Es gibt nichts zu leugnen, auch wenn

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nicita
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Es gibt nichts zu leugnen, auch wenn

Beitrag von nicita » 08.02.2009, 00:30

manche das immer wieder zu tun versuchen! Es gibt keinen Zweifel daran, wie die Menschen im dritten Reich umkamen!
Nur ein Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=Z9f6NBoW ... re=related

Ich finde es entsetzlich, wie vornehmlich gebildete Menschen wie bspw. Williamson mit dieser Thematik umgehen. Die angeführten technischen Details als Beweis sind hahnebüchen (fehlende hohe Kamine, undichte Türen, etc.).

Gruß
nicita

coco
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Beitrag von coco » 08.02.2009, 10:19

Guten Morgen nicita,
ich ging vor Tagen schon einmal kurz auf diese Thematik ein und hatte passende Suchworte als Umschreibung genutzt um den sinnlosen Müll über google als Zusammenfassung ans Licht zu bringen.

Über die Motivationen der sogenannten „Revisionisten“ können wir nur spekulieren und auch all die Versuche der selbst ernannten Geisteswissenschaftler oder wie auch immer man sie nennen mag, werden die Geschichte nicht umschreiben bzw. Zweifel an den Geschehnissen aufkommen lassen.

Liebe Grüße
coco
;) [url=http://www.kaleidoskop-sky.info]SoS[/url] sUChSt Du nOcH oDEr LeBsT dU ScHOn ¿

coco
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Beitrag von coco » 10.02.2009, 04:10

Guten Morgen,
dieses Fundstück wollte ich hier noch einstellen, wenn auch seit dem Jahr 2000 aktuell :roll:.
Wer die Auschwitz-Lüge vom Ausland aus im Internet verbreitet, kann ab sofort in Deutschland bestraft werden. Der Bundesgerichtshof traf damit eine Grundsatzentscheidung, die Auswirkungen auf die Verfolgung rechtsradikal motivierter Straftaten im Netz haben kann.

Karlsruhe - Mit dem Richterspruch wird der australische Staatsbürger deutscher Abstammung, Frederick Töben, letztinstanzlich für schuldig befunden. Er hatte auf seiner englischsprachigen Homepage die systematische Ermordung der Juden in Gaskammern abgestritten und als Erfindung "jüdischer Kreise" bezeichnet.
Der 1. Strafsenat des Bundesgerichtshofes (BGH) stellte zur Begründung fest, dass Volksverhetzung auch dann strafbar ist, wenn die Tat "geeignet" ist, den öffentlichen Frieden zu stören. Auf eine tatsächlich eingetretene Störung komme es bei diesem Delikt nicht an. Ausschlaggebend sei, dass der Text in Deutschland abrufbar sei und von Deutschland aus weiterverbreitet werden könne. Wo ein Text ins Internet gestellt werde und wo sich der dazugehörige Rechner befände, sei dann nicht maßgeblich, urteilten die Richter.
Vielleicht noch nicht überall bekannt oder man bleibt bewusst auf dem Level von „Gestern“.

Liebe Grüße
coco
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fjarill
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Revisionisten und ihre Lügen

Beitrag von fjarill » 10.02.2009, 15:57

Es gibt eine internationale Bewegung, die ursprünglich in Kanada beheimatet ist und sich "hauptamtlich" damit auseinandersetzt, so nach und nach die Halblügen und Lügen, die großen und noch größeren Ungeheuerlichkeiten von Revisionisten zu argumentativ zu widerlegen (darunter auch den Leuchter-Report, auf den sich Bischof Williamson "stützt") :
das Projekt Nizkor, zu deutsch: "wir werden uns erinnern" !

Infos zu diesem Projekt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nizkor_Project )

Die HP selbst:
http://www.nizkor.org/


Wer also wollte, der wüßte, wo er die Gegenargumente findet. Und eines ist doch seltsam:
wenn Williamson den Leuchter-Report schon so genau kennt, dass er ihn zitiert und die darin enthaltenen Zahlen 1:1 wiedergibt, dann müßte er auch die Nizkor kennen. Denn diese Organisation kennen alle, die überzeugte Holocaust-Leugner sind. Warum also muß Williamson erst nach Informationen "suchen", um seine Aussagen zu entkräften oder zu verifizieren ? Wie kann jemand in seinem Amt etwas "ausplappern", das er anscheinend/angeblich nicht nachhaltig geprüft hat ? Das stinkt doch zum Himmel !

