Sollte man sich eigentlich Gedanken darüber machen

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Baby
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Beitrag von Baby » 09.11.2008, 15:10

Ganz sicher, Sonnerl, wäre sie ausgetreten...

Gar keine Seltenheit deine Tante. Mein Vater schaffte es gerade einmal 11 Monate nach Renteneintritt. Dann starb er.

Darauf soll es doch hinauslaufen. Renteneintritts(Pensionalter) heraufgesetzt, weil ja die Lebenserwartung durschnittlich viiiieeel höher ist. Danach möglichst wenig zahlen.
Die Krankenkassenzuzahlungen erledigen dann den Rest, weil sich "Rentner" keine extra Zahlungen leisten kann. Ergo lässt er es und lässt auch erforderliche (für ihn/sie) teure Behandlungen. Ohne Behandlungen schneller tot...Einfache Milchmädchenrechnung...

SATIRE! Oder nicht?
Sein, nicht scheinen

Knurro_Knurreck
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Beitrag von Knurro_Knurreck » 09.11.2008, 15:13

Auto, Kleidung, Freizeit alles kein Thema. Kann kosten was es will, aber die Krebsvorsorge ist Sache der Solidargemeinschaft, die geht mich nichts an.

Jammer, jammer, oskar,oskar.

MfG Knurro

Baby
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Beitrag von Baby » 09.11.2008, 15:32

Wenn die Solidargemeinschaft einzahlt, JA!

Frag dich mal wo die KK-Beiträge hin verschwinden. Noch vor Kurzem zahlte die Kasse um einiges mehr...

Glaub mir, es gibt genügend Rentner, die weder Auto noch ausreichend Kleidung haben. Geschweige sich Freizeitaktivitäten leisten können, weil sie jeden Cent umdrehen müssen.

Mein Beitrag bezog sich ausschließlich auf Senioren.


LG

Baby
Sein, nicht scheinen

Sonnerl
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Beitrag von Sonnerl » 09.11.2008, 15:42

Nun ja Knurro - es soll Leute geben, die zwischen Praxisgebühr und zwei Schachteln Zigaretten entscheiden. Wenns nach der Politik geht, sind alle Arbeitslosen oder in Not geratene so.

Ich bin mir ganz sicher, daß du noch nie in der Situation warst, dich zwischen Praxisgebühr und der Frage was deine Kinder heute abend essen werden entscheiden musstest. Ich weiß, ich weiß, selber schuld - ist aber Clement, Münte, Kohl oder Stoiber blu und blab.

Ich wünsch es dir ganz sicher nicht, daß du jemals in eine solche Situation gerätst. Aber schaden würde es dir sicher nicht und es würde deine Denkweise sicher verändern, wenn dann ein Schlauberger dasteht und dich einen Sozialschmarotzer nennt ..... oder einen Jammerer auf hohem Niveau und was es sonst noch für Dummschwätzersprüche gibt.

Ich bin mir ganz sicher, daß die Zeit sehr nahe ist, bei der auch du die Realitäten erkennen wirst.

Gruß Sonnerl

gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 09.11.2008, 15:55

Sonnerl hat geschrieben:Nun ja Knurro - es soll Leute geben, die zwischen Praxisgebühr und zwei Schachteln Zigaretten entscheiden. Wenns nach der Politik geht, sind alle Arbeitslosen oder in Not geratene so.
"Schön", wenn man noch die Wahl hat. Es werden immer mehr, die überhaupt nicht krankenversichert sind ...

Gruß
gnadenlos

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Beitrag von Knurro_Knurreck » 09.11.2008, 16:56

Sonnerl hat geschrieben:Ich bin mir ganz sicher, daß du noch nie in der Situation warst, dich zwischen Praxisgebühr und der Frage was deine Kinder heute abend essen werden entscheiden musstest.
Nein, in eine solche Situation käme ich auch nicht, weil ich in diesem Fall bei der KK Antrag auf Befreiung von der Praxisgebühr und ggf. von Zuzahlungen stellen würde.

MfG Knurro

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Beitrag von Sonnerl » 09.11.2008, 17:38

Aha - ein Beamter, der noch nie von einem Beamten verarscht oder reingelegt wurde.

Sorry - ich wünsch dir ganz sicher nichts schlechtes, aber du muß noch viel lernen....

