Hallo Knurro, erleuchte mich doch mal

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rattie
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Hallo Knurro, erleuchte mich doch mal

Beitrag von rattie » 03.12.2008, 08:47

Hallo Knurro, da du ja die Fahne für unsere Justiz sehr hoch hältst, kannst du mir ja sicher begründen, welche Verarsche das nun ist:

Herr Zumwinkel hat 1,2 Millionen am Fiskus vorbeigeschmuggelt. Dafür müsste er seit gestern auf jeden Fall einsitzen. Justament stellt man nun gestern fest, dass ein Strafverfahren zu spät eingebracht wurde (um einen Tag). Dabei handelt es sich um eine Summe von 214.000 Euro. Somit fällt Herr Z. um genau 14.000 Euro nicht mehr unter das verschärfte Gesetz und kann mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Also, lieber Knurro, selbst ein Blinder muss hier erkennen, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Derjenige, der den Antrag zu spät eingereicht hat wird mit Sicherheit nicht mit Konsequenzen (ausser vielleicht einem verschärften Tadel) zu rechnen haben. Würde mich doch interessieren, warum er so schläfrig war. Z. sollte als Bauernopfer dienen und die Staatsanwaltschaft hatte ja bereits einen Deal mit dem Verteidiger geschlossen. Jetzt kommt plötzlich die Verschärfung des Gesetzes. Was macht man dann, damit der saubere Herr ja nicht einsitzen muss? Noch Fragen, Knurro?

Kannst mich gerne wieder in die DadPa/Paschaschiene stecken, aber meine Meinung über die Justiz werden solche Fälle bestimmt nicht ändern.

Der Ratz
Andere zu erkennen ist Weisheit, sich selbst zu erkennen ist Erleuchtung. (Lao Tse)

feuerxxw
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Re: Hallo Knurro, erleuchte mich doch mal

Beitrag von feuerxxw » 03.12.2008, 09:59

rattie hat geschrieben:Hallo Knurro, da du ja die Fahne für unsere Justiz sehr hoch hältst, kannst du mir ja sicher begründen, welche Verarsche das nun ist:

Herr Zumwinkel hat 1,2 Millionen am Fiskus vorbeigeschmuggelt. Dafür müsste er seit gestern auf jeden Fall einsitzen. Justament stellt man nun gestern fest, dass ein Strafverfahren zu spät eingebracht wurde (um einen Tag). Dabei handelt es sich um eine Summe von 214.000 Euro. Somit fällt Herr Z. um genau 14.000 Euro nicht mehr unter das verschärfte Gesetz und kann mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Also, lieber Knurro, selbst ein Blinder muss hier erkennen, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Derjenige, der den Antrag zu spät eingereicht hat wird mit Sicherheit nicht mit Konsequenzen (ausser vielleicht einem verschärften Tadel) zu rechnen haben. Würde mich doch interessieren, warum er so schläfrig war. Z. sollte als Bauernopfer dienen und die Staatsanwaltschaft hatte ja bereits einen Deal mit dem Verteidiger geschlossen. Jetzt kommt plötzlich die Verschärfung des Gesetzes. Was macht man dann, damit der saubere Herr ja nicht einsitzen muss? Noch Fragen, Knurro?

Kannst mich gerne wieder in die DadPa/Paschaschiene stecken, aber meine Meinung über die Justiz werden solche Fälle bestimmt nicht ändern.

Der Ratz
Hallo Ratz

Du solltest dir merken :" Je "größer" ein Herr, desto größer seine Vergehen, um so kleiner seine zu erwartende Bestrafung ! :roll: :twisted:

Man sollte sich durchaus einmal die Frage stellen, wer oder welche Klasse die Gesetze erstellt hat und an wem diese zur Anwendung gelangen sollen ! :wink:
Mir ist auch schon lange (seit 5Jahren) aufgefallen, dass Millionen-Betrüger in dieser BRD , meist ohne Haft und mit einer verhältnismäßigen geringen Strafe, das Gerichtsgebäude verlassen können! :evil:

Darüber knurre ich!! :evil:

Grüßchen :D
Auch die Ruhe ist ein Teil des Lebens

rattie
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Re: Hallo Knurro, erleuchte mich doch mal

Beitrag von rattie » 03.12.2008, 10:16

feuerxxw hat geschrieben:
rattie hat geschrieben:Hallo Knurro, da du ja die Fahne für unsere Justiz sehr hoch hältst, kannst du mir ja sicher begründen, welche Verarsche das nun ist:

Herr Zumwinkel hat 1,2 Millionen am Fiskus vorbeigeschmuggelt. Dafür müsste er seit gestern auf jeden Fall einsitzen. Justament stellt man nun gestern fest, dass ein Strafverfahren zu spät eingebracht wurde (um einen Tag). Dabei handelt es sich um eine Summe von 214.000 Euro. Somit fällt Herr Z. um genau 14.000 Euro nicht mehr unter das verschärfte Gesetz und kann mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Also, lieber Knurro, selbst ein Blinder muss hier erkennen, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Derjenige, der den Antrag zu spät eingereicht hat wird mit Sicherheit nicht mit Konsequenzen (ausser vielleicht einem verschärften Tadel) zu rechnen haben. Würde mich doch interessieren, warum er so schläfrig war. Z. sollte als Bauernopfer dienen und die Staatsanwaltschaft hatte ja bereits einen Deal mit dem Verteidiger geschlossen. Jetzt kommt plötzlich die Verschärfung des Gesetzes. Was macht man dann, damit der saubere Herr ja nicht einsitzen muss? Noch Fragen, Knurro?