Die Beweise gegen den Leuchter-Report hat Nizkor hier zusammengefaßt :
http://www.nizkor.org/faqs/leuchter/ (eine sehr knappe Zusammenfassung gibt es bei wiki unter dem Stichwort "Leuchter-Report" zu finden)


Sehr interessant in diesem Zusammenhang mit den Holocaustleugnern ist auch der Name Jean-Claude Pressac ( http://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Claude_Pressac ) .


Also, wer will, findet Informationen en masse zu dem Thema.
Wer behauptet, er müsse sich erst "informieren", der schindet in meinen Augen nur Zeit, um nicht haltbare Behauptungen bei einer gewissen Klientel "sacken zu lassen".

Auch so arbeiten Rattenfänger ...

Sonnerl
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Re: Revisionisten und ihre Lügen

Beitrag von Sonnerl » 10.02.2009, 17:21

fjarill hat geschrieben: Also, wer will, findet Informationen en masse zu dem Thema.
Wer behauptet, er müsse sich erst "informieren", der schindet in meinen Augen nur Zeit, um nicht haltbare Behauptungen bei einer gewissen Klientel "sacken zu lassen".

Auch so arbeiten Rattenfänger ...
Hai fjarill,

und das ist genau das, was ich nicht auf die Reihe bekomme. Vielleicht bin ich zu blöd...

Bei diesem Bischof handelt es sich sicher um einen intelligenten Mann. Gebildet muß er auch sein - immerhin hat er eines der längsten und schwierigsten Studiengänge hinter sich. Theologie ist sicher kein Pappenstil.
Selbst wenn so jemand im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst hat und im Alter darum die Zahlen des Holocaust anzweifelt so gibt es doch genügend glaubwürdige Quellen wie z.B. den Korherr-Bericht die Beweise genug liefern. Man kann auch wirklich darüber streiten ob es nun 5,7 Mio. oder 6,2 Mio. Opfer waren... und wenns "nur" 300.000 gewesen wären, würde das wirklich eine Rolle spielen? Sind 300.000 Morde an vollkommen Unschuldigen Menschen weniger schlimm?

Ich glaube nicht, daß dieser Mann und seine Anhänger wirklich glauben was sie sagen - und, ich glaube nicht, daß diese Leute wirklich so doof und ungebildet sind und ich glaube nicht, daß diese Leute nicht dazu in der Lage sind sich ausreichend seriöse Informationen zu beschaffen.

Klar - wenn so jemand sagt, er muß sich erst mal informieren bis er widerspricht ist das ein Fake...

Also - stellt sich die Frage, was diese Leute mit solchen Aktionen bezwecken? Bei welcher Klientel muß das erstmal absacken?

Halten wir mal fest:
Unser treudoofer Papst wird, über welche Kanäle auch immer, angebettelt, daß er die Piusbruderschaft und deren Anhänger wieder in den Schoß der röm.-kath. Kirche aufnimmt.
Lieb wie er ist, tut er das auch, ohne zu wissen, daß einer der Anführer den Holocaust anzweifelt (seine Berater haben offenbar versagt) - irgendwo, irgendwie im fernen Dänemark bei irgendeinem unbedeutendem Fernsehsender, den sowieso kein Ar... guckt.

Plötzlich weiß die ganze Welt davon?!?

Gruß Sonnerl

fjarill
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Beitrag von fjarill » 10.02.2009, 19:15

Hi Sonnerl,

ist natürlich auch eine Spielart unter vielen zu mutmaßen, dass die Piusbruderschaft einen ihrer Brüder dazu "auserkoren" haben könnte, sich zu opfern, um den höheren Zielen der Bruderschaft zu dienen. Höhere Ziele soll heißen, die katholische Kirche wieder "in die richtigen Bahnen" zu lenken ...

Allerdings könnte es auch einfach so sein, dass da einige Leute unabhängig voneinander ihre eigenen Süppchen gekocht haben :
- ein Berater im Vatikan, der vor seinem Abgang aus Rom noch "seine" Piusbrüder gern wieder im Schoße der Kirche gehabt hätte ;
- eine Clique von Kurienangehörigen, denen jedes Mittel recht wäre, den Papst "loszuwerden" (was allerdings kirchenrechtlich ohne dessen Mitwirkung gar nicht ginge),
- der schwedischen Presse, die sich natürlich so ein Schmankerl nicht entgehen lassen wird (und wann wäre eine solche Ausstrahlung wohl Quotenträchtiger als zu dem Termin, an dem die Piusbruderschaft wieder aufgenommen wird / der Termin stand immerhin schon länger fest),
- den Zusammenhang mit dem protestantischen Skandinavien lasse ich mal außen vor, der ist mir dann doch als Motiv für die Journalisten zuuuu abstrus :wink:


Das Problem, das ich damit habe ist, dass sich jeder einzelne von den beteiligten Protagonisten spätestens dann ins eigene Fleisch schneidet, sobald dieses Interview veröffentlicht wird. Williamson ist definitiv danach eine persona non grata , was abzusehen war; die Piusbruderschaft kann sich ein solch intensives mediales Interesse eigentlich auch nicht wirklich gewünscht haben, gelangt sie doch so nachhaltig in den Focus der (mit sicherheit in der Mehrheit nicht applaudierenden) Öffentlichkeit ; der Kurienkardinal dürfte auch nicht davon träumen, so hinterfragt zu werden, dem Vatikan mußte klar sein, dass es einen empörten Aufschrei geben und die Kirche zerreissen würde ... Nicht einmal der Sender ist ja ohne Probleme aus der Sache hervorgegangen.
Wenn ich alles gegeneinander abwäge, dann käme ich zu dem Schluß, dass mir für das Ergebnis der Aufwand und die zu tragenden Folgen schlicht zu hoch wären !

Die gleiche Überlegung gilt auch für den Fall, dass "jemand" innerhalb der katholischen Kirche die Aufnahme der Piusbruderschaft hätte nachhaltig stören wollen. Auch dieser hätte sich bewußt sein müssen, dass dieser Schuß gewaltig nach hinten losgehen muß hinsichtlich des Schadens, der der gesamten katholischen Kirche dadurch entsteht. Welchen Sinn würde so etwas machen ?

Und dass dann all die kleinen Rädchen zusammengepaßt haben sollen, ist mir doch etwas zu unwahrscheinlich. Wenn alle Protagonisten für ein Ziel kämpfen würden, miteinander und voneinander gewußt hätten, dann wäre so eine konzertierte Aktion vielleicht möglich, ohne dass irgendetwas davon vor oder erst recht nach der Veröffentlichung an die Öffentlichkeit durchsickert. Aber da das nicht der Fall ist, habe ich da so meine Zweifel. So etwas klappt schon ihn kleinen Institutionen nicht, aber Institutions-, Länder- und Religionsübergreifend ?

Sei es wie es sei :
egal ob Verschwörung ala Dan Brown oder Komödienstadl ala Peter Steiner . Der Schaden ist entstanden und wird noch größer werden. Da bin ich mir sicher. Nicht zuletzt, was die Abkehr von Katholiken von ihrer Amtskirche sein wird. Bislang bezog sich das in der Regel auf die Industriestaaten. Doch die Kritik aus den bislang "treuen" Dritte-Welt-Ländern ist ja auch massiv. Und welche Kirche kann es sich leisten, einen Gutteil ihrer Schäfchen zu vergraulen ?


Übrigens nur mal zum Nachdenken, wenn Du wirklich nicht glaubst, dass im Vatikan jemand so abgeschirmt werden kann, dass er von der Außenwelt nichts mehr mitbekommt :
ich habe letzte Tage Kontakt zu jemandem gehabt, der fast 12 Jahre als Nichtkleriker im Vatikan gearbeitet hat. Er erzählte mir, dass den dort quasi "in Klausur" lebenden Angestellten Radios und Fernseher verboten seien, Zeitungen auch nur limitiert (um nicht zu sagen zensiert) hineingelassen würden. Man sei regelrecht abgeschottet von den Nachrichten außerhalb. Selbst der "Umgang" der Angestellten würde kontrolliert. Ein Internetzugang stünde für "normale" Mitarbeiter schon gar nicht zur Debatte ...
Ob das allerdings für Ratzi und die oberen Etagen auch zutrifft, vermag ich nicht zu beurteilen.


Insgesamt kann ich solche Szenarien aber natürlich weder ausschließen noch verifizieren. Könnte noch interessant werden, wohin sich das entwickelt und was noch so veröffentlicht, lanciert, manipuliert oder wirklich aufgedeckt wird.


LG und einen schönen Abend noch,
fjarill

Sonnerl
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Beitrag von Sonnerl » 10.02.2009, 20:44

Nun Fjarill,

den Ratzi abzuschirmen ist relativ einfach - den muß man nur mit anderweitigem so lange beschäftigen, bis er keine Zeit mehr für's Internet hat...

Im Ernst: Danke für deine ausführliche Antwort, über die ich erstmal nachdenken muß.

Gruß Sonnerl

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