Der Islam ist vergleichbar mit dem Faschismus"

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Beelzebub
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Der Islam ist vergleichbar mit dem Faschismus"

Beitrag von Beelzebub » 11.08.2007, 08:45

Muslime in Deutschland
„Der Islam ist vergleichbar mit dem Faschismus"
Mina Ahadi (50) floh vor 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland. Heute ist die Menschenrechtsaktivistin Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime. Im Interview mit WELT ONLINE attackiert sie die machtpolitischen Interessen der Islam-Verbände.
Foto: dpaDie Islamkritikerin Mina Ahadi muss mit der Bedrohung durch Muslime leben
WELT ONLINE: Frau Ahadi, der Islamkritiker Ehsan Jami, Initiator des niederländischen Komitees für Ex-Muslime, musste nach Morddrohungen und einem schweren Überfall untertauchen. Wissen Sie, wie es ihm geht? Mina Ahadi: Wir haben gestern telefoniert. Die Situation ist für ihn sehr belastend. Er ist ein 22-jähriger Student und Lokalpolitiker, dem ein normales Leben unmöglich gemacht wurde. Er steht unter Polizeischutz und musste seine Adresse wechseln. Ohne Begleitung darf er nicht aus dem Haus. Der Zentralrat der Ex-Muslime verurteilt den Angriff scharf. Aber es war sicher nicht die letzte Attacke auf Kritiker des Islam. In den Niederlanden wurde deshalb schließlich sogar schon ein Mensch ermordet. WELT ONLINE: Sie sprechen von dem Filmemacher Theo van Gogh. Ist so etwas in Deutschland denkbar? Weiterführende links
Morddrohungen wegen Dialogs mit den Muslimen Leichte Beute für muslimische Schläger Papst-Sekretär warnt vor Islamisierung Europas Angst vor einem kompletten Moscheeviertel Kölner Rechtspopulisten loben Ralph Giordano Streit um Kölner Moscheenbau Ein Gotteshaus für Kölner Muslime Ahadi: Ja, denkbar ist das. Wer am Islam Kritik äußert, muss auch hier sehr aufpassen. Wir bekommen ständig Hassbriefe und Morddrohungen. Die Lage ist ernst. Die Polizei denkt zwar, sie habe alles unter Kontrolle, aber das sehe ich anders. Die Organisationen, die solche Morde oder Terror organisieren, haben große Kapazitäten und sind europaweit vernetzt.

WELT ONLINE: Ist Ehsan Jami zu provokant aufgetreten? Er nannte den Propheten Mohammed einen Kriminellen und verglich ihn mit Osama Bin Laden. Ahadi: Schon Ihre Frage zeigt, was falsch läuft. Er hat eine Religion kritisiert, das ist sein gutes Recht. Es ist keine Sünde, über eine Religion Witze zu machen. Aber selbst im Westen lassen sich immer mehr Menschen einschüchtern. Kritik am Islam wird zum Tabu. Daran sind auch jene Politiker Schuld, die mit den Islam-Verbänden verhandeln, als würden diese tatsächlich für alle 3,5 Millionen Muslime in Deutschland sprechen. Wir sind aber nicht den islamischen Machthabern entkommen, um nun muslimische Funktionäre für uns sprechen zu lassen. Wir lassen uns nicht mundtot machen. Auch Ehsan will seine Arbeit fortführen, sagte er mir. WELT ONLINE: Sie sagen, der Islam habe starke politische Interessen.

Ahadi: Der Islam ist vergleichbar mit dem Faschismus. Wenn im 21. Jahrhundert noch Frauen gesteinigt werden, kann es keine andere Bezeichnung geben. Dieser politische Islam, der im Nahen Osten operiert, versucht immer stärker, sich hier im Westen durchzusetzen. Bei der Kölner Moschee geht es doch nicht um Religionsausübung. Es gibt genug Moscheen in Deutschland. Aber diese große Moschee mit dem hohen Minarett ist ein Kräftemessen, und die Politik hat nachgegeben.


@WELT ONLINE
Als Gott mit dem Affen unzufrieden war , schuf er den Menschen .

Anschließend unternahm er keine weiteren Versuche . Er sah ein , daß es keinen Sinn hatte

Knurro_Knurreck
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Beitrag von Knurro_Knurreck » 11.08.2007, 10:31

Genaugenommen ist das jedem, der sich genauer mit dem Islam auseinandersetzt bekannt. Leider darf man es nicht sagen, da es nicht politisch korrekt ist.

Jedenfalls ein sehr interessanter Beitrag...

KfG Knurro

gnadenlos
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Re: Der Islam ist vergleichbar mit dem Faschismus"

Beitrag von gnadenlos » 11.08.2007, 10:39

Beelzebub hat geschrieben: [...]
Ahadi: Schon Ihre Frage zeigt, was falsch läuft. Er hat eine Religion kritisiert, das ist sein gutes Recht. Es ist keine Sünde, über eine Religion Witze zu machen. [...]
Und genau hier irrt Frau Ahdi m.E. ein wenig. Kritik ist sicher erlaubt, aber:

Wir haben ganz konkret ein Problem mit Machthabern, die den Islam (die Religion) für ihre Zwecke missbrauchen. Und wir haben ein Problem mit Ausländern, die auf diesen Zug aufgesprungen sind.

Egal welche Religion man kritisiert. Man trifft damit u.U. auch die falschen Leute. Letzteres passiert ganz besonders bei einer Kritik am Islam, da dieser keine einheitliche Religion (nach unserem Verständnis) ist.

Wenn man kritisiert, sollte man die Probleme beim Namen nennen. Und nicht, wie Frau Ahdi, um den heißen Brei herum reden und pauschale Religionskritik üben.

Gruß
gnadenlos

gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 11.08.2007, 10:47

Knurro_Knurreck hat geschrieben:Genaugenommen ist das jedem, der sich genauer mit dem Islam auseinandersetzt bekannt. Leider darf man es nicht sagen, da es nicht politisch korrekt ist.

Jedenfalls ein sehr interessanter Beitrag...

KfG Knurro
Auch in der Zeit von Schah Mohammed Reza Pahlavi waren die Perser islamisch. Der Islam war dennoch kein Thema, was bedeutet, dass nicht die Religion das Übel ist. (Freilich gab es mit und um den Schah andere Übel).

Gruß
gnadenlos

Baby
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Beitrag von Baby » 11.08.2007, 11:22

Das Übel generell ist.....Religion mit Politik zu vermischen....


Was aus Persien wurde....dem heutigen Iran.....ist doch
das Negativbeispiel....Anstatt Fortschritt.....absoluter Rückschritt....
Sein, nicht scheinen

gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 11.08.2007, 13:27

Baby hat geschrieben:Das Übel generell ist.....Religion mit Politik zu vermischen....


Was aus Persien wurde....dem heutigen Iran.....ist doch
das Negativbeispiel....Anstatt Fortschritt.....absoluter Rückschritt....
Gesellschaftlich und politisch sicher ein Rückschritt. Der fand aber im Grunde erst in den letzten 5 Jahren statt. Technisch gibt es ein Stocken, verursacht durch die seit Jahrzehnten andauernden Sanktionen.
Wenn Du im Frankfurter Nordend ins Koma fällst, später in einem Teheraner Wohnviertel wieder aufwachst, wirst Du - bis auf die Kopftücher und Kfz-Kennzeichen - kaum einen Unterschied feststellen können.

Gruß
gnadenlos

Baby
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Beitrag von Baby » 11.08.2007, 13:40

Ich kann mich an Berichte im TV erinnern....Persien und sofort nach Übernahme der Regierung des Ajatollas Chomeini, ein totaler Rückschritt....Frauen mussten sich verschleiern....und, und, und....

Den nicht vorhandenen Fortschritt den Sanktinen zuzuschreiben, halte ich für gewagt....

Die fortschrittlichen Iraner...sind weltweit verteilt, bzw. emigriert....Warum wohl....?
Sein, nicht scheinen

gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 11.08.2007, 16:16

Baby hat geschrieben:Ich kann mich an Berichte im TV erinnern....Persien und sofort nach Übernahme der Regierung des Ajatollas Chomeini, ein totaler Rückschritt....Frauen mussten sich verschleiern....und, und, und....

Den nicht vorhandenen Fortschritt den Sanktinen zuzuschreiben, halte ich für gewagt....

Die fortschrittlichen Iraner...sind weltweit verteilt, bzw. emigriert....Warum wohl....?
Ich glaube, da hast Du ein falsches Bild. Es kommt ganz darauf an, in welcher Gegend man sich befindet. Ghom ist bspw. eine Hochburg der Mullahs. Dort ist man gesellschaftlich natürlich ziemlich Rückständig.
In anderen Gebieten laufen die Mädchen und Frauen nicht so verschleiert herum, wie man uns das gerne zeigt. Da sitzt das einfache Kopftuch schon relativ locker. In Teheran-City wird das schon wieder etwas enger gesehen - wegen der ausländischen Fernsehteams. In den Vororten, ja sogar in Freizeitparks im Gebirge sieht es fast schon wieder europäisch aus.
Obwohl offiziell verboten, trägt Mann Krawatte. Obwohl nicht erlaubt, hat man auch Satelliten-TV. Und überhaupt: Häuser und Wohnungen müssen sich nicht hinter Deutschen Buden verstecken. Eher ist das Gegenteil der Fall.

Man reitet dort nicht auf dem Esel zur Arbeit; auch Plumpsklos sind dort kein Standard.

Länder wie der Iran sind weder gesellschaftlich noch politisch so strukturiert, wie Europa oder gar Deutschland. Jegliche Ländervergleiche sind daher unzulässig. Man stelle sich vor, wir hätten hier in Deutschland mehrere heimische, aber verschiedene Ethnien - bei einer Bevölkerungzahl von nicht einmal 20 Mio. Vielleicht sähe es hier dann auch etwas anders aus.

Gruß
gnadenlos

PS: Die meisten Iraner sind damals, nach dem Systemwechsel geflüchtet. Sie und ihre Nachfahren sind in den meisten Fällen noch heute Schah-Anhänger (Wächter des ewigen Iran). Der Prozentsatz der übrigen Flucht-Iraner ist relativ gering.

Baby
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Beitrag von Baby » 11.08.2007, 16:38

gnadenlos hat geschrieben:
Baby hat geschrieben:Ich kann mich an Berichte im TV erinnern....Persien und sofort nach Übernahme der Regierung des Ajatollas Chomeini, ein totaler Rückschritt....Frauen mussten sich verschleiern....und, und, und....

Den nicht vorhandenen Fortschritt den Sanktinen zuzuschreiben, halte ich für gewagt....

Die fortschrittlichen Iraner...sind weltweit verteilt, bzw. emigriert....Warum wohl....?
Ich glaube, da hast Du ein falsches Bild. Es kommt ganz darauf an, in welcher Gegend man sich befindet. Ghom ist bspw. eine Hