auf den ersten Blick wie eine Degradierung an. Margrit Lich-tinghagen, die hartnäckige Steuerfahnderin, die selbst vor Postchef Klaus Zumwinkel nicht zurückschreckte. Die ihn mit eiserner Miene begleitete, als er im Morgengrauen seine Villa in Köln verließ. Aber, so wird glaubhaft berichtet, Frau Lich-tinghagen sei seitdem extrem unter Druck gewesen, nervlich sehr angespannt. Nicht über sie sei entschieden worden, sie selbst habe entschieden.

Tatsächlich, so bestätigt das Justizministerium, habe Margrit Lichtinghagen die Vorwürfe gegen sie entkräften können. Und trotzdem ging sie, schmiss sie die Brocken hin. Zermürbt offenbar von dem Kleinkrieg in ihrer Behörde. Von Neid, Eifersüchteleien und Mobbing.

Die Bochumer Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität, sie hat sich selbst vorgeführt. Personell und moralisch geschwächt, wird sie es in Zukunft wohl noch schwerer haben, ihren oft hochkarätigen Verdächtigen gegenüber zu treten. So schnell kann man seinen guten Ruf verspielen.
http://www.presseportal.de/pm/55903/132 ... ne_zeitung

Wie gesagt: ich kann nach meinen persönlichen Erfahrungen mit Mobbing (obwohl ich nur "indirekt" betroffen war) und aus dem Blickwinkel einer 15 Jahre jüngeren Person nachvollziehen, dass so eine Situation einen Menschen so mürbe macht, dass man einfach nur noch alles hinschmeißt.

Ich kann es nachvollziehen. Das heißt nicht, dass es so sein muß. Aber wie schon geschrieben: die auffälligen, zeitlichen Zusammenhänge lassen mich schwer an der Richtigkeit der Vorwürfe zweifeln.


LG,
fjarill

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Beitrag von obi11 » 17.12.2008, 23:43

Auch ne schöne Umschreibung... Im Ministerium wird eingeräumt, dass die Staatsanwältin zu eigenmächtig gehandelt hat. :roll:

Nicht umsonst gerät nun Justizministerin auch wegen der Vergabepraxis unter Druck

Nun möchte ich nicht knurros Adrenalinspiegel in die Höhe treiben und verwende bestimmte Begrifflichkeiten in Bezug auf die Richterschaft nicht und spekuliere auch nicht über die Trägheit der Justiz ;)
Bleiben wir bei Lichtinghagen und dem Mobbing. Dazu einen Link
http://www.derwesten.de/nachrichten/nac ... etail.html
Ob schon verhandelt wurde oder nicht entzieht sich meiner Kenntnis und ich wollt nicht weiter suchen. Aber auch aufgrund des Umstandes eines eventuell offenen Verfahrens halte ich den Richterstuhl in der Hinsicht für bedenklich.
Im Jurablog hat man der Klage übrigens gute Erfolgsaussichten bescheinigt

Ich denke die Süddeutsche bzw. ein Korrespondent selbiger geht hier in dem Link interessanten Fragen nach... „Was steckt hinter dem Streit um Lichtinghagen?“ ist hörenswert

http://www.wdr.de/themen/wirtschaft/kri ... 216b.jhtml
Was mir da fehlt ist der Hintergrund das es 2007 einen Wechsel des Vorgesetztenwechsel gab...

BTW: Scheint insgesamt nen Saustall zu sein in NRW ;) http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 81,00.html

Sonnerl
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Beitrag von Sonnerl » 17.12.2008, 23:48

Und eigentlich gehts ja gar nicht um Lichtinghagen, eher um Liechtenstein und Verbrecher die dort Geld anlegen, welches sie gestohlen haben.

Es ist so leicht und einfach uns vom eigentlichen Thema abzulenken...