Gruß Sonnerl

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Beitrag von Knurro_Knurreck » 09.11.2008, 17:53

Sonnerl hat geschrieben:Aha - ein Beamter, der noch nie von einem Beamten verarscht oder reingelegt wurde.

Sorry - ich wünsch dir ganz sicher nichts schlechtes, aber du muß noch viel lernen....

Gruß Sonnerl
Ja, ich muss noch lernen, mir viel Schmarrn anzuhören.

...und du solltest deine pascha- bzw oskarmäßigen Vorurteile abbauen. Vielleicht bist du ja einmal ganz froh, wenn du auf einen Beamten triffst, der Dir bei der Antragstellung behilflich ist.

MfG Knurro

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Beitrag von Knurro_Knurreck » 09.11.2008, 18:12

Baby hat geschrieben:Arbeiten bis 70 Jahre, ...
Einige meiner Kollegen hat die Versetzung in den Ruhestand so mitgenommen, dass sie kurz darauf das Zeitliche segneten. Einer erlitt sogar genau am 65. Geburtstag einen Herzinfarkt. Für ihn war es nicht einfach, aus seiner Position heraus von heut' auf morgen nur mehr Hausmann zu sein.

Ich könnte mir übrigens auch gut vorstellen - vorausgesetzt ich hätte keine gesundheitlichen Probleme - bis 70 zu arbeiten. Das ist jetzt mein Ernst.

...und ich weiß, dass das nicht leicht zu verstehen ist.

LG Knurro

gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 09.11.2008, 19:02

Knurro_Knurreck hat geschrieben:
Sonnerl hat geschrieben:Ich bin mir ganz sicher, daß du noch nie in der Situation warst, dich zwischen Praxisgebühr und der Frage was deine Kinder heute abend essen werden entscheiden musstest.
Nein, in eine solche Situation käme ich auch nicht, weil ich in diesem Fall bei der KK Antrag auf Befreiung von der Praxisgebühr und ggf. von Zuzahlungen stellen würde.

MfG Knurro
Du bist ein echter Witzkeks. Eine generelle Befreiung gibt es nicht. Selbst ein "Hartzer" muss zunächst einmal rd. 85 EUR auf den Tisch legen, um für den Rest des Jahres von Zuzahlungen befreit zu werden. Und ab Januar darf er dann wieder zahlen.

Gruß
gnadenlos

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Es reicht auch schon, knapp

Beitrag von nicita » 09.11.2008, 19:23

über dem Betrag zu liegen, der für eine Befreiung zugrunde gelegt wird. Und wenn man mal sieht, was allgemein für das Leben als ausreichend betrachtet wird, wenn man sich die H4-Beträge anschaut, kann man sich ja bildlich vorstellen, wie gering das Einkommen/die Rente sein muss, um von irgendwas befreit zu werden (meines Wissens klappt das nicht einmal bei den GEZ-Gebühren).

Außerdem Knurro... wenn Ärzte etwas wie eine Krebsvorsorge als nicht mehr notwendig nicht verschreiben, sondern dir von vornherein nur die Möglichkeit einräumen, selbst zu zahlen, wirst du auch schwerlich eine Befreiung dafür bekommen. Ein Rezept brauchst Du nämlich schon, damit irgendwelche Kosten übernommen werden. Aber allein dies ist schon ein kleines Problem.

LG
nicita

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Beitrag von Knurro_Knurreck » 09.11.2008, 20:02

gnadenlos hat geschrieben: Selbst ein "Hartzer" muss zunächst einmal rd. 85 EUR auf den Tisch legen, um für den Rest des Jahres von Zuzahlungen befreit zu werden. Und ab Januar darf er dann wieder zahlen.
Für ein Jahr? Das geht... Ich habe letztes Jahr ca. € 800.- zugezahlt.

