Merz vs. Lafontaine bei Illner

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nicita
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Merz vs. Lafontaine bei Illner

Beitrag von nicita » 31.10.2008, 23:44

Fand ich recht interessant, und Lafontaine - auch wenn ich kein Fan bin - hat zumindest bei mir einen weitaus besseren Eindruck hinterlassen, als Merz. Ich kann mir schon vorstellen, dass viele Menschen einen Lafontaine mehr Glauben schenken und folgen wollen, als man vielleicht meinen möchte. So dumm, wie er von den Medien oftmals dargestellt wird, kam er jedenfalls nicht rüber und so unrecht hat er in einigen Punkten durchaus nicht :roll:

Seltsam fand ich Merz Definition von Demokratie... demnach beschränkt sich diese lediglich auf das Recht zu Wählen :roll: Etwas seltsames Demokratieverständnis. Denn das alleine ist es doch nicht, oder? Und damit schmetterte er Lafontaines Vorstellung von Demokratie - nämlich die Berücksichtigung der Mehrheit bei Entscheidungen - als 3000 Jahre zu alt ab :roll: hmm..

Lafontaine hat doch nicht unrecht damit, dass die Mehrheit der Bürger sich nicht mehr in den Entscheidungen wiederfindet, oder?

Er mag sein wie er will, aber ich fürchte, er spricht eine Mehrheit an, mit dem was er sagt.

LG
nicita

gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 01.11.2008, 01:01

Lafontaine (und andere seiner Sorte, bspw. Gysi) sind unbestritten begnadete Rhetoriker und reden dem Volk gerne nach dem Mund. Das kommt natürlich gut, hat aber mit Problemlösungen nicht das Geringste zu tun.

Ganz sicher ist nicht alles falsch, was Linke von sich geben. Sobald sie in die Verantwortung genommen werden, werden sie von der Realität eingeholt - und sind dann keinen Deut besser als der andere Teil der Bagage. Sobald es ans eigene Hemd geht, findet ein Paradigmenwechsel statt. Wir kennen das von den Grünen. Manche arbeiten heute für Atomkonzerne u.ä., andere scheuchen BW-Soldaten durch die Welt ...

Gruß
gnadenlos

coco
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Beitrag von coco » 01.11.2008, 11:06

Wenn es Herrn Lafontaine denn so ernst ist mit seinen Äußerungen und Ansichten, dann verwundert es mich dass sich so wenig in der Regierungstätigkeit der Linken in Berlin wiederfindet.
Wer Volksentscheide ignoriert oder im Vorfeld für unzulässig erklärt, nur weil die eigene Position sich im Wählerwillen nicht wiederfindet, der handelt so wie die Aussagen von Herrn Merz. Wer dann noch Gegenteiliges äußert ist entweder durch und durch verlogen oder völlig blind.

Liebe Grüße
coco
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feuerxxw
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Re: Merz vs. Lafontaine bei Illner

Beitrag von feuerxxw » 01.11.2008, 12:02

nicita hat geschrieben:
Fand ich recht interessant, und Lafontaine - auch wenn ich kein Fan bin - hat zumindest bei mir einen weitaus besseren Eindruck hinterlassen, als Merz.
Lafontaine hat doch nicht unrecht damit, dass die Mehrheit der Bürger sich nicht mehr in den Entscheidungen wiederfindet, oder?

Er mag sein wie er will, aber ich fürchte, er spricht eine Mehrheit an, mit dem was er sagt.

LG
nicita
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Guten Morgen nicita