Gruß Sonnerl

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Re: Der Vollständigkeit halber

Beitrag von obi11 » 17.12.2008, 23:55

fjarill hat geschrieben:mal ein Auszug aus einem WAZ-Artikel,der grade mal etwas mehr als eine Stunde alt ist :
WAZ: Den guten Ruf verspielt.
Kommentar von Hayke Lanwert

Essen (ots) - Dass sie nun Amtsrichterin werden will, mutete auf den ersten Blick wie eine Degradierung an. Margrit Lich-tinghagen, die hartnäckige Steuerfahnderin, die selbst vor Postchef Klaus Zumwinkel nicht zurückschreckte. Die ihn mit eiserner Miene begleitete, als er im Morgengrauen seine Villa in Köln verließ. Aber, so wird glaubhaft berichtet, Frau Lich-tinghagen sei seitdem extrem unter Druck gewesen, nervlich sehr angespannt. Nicht über sie sei entschieden worden, sie selbst habe entschieden.

Tatsächlich, so bestätigt das Justizministerium, habe Margrit Lichtinghagen die Vorwürfe gegen sie entkräften können. Und trotzdem ging sie, schmiss sie die Brocken hin. Zermürbt offenbar von dem Kleinkrieg in ihrer Behörde. Von Neid, Eifersüchteleien und Mobbing.

Die Bochumer Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität, sie hat sich selbst vorgeführt. Personell und moralisch geschwächt, wird sie es in Zukunft wohl noch schwerer haben, ihren oft hochkarätigen Verdächtigen gegenüber zu treten. So schnell kann man seinen guten Ruf verspielen.
http://www.presseportal.de/pm/55903/132 ... ne_zeitung

Wie gesagt: ich kann nach meinen persönlichen Erfahrungen mit Mobbing (obwohl ich nur "indirekt" betroffen war) und aus dem Blickwinkel einer 15 Jahre jüngeren Person nachvollziehen, dass so eine Situation einen Menschen so mürbe macht, dass man einfach nur noch alles hinschmeißt.

Ich kann es nachvollziehen. Das heißt nicht, dass es so sein muß. Aber wie schon geschrieben: die auffälligen, zeitlichen Zusammenhänge lassen mich schwer an der Richtigkeit der Vorwürfe zweifeln.


LG,
fjarill
Ich schriebs im Vorbeitrag schon, es gab den Vorgesetztenwechsel und Vorgesetzter ist nicht gleich Vorgesetzter... die Tolleranzgrenzen sind unterschiedlich.
Grenzen und Grenzüberschreitungen sieht jeder anders und ahndet sie anders und eine Frage bleibt gänzlich unbeantwortet, nämlich die wie sich Frau Lichtenhagen gegenüber ihren Vorgesetzten und den eventuellen neuen Spielregeln verhalten hat. Mißachtete sie diese und bezeichnet die daraus folgenden Konsequenzen als Mobbing? Nötigung wie im ersten von mir eingestellten Link halte ich für ein sehr grenzwertiges Verhalten einer Staatsanwältin. Der Eingang der Klage ist vom Justizsprecher bestätigt... ob oder was war???
Mobbing ist ein ernstes Thema und das sollte und hat in vielen Fällen Konsequenzen für den Mobber/Vorgesetzten. Bislang hab ich nichts über Ermittlungen wegen der Mobbingvorwürfe...

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Beitrag von obi11 » 18.12.2008, 00:00

Sonnerl hat geschrieben:Und eigentlich gehts ja gar nicht um Lichtinghagen, eher um Liechtenstein und Verbrecher die dort Geld anlegen, welches sie gestohlen haben.

Es ist so leicht und einfach uns vom eigentlichen Thema abzulenken...

Gruß Sonnerl
Tja, nur beißt da die Maus keinen Faden ab das da was verpennt wurde, aus welchen Gründen auch immer...
Frist ist Frist und die gilts einzuhalten wie knurro immer so schön nebenbei erwähnt... das gilt auch für Liechtenstein.
Interessant dazu die Fragestellung der Zuständigkeit der Bochumer Staatsanwaltschaft :roll:
Gut, Zumwinkel wohnt da irgendwo in der Karnevallshochburg und bei manchen reicht ja schon die bloße Anwesenheit auf nem Golfplatz das sich die dortige Staatsanwaltschaft für zuständig hält... :roll:

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Liechtenstein ist out

Beitrag von obi11 » 18.12.2008, 00:03

Zitat Spiegel: nach Querelen in der Bochumer Staatsanwaltschaft vor allem um ihre Vorschläge zur Geldvergabe.
Nun sind mer ganz ab vom Thema und nun wissen wir den Grund der Ernennung zur Richterin ;)

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