2 1/2 Jahre für ein Menschenleben?

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rattie
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2 1/2 Jahre für ein Menschenleben?

Beitrag von rattie » 02.12.2008, 16:37

Die Diskussion über die Freilassung eines Christian Klar regt mich unheimlich auf. Welches Recht hat ein neunfacher Mörder unbehelligt in dieser Gesellschaft leben zu dürfen? Das hat nichts mit Stärke des Staates zu tun. Auch die Integration ohne Reue ist nicht zu akzeptieren. Ich kann den ehemaligen Copiloten der Landshut verstehen, wenn er sein Bundesverdienstkreuz zurückgibt. Und auch der Einsatzleiter der GSG 9, Herr Wegener, überlegt, diesen Schritt zu gehen. Ich verstehe nicht, dass das Volk nicht auf die Barrikaden geht. Lebenslänglich ist eben mal lebenslänglich. Bestimmte Menschen haben es einfach nicht verdient nochmal in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Unsere Gesetze sind in meinen Augen einfach zu human. Es ist eine Sauerei wenn ein Menschenleben mit 2 1/2 Jahren aufgerechnet wird.

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Knurro_Knurreck
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Re: 2 1/2 Jahre für ein Menschenleben?

Beitrag von Knurro_Knurreck » 02.12.2008, 19:54

rattie hat geschrieben:Unsere Gesetze sind in meinen Augen einfach zu human.
...und deshalb schreibst Du in Deinem anderen Beitrag, dass wir eine neue Judikative bräuchten? Eine Judikative, die sich ihre Gesetze selber macht, nach Bedarf?

Hast Du schon mal was von Gewaltenteilung gehört?

Mannmann.

MfG Knurro

rattie
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Re: 2 1/2 Jahre für ein Menschenleben?

Beitrag von rattie » 02.12.2008, 20:05

Knurro_Knurreck hat geschrieben:
rattie hat geschrieben:Unsere Gesetze sind in meinen Augen einfach zu human.
...und deshalb schreibst Du in Deinem anderen Beitrag, dass wir eine neue Judikative bräuchten? Eine Judikative, die sich ihre Gesetze selber macht, nach Bedarf?

Hast Du schon mal was von Gewaltenteilung gehört?

Mannmann.

MfG Knurro
Na klar kenne ich die Gewaltenteilung. Daher sollte man den Abgeordneten mal Dampf machen, damit die anständige Gesetze beschließen und nicht so einen Dünnpfiff wie es z.Zt. rumgeistert.

Wikipedia:

Auszug unter Gewaltenteilung:

Heute wird das Prinzip der Gewaltenteilung überwiegend als Bestandteil jeder Demokratie betrachtet. Allerdings wird diskutiert, ob die Verschränkung der Gewalten durch eine enge Zusammenarbeit und Verzahnung der Staatsorgane dem ursprünglichen Gedanken der Trennung der Gewalten zuwiderläuft und durch Lobbyismus und andere Einflussnahme die zentrale Stellung des Parlaments in Frage gestellt wird. In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Bedeutung einer unabhängigen Presse oft höher eingeschätzt, weshalb diese gelegentlich informell auch als Vierte Gewalt bezeichnet wird.



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Knurro_Knurreck
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Re: 2 1/2 Jahre für ein Menschenleben?

Beitrag von Knurro_Knurreck » 02.12.2008, 20:25

rattie hat geschrieben:Na klar kenne ich die Gewaltenteilung. Daher sollte man den Abgeordneten mal Dampf machen, damit die anständige Gesetze beschließen und nicht so einen Dünnpfiff wie es z.Zt. rumgeistert.
Die Abgeordneten sind aber nicht die Justiz, sondern gehören der Legislative an und daher ist es unlogisch, eine andere Justiz zu fordern.

MfG Knurro

rattie
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Re: 2 1/2 Jahre für ein Menschenleben?

Beitrag von rattie » 02.12.2008, 20:55

Knurro_Knurreck hat geschrieben:
rattie hat geschrieben:Na klar kenne ich die Gewaltenteilung. Daher sollte man den Abgeordneten mal Dampf machen, damit die anständige Gesetze beschließen und nicht so einen Dünnpfiff wie es z.Zt. rumgeistert.
Die Abgeordneten sind aber nicht die Justiz, sondern gehören der Legislative an und daher ist es unlogisch, eine andere Justiz zu fordern.

MfG Knurro
Die Abgeordneten beschliessen Gesetze und sind deswegen eigentlich die Schuldigen. Allerdings legen die Richter die Gesetze beim selben Straftatbestand teilweise völlig verschieden aus. Wie kann der Bayerische Gerichtshof ein Urteil eines Verwaltungsgerichts, dass sich völlig im Rahmen des Beamtenrechts bewegte, einfach umdrehen? Haben die ein anderes Beamtengesetz? In diesem Gesetz ist Buchstabe für Buchstabe genau dargelegt, wie die rechtlichen Verhältnisse geregelt sind. Gilt das nicht für jeden Richter? Oder gilt das nur für den Arbeitgeber aber nicht für dessen Mitarbeiter im Amt? Nein, lieber Knurro, es liegt etwas im Argen. Und das wirst selbst du mir nicht ausreden. Wir brauchen eine Justizreform, die die Richter wieder aus dem Dornröschenschlaf reißt und sie auf ihre Pflichten, nämlich im Namen des Volkes zu urteilen, stoßen.

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Knurro_Knurreck
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Re: 2 1/2 Jahre für ein Menschenleben?

Beitrag von Knurro_Knurreck » 02.12.2008, 21:06

rattie hat geschrieben:Wie kann der Bayerische Gerichtshof ein Urteil eines Verwaltungsgerichts, das sich völlig im Rahmen des Beamtenrechts bewegte, einfach umdrehen?
Obergerichte sind nun mal dafür da, dass sie die Urteile der Erstinstanz überprüfen. Wäre Deine Sache genau andersherum gelaufen, nämlich in der ersten Instanz gegen Dich und in der zweiten umgedreht worden, dann hättest Du gerufen: Jubel, jubel.
Es nützt Dir gar nichts, wenn Du jetzt verbittert bist; das schlägt sich nur auf den Magen.

MfG Knurro

PS: Die "selben Straftatbestände" gibt's eigentlich gar nicht; irgendetwas ist immer anders.

feuerxxw
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Re: 2 1/2 Jahre für ein Menschenleben?

Beitrag von feuerxxw » 03.12.2008, 10:30

rattie hat geschrieben:Die Diskussion über die Freilassung eines Christian Klar regt mich unheimlich auf. Welches Recht hat ein neunfacher Mörder unbehelligt in dieser Gesellschaft leben zu dürfen? Das hat nichts mit Stärke des Staates zu tun. Auch die Integration ohne Reue ist nicht zu akzeptieren. Ich kann den ehemaligen Copiloten der Landshut verstehen, wenn er sein Bundesverdienstkreuz zurückgibt. Und auch der Einsatzleiter der GSG 9, Herr Wegener, überlegt, diesen Schritt zu gehen. Ich verstehe nicht, dass das Volk nicht auf die Barrikaden geht. Lebenslänglich ist eben mal lebenslänglich. Bestimmte Menschen haben es einfach nicht verdient nochmal in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Unsere Gesetze sind in meinen Augen einfach zu human. Es ist eine Sauerei wenn ein Menschenleben mit 2 1/2 Jahren aufgerechnet wird.

Der Ratz
Hallo Ratz

Bist du davon so überzeugt, dass der Knast für C. Klar unbedingt die notwendige Bestrafung ist , wie die aus den Zeiten des Grafen Monte Christo ? :wink:
Ich bin überzeugt davon, dass er Fernsehen, Video, PC , Dusche , Zeitschriften und ein weiches Bett in seiner Zelle stehen hat ! :twisted:
Für seine "Beschäftigung" wird dort auf alle Fälle gesorgt! 8)
Also nach 25 Jahren raus mit ihm aus dem teuer bezahlten Knast und ran in eine Arbeit, damit er wenigstens im Rest seines Lebens, doch noch etwas "Nützliches" für die Gesellschaft erbringen kann! :!: :idea:
Die vielen Toten, werden durch die Verlängerung der Haft, auch nicht mehr zum Leben erweckt! :(

Grüßchen :)
Auch die Ruhe ist ein Teil des Lebens

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