Ich hatte mir auch die Sendung angeschaut. Ich bin auch kein Fan von Lavontaine, aber ich bin der Meinung, dass dieses Land viel zu wenige dieser "Lafontains" besitzt. :? Brrr, werden jetzt einige denken. :cry: Nur warum eigentlich ? :roll:
Ich versuche einmal über Wikipedia den Kernsatz, "Was ist Sozialismus" heraus zu suchen, in der Hoffnung, dass dieser anders deffiniert ist, als ich ihn einst lernen mußte. :cry: Dieser lautet: "Den Sozialisten ihr ideologisches Ziel ist es, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität zu-und miteinander zu schaffen." Was ist daran eigentlich so schlecht? :?: Warum ständig die verärgerten Medien, die diese Ideologie unter allen Umständen niedermachen wollen und deren Befürworter unweigerlich und schäbig durch den Dreck ziehen.
Wenn man sich die Frage stellt, wen begrenzt diese Ideologie eigentlich und wen fördert diese, dann müßte man auch ein Ergebnis finden? Für mich ist das auch die eigentliche Kernfrage und an die geht die Masse der Gesellschaft, mit ihren Volksparteien, einfach nur ablehnend und erschreckt ran ! Das ist auch die Ursache dafür, dass das Volk sich ständig von den Medien einlullen und vorallem verarschen lässt !. :roll:
Zur Vergangenheit des Sozialismus:
Meiner Meinung dazu ist die, dass mit dem Wort "Sozialismus" von verbrecherichen starken Interessengruppen, die größten Schweinereien im vorigen Jahrhundert begangen wurden . Dazu zählten die Nazis, die Sowjets , die Maoisten und die Pol Pot Verbrecher. Es waren also in Wirklichkeit keine Sozialisten! Mit einem Wort:" Es waren nur machtbesessene und skrupellose Verbrecher, die nicht einen einzigen Schwerpunkt wie Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität in Wirklichkeit bei sich wollten !" Nur durch ein reale und gelebte Demokratie wird die eigentliche Vorraussetzung dieses Zieles vom Sozialismus erst möglich! Dazu waren diese Gruppierungen nie und nimmer in der Lage." :evil:
Schlussfolgerungen daraus.
Deswegen dürfte man eigentlich bei ehrlichen und demoratischen Sozialisten, kaum ein Unterschied finden, gegenüber den ehrlichen und demokratischen Christen ? :idea: Zu hoch gegriffen? :wink:
Das Wort "Sozialismus" sollte in unserer Zeit, eine neue und bessere Deutung endlich erfahren ! :idea:
Außerdem. Nur Kapitalismus für sich allein, bringt auch nicht die erstrebte Erfüllung für uns Menschen, wie auch immer mehr von ihnen im täglichem Leben, leider so erfahren müssen! :cry:

Schönes Wochenende noch ! :D
Auch die Ruhe ist ein Teil des Lebens

Knurro_Knurreck
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Re: Merz vs. Lafontaine bei Illner

Beitrag von Knurro_Knurreck » 01.11.2008, 18:33

nicita hat geschrieben:Seltsam fand ich Merz Definition von Demokratie... demnach beschränkt sich diese lediglich auf das Recht zu Wählen :roll: Etwas seltsames Demokratieverständnis. Denn das alleine ist es doch nicht, oder?
Mir fällt jetzt auch keine weitere Möglichkeit ein, wie ich auf die Politik Einfluss nehmen könnte, ausser zu wählen. Na ja. Streiken und demonstrieren und e-mails an die Abgeordneten schreiben...

Aber so wirklich Einfluss nehmen?
nicita hat geschrieben:Lafontaine hat doch nicht unrecht damit, dass die Mehrheit der Bürger sich nicht mehr in den Entscheidungen wiederfindet, oder?

Er mag sein wie er will, aber ich fürchte, er spricht eine Mehrheit an, mit dem was er sagt.
Das können sie alle gut, die Demagogen, dem Volke nach der Nase reden. Aber ob sie's dann halten, wenn sie an der Macht sind?
...und was sie dann noch vorhaben?

LG Knurro

nicita
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Das kann ich Dir nicht beantworten, Knurro

Beitrag von nicita » 01.11.2008, 18:53

Aber dennoch.. sollte es nicht Bestreben der Politik sein, Entscheidungen zu treffen, in welchen sich das Volk, welches sie ja vertritt, in irgendeiner Weise Berücksichtigung findet? :roll:

Demokratie ist aus meiner Sicht mehr, als nur die Möglichkeit zu wählen... was ja ohnehn schon reine Makulatur ist, denn was will man denn da wählen???? Das kleinere Übel? :roll: Was passiert, wenn Demokratie, und somit auch der größere Teil der Bevölkerung, missachtet wird, kann man ja inzwischen ganz schön beobachten. Nämlich die Extreme bekommen dadurch ihren Zulauf. Jedenfalls würde es mich nicht wundern, wenn die Linke dadurch erheblich punktet.. nämlich bei genau den Menschen, die durch die Maschen fallen, und das sind inzwischen sehr viele. :(

LG
nicita

Knurro_Knurreck
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Re: Das kann ich Dir nicht beantworten, Knurro

Beitrag von Knurro_Knurreck » 01.11.2008, 19:35

nicita hat geschrieben: Was passiert, wenn Demokratie, und somit auch der größere Teil der Bevölkerung, missachtet wird, kann man ja inzwischen ganz schön beobachten. Nämlich die Extreme bekommen dadurch ihren Zulauf. Jedenfalls würde es mich nicht wundern, wenn die Linke dadurch erheblich punktet.. nämlich bei genau den Menschen, die durch die Maschen fallen, und das sind inzwischen sehr viele. :(
Das ist ein Vorgang, der sich wohl immer wiederholen wird (1789: Robespierre, 1917: Lenin, 1933 wissen wir) der auch sehr beängstigend ist. In Österreich war es kürzlich der Haider (Fremdenhass) und der Strache (Schönsprecher) und hier wird es demnächst der Gysi (Fuchs) und der Oskar (Demagoge).

LG Knurro

coco
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Beitrag von coco » 01.11.2008, 20:43

Hallo nicita,
was passiert wenn man den Wählerwillen missachtet kann man doch am Besten in Berlin sehen! Mitgetragen von Lafontaines „Linke“ werden Volksbegehren, also Mittel zur Mitbestimmung, Gestaltung schlichtweg gecancelt oder vorweg als „nicht bindend“ erklärt.
Passiert ist bislang NICHTS!

Dieses „Nichts“ war es was mich am Volksentscheid Tempelhof am meisten geärgert hat, denn im positiven Verlauf hätte dann rot/rot ihr Demokratieverständnis offen legen müssen. Wir, die Wähler haben versäumt dieses einzufordern, also macht man munter weiter und stoppt das nächste Volksbegehren für eine bessere Betreuungsqualität in Kitas trotz erreichter Unterschriften gleich im Vorfeld. All dieses mit dem Segen der Linken, die laut Aussagen von Herrn Lafontaine für mehr demokratischer Gestaltungsmöglichkeiten stehen?!

Lafontaine tut nichts anderes als an den Lügenerfolg eines Gerhard Schröder anzuknüpfen, denn schon damals hat der Wähler Stoiber dafür abgewatscht das er vor der Wahl höhere Belastungen für die Bevölkerung ankündigte, man wählte lieber Münchhausen-Schröder.

Liebe Grüße
coco
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Frage?

Beitrag von feuerxxw » 02.11.2008, 12:44

Mache mir nun meine Gedanken, dass meine Überlegungen (auf Grund des Themas über Lafontaine) und meiner nachfolgenden Überlegung ( des Begriff "Sozialismus" dazu), hier absolut von euch negiert wurde. :? Da ich immer sehr neugierig bin, stelle ich euch die Frage, ob ihr es auch eigentlich so empfindet , dass jemand hier wieder (über Sozialismus nachdenkt), wie im Gegensatz dazu,(für mich erschreckend), wenn einer hier über Nationalsozialismus öffentlich nachdenken würde? :?
Meine Gedanken dazu. Ich finde am "Sozialismus" direkt nichts "Schlimmes"! Schließlich war der Begriff "Sozialismus" im 19.Jahrhundert fest in die Sozialdemokratie mit verankert. Deren Mitglieder nannten sich "Genossen"! Sie wurden zur damaligen Zeit verboten und verfolgt. Das Wort "Sozi" hatte im Volk eine herabwürdigende Wirkung und ihre Gegner nutzten diese Wirkung all zu gern für sich! !
Heute ist diese SPD einfach salonfähig ! Keiner reibt sich mehr daran oder stößt sich an dem Wort "Sozi" ! Wir wählen sie, trotzdem sie von Sozialismus in ihren Statuten noch immer reden! :?
Ist es eigentlich besser, über schwierige Thematiken generell zu schweigen, oder diese trotzdem doch anzusprechen? :?:
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Re: Frage?

Beitrag von gnadenlos » 02.11.2008, 12:58

feuerxxw hat geschrieben:Mache mir nun meine Gedanken, dass meine Überlegungen (auf Grund des Themas über Lafontaine) und meiner nachfolgenden Überlegung ( des Begriff "Sozialismus" dazu), hier absolut von euch negiert wurde. :? Da ich immer sehr neugierig bin, stelle ich euch die Frage, ob ihr es auch eigentlich so empfindet , dass jemand hier wieder (über Sozialismus nachdenkt), wie im Gegensatz dazu,(für mich erschreckend), wenn einer hier über Nationalsozialismus öffentlich nachdenken würde? :?
Wir werden Deine Frage hier nicht abschließend beantworten können, da der Begriff "Sozialismus" nicht ausreichend definiert ist. Insofern kann er von jeder Seite verwendet werden. Siehe Nationalsozialismus, Demokratischer Sozialismus (Sozialdemokratisch), Gerechter und Christlicher Sozialismus usw.

"Sozial" steht für die Grundwerte Solidarität, Gleichheit und Gerechtigkeit. Das beißt sich schon im Vorfeld mit dem Anspruch auf Freiheit. Und wer bestimmt, was gerecht ist?

Entscheidend ist doch, was eine Regierung macht und ob die Gesellschaft das mitträgt. Begriffe wie "Sozilaismus" oder "Christlich" sind nur zierende Beiwerke.

Gruß
gnadenlos

feuerxxw
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Re: Frage?

Beitrag von feuerxxw » 02.11.2008, 13:42

[quote="gnadenlos
Wir werden Deine Frage hier nicht abschließend beantworten können, da der Begriff "Sozialismus" nicht ausreichend definiert ist. Insofern kann er von jeder Seite verwendet werden. Siehe Nationalsozialismus, Demokratischer Sozialismus (Sozialdemokratisch), Gerechter und Christlicher Sozialismus usw.

Da hast du Recht ! Deswegen hatte ich auch in meinen Eingangsthread geschrieben, dass der Begriff "Sozialismus" neu herausgearbeitet werden muß. :!:
Ich möchte deswegen auch auf keinem Fall, dass dieser so wichtige notwendige (aber auch zu überarbeitende Begriff), jemals noch einmal, von irgend welchen miesen Kräften der Neuzeit, missbraucht werden darf !! :evil:
"Sozial" steht für die Grundwerte Solidarität, Gleichheit und Gerechtigkeit. Das beißt sich schon im Vorfeld mit dem Anspruch auf Freiheit. Und wer bestimmt, was gerecht ist?
Warum ? :?: Solidarität, Gleichheit und Gerechtigkeit der Menschen miteinander, sind der Weg zur einer Demokratie. Die Demokratie bedeutet für mich, der einzige gehbare Weg zur Freiheit ! :!:
Eine Fragestellung bleibt aber, der Begriff:" Gleichheit" ! Wie weit darf diese Gleichheit gehen und ab wann wird diese "Gleichheit" zur Bedrohung des Einelnen ? :?

Entscheidend ist doch, was eine Regierung macht und ob die Gesellschaft das mitträgt. Begriffe wie "Sozilaismus" oder "Christlich" sind nur zierende Beiwerke.
Nun das diese Regierung es nicht richtig macht, beweist mir, dass deine Teerfässer auf der zu ziehenden Karre von dir, im Laufe der Zeit, immer mehr werden ! :lol:
Gruß
gnadenlos[/quote]

Schönen Sonntag noch! :D
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Re: Frage?

Beitrag von gnadenlos » 02.11.2008, 15:51

feuerxxw hat geschrieben:
Warum ? :?: Solidarität, Gleichheit und Gerechtigkeit der Menschen miteinander, sind der Weg zur einer Demokratie. Die Demokratie bedeutet für mich, der einzige gehbare Weg zur Freiheit ! :!:
Eine Fragestellung bleibt aber, der Begriff:" Gleichheit" ! Wie weit darf diese Gleichheit gehen und ab wann wird diese "Gleichheit" zur Bedrohung des Einelnen ? :?
Eben! Gleichheit schränkt immer die Freiheit ein. Der Sozialismus setzt in erster Linie auf Gleichheit, während die Demokratie auf Freiheit setzt. Beides stellt ein Extrem dar. Vielleicht macht's die Mischung. ;)

Gruß
gnadenlos

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