MfG Knurro

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Re: Es reicht auch schon, knapp

Beitrag von Knurro_Knurreck » 09.11.2008, 20:09

nicita hat geschrieben:Außerdem Knurro... wenn Ärzte etwas wie eine Krebsvorsorge als nicht mehr notwendig nicht verschreiben, sondern dir von vornherein nur die Möglichkeit einräumen, selbst zu zahlen, wirst du auch schwerlich eine Befreiung dafür bekommen. Ein Rezept brauchst Du nämlich schon, damit irgendwelche Kosten übernommen werden. Aber allein dies ist schon ein kleines Problem.
Wenn es der eine Arzt für nötig hält, der andere aber nicht, dann muss sich die Frau bei der Krankenkasse oder der kassenärztlichen Vereinigung erkundigen. Möglicherweise ist es ja ins Ermessen des Arztes gestellt, ob er die Untersuchung durchführt.
...und wenn - wie bei der Frau - ein erbliches Risiko vorliegt und die Untersuchung verweigert wird, dann soll sie sich nur kräftig beschweren. Das geht.

LG Knurro

nicita
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Die Beschwerden haben nichts genützt, Knurro

Beitrag von nicita » 09.11.2008, 20:42

Sie hatte sich ja direkt an die Gesundheitsministerin gewandt.. es kam sogar was zurück, was man aber getrost als viel blabla ohne jeden Nutzen abtun kann.

Glücklicherweise hat sie aber nun eine Ärztin, die sie gleich zu einem bestimmten Radiologen schickt, bei dem sie nichts zuzahlen muss. Wie das ist, kann irgendwie keiner erklären. Bei ihrem alten Arzt hätte sie die Untersuchung nur bekommen, wenn sie selbst gezahlt hätte.

Beschweren kann man sich immer. Die Frage ist nur, ob es etwas nutzt.

Und übrigens.. wenn das Geld schon so nicht reicht, sind 85 Euro sehr viel! Rechne doch mal aus, wie weit Du mit einer Rente, die in etwa so hoch ist, wie H4, oder knapp drüber, kommen würdest. :roll: Rechne mal, Du würdest in Miete leben, und hättest jedes Jahr, trotz sparsamer Lebensweise, eine gehörige Strom- und Heizkostennachzahlung. Eventuell mal zwischendurch eine kaputte Waschmaschine, oder sonst ein defektes notwendiges Gerät. Es ist schlicht und ergreifend nicht machbar, schon gar nicht für jemanden, der keine helfende Familie, oder Freunde hat. Für manche sind schon 10 Euro ein Hindernis zum Arzt zu gehen. Das mag man sich vielleicht nicht vorstellen können, aber das ist inzwischen bei vielen so, und nicht nur bei Rentnern, auch bei Familien :(

LG
nicita

gnadenlos
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Re: Die Beschwerden haben nichts genützt, Knurro

Beitrag von gnadenlos » 09.11.2008, 21:48

nicita hat geschrieben: Glücklicherweise hat sie aber nun eine Ärztin, die sie gleich zu einem bestimmten Radiologen schickt, bei dem sie nichts zuzahlen muss. Wie das ist, kann irgendwie keiner erklären.
Der andere Radiologe hat sein Kontingent überschritten. (Mein Facharzt zieht es in solchen Fällen vor, seine Praxis für zwei Wochen zu schließen oder deutlich weniger Termine zu vergeben).

Stark vereinfachtes Beispiel:

Leistung X wird mit 5 Punkten bewertet. 1 Punkt zu dieser Leistung hat im Moment einen Wert von 5 EUR.

Arzt A erbringt diese Leistung 10 Mal, Arzt B 100 Mal. Das Mittel liegt also bei 55. Folglich bekommt Arzt B die 100 Mal erbrachte Leistung nur 55 Mal bezahlt.

Nach dem momentanen Stand bekommen beide Ärzte für die "abrechnungsfähige" Leistung 25 EUR. Arzt A insgesamt 250 EUR, Arzt B 1.375 EUR. Die restlichen 1.125 EUR gibt es nicht.

Sie sind in der Vergleichsregion aber nicht die einzigen Ärzte ihres Faches. Insgesamt wurde die Leistung X so oft erbracht, dass aufgrund der Deckelung der Punktwert von 5 EUR nicht gehalten werden kann. Der Kostenträger senkt den Punktwert im nachhinein (gerne ein Jahr rückwirkend) auf 4 EUR.

Arzt A bekommt bei seiner nächsten Abrechnung 50 EUR abgezogen, Arzt B 275 EUR (für Leistungen, die vielleicht bereits vor einem Jahr erbracht und bezahlt wurden).

Gruß
gnadenlos

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