Kannst mich gerne wieder in die DadPa/Paschaschiene stecken, aber meine Meinung über die Justiz werden solche Fälle bestimmt nicht ändern.

Der Ratz
Hallo Ratz

Du solltest dir merken :" Je "größer" ein Herr, desto größer seine Vergehen, um so kleiner seine zu erwartende Bestrafung ! :roll: :twisted:

Man sollte sich durchaus einmal die Frage stellen, wer oder welche Klasse die Gesetze erstellt hat und an wem diese zur Anwendung gelangen sollen ! :wink:
Mir ist auch schon lange (seit 5Jahren) aufgefallen, dass Millionen-Betrüger in dieser BRD , meist ohne Haft und mit einer verhältnismäßigen geringen Strafe, das Gerichtsgebäude verlassen können! :evil:

Darüber knurre ich!! :evil:

Grüßchen :D
Hallo Feuer,

deine Beobachtung kann ich nur bestätigen. Gleich ob es sich um Herrn Ackermann, Zumwinkel und Konsorten handelt, unsere hehre Justiz gönnt diesem Klientel immer das geringste Strafmaß. Das ist schon seltsam. Alleine das Victoryzeichen eines Herrn Ackermann in einem Gerichtssaal spricht Bände. Mir kann keiner erzählen, dass die Hochfinanz nicht ihre Finger bei Erstellung von Urteilen drin hat. Lobbyismus gibts mit Sicherheit auch da. Noch ein Beispiel. Energieversorger haben sich jetzt mit lumpigen 125-Millionen Euro von den Anklagen des Kartellamts freigekauft. Das sind pro Familie gerade mal 52 Euro. Und wieviel haben sie durch die illegalen Erhöhungen schon verdient? Alles Quatsch und Verhohnepiepelung der Bevölkerung. Dieser Augiusstall gehört mit eisernem Besen ausgemistet.

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Knurro_Knurreck
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Re: Hallo Knurro, erleuchte mich doch mal

Beitrag von Knurro_Knurreck » 03.12.2008, 13:25

rattie hat geschrieben:Hallo Knurro, da du ja die Fahne für unsere Justiz sehr hoch hältst, kannst du mir ja sicher begründen, welche Verarsche das nun ist:

Herr Zumwinkel hat 1,2 Millionen am Fiskus vorbeigeschmuggelt. Dafür müsste er seit gestern auf jeden Fall einsitzen. Justament stellt man nun gestern fest, dass ein Strafverfahren zu spät eingebracht wurde (um einen Tag). Dabei handelt es sich um eine Summe von 214.000 Euro. Somit fällt Herr Z. um genau 14.000 Euro nicht mehr unter das verschärfte Gesetz und kann mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Also, lieber Knurro, selbst ein Blinder muss hier erkennen, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Derjenige, der den Antrag zu spät eingereicht hat wird mit Sicherheit nicht mit Konsequenzen (ausser vielleicht einem verschärften Tadel) zu rechnen haben. Würde mich doch interessieren, warum er so schläfrig war. Z. sollte als Bauernopfer dienen und die Staatsanwaltschaft hatte ja bereits einen Deal mit dem Verteidiger geschlossen. Jetzt kommt plötzlich die Verschärfung des Gesetzes. Was macht man dann, damit der saubere Herr ja nicht einsitzen muss? Noch Fragen, Knurro?

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Der Ratz
Grenzen und Fristen sind da, dass man sie einhält. Man kann sie nicht ins Belieben setzen oder ihnen gar eine beliebig definierbare Bandbreite zuordnen.

Eine Grenze ist eine Grenze und eine Frist ist eine Frist, auch wenn die Grenze nur um 1 Cent überschritten wurde, ist sie überschritten und wenn ein Antrag 1 Minute nach 0 Uhr eingereicht wurde, ist er um einen Tag verspätet eingereicht worden.

Solche Grenzwerte müssen verlässlich und nachvollziehbar sein und sie müssen für Zumwinkel genauso gelten, wie für Pascha.

...und neue Gesetze gelten immer ab dem Zeitpunkt ihres Inkrafttretens, also nicht rückwirkend.

MfG Knurro

rattie
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Beitrag von rattie » 03.12.2008, 15:27

Alles Augenwischerei. Es wäre schon ein komischer Zufall, dass just an dem Tag, an dem das Gesetz verschärft wurde festgestellt wird, dass man sich um einen Tag vertan hat. Und dann noch der Betrag, der genau 14.000 Euro (also für Herrn Z. ein Tagessatz) unter der jetzt beschlossenen Grenze liegt. Nein, nein, ihr könnt soviel Ausreden erfinden, wie ihr wollt. Hier ist ein Kalkül dahinter. Filz, Filz, Filz bis in die obersten Etagen von Behörden und Unternehmen. Seit ich denken kann hat man die Kleinen gehängt und die Großen laufen lassen.

@ Knurro: selbstverständlich sind Fristen termingerecht einzuhalten. Warum schafft es die Staatsanwaltschaft dann nicht, in diesem Fall genau zu arbeiten. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass dieser Fall wie bei einem Normalbürger behandelt wird. Jetzt wird wieder ein kleiner Justizbeamter für die verspätete Bearbeitung rund gemacht und Herr Z. lacht sich ins Fäustchen. Er arbeitet bereits mit Vehemenz an seiner Rückkehr ins Topmanagment und versucht sein Vergehen so schnell und reibungslos wie möglich zu vertuschen. Wollen wir eine Wette eingehen? Ich sage, er wird nicht einsitzen, obwohl das neue Gesetz auch für seinen Fall relevant ist. Mal sehen, wie es dann begründet wird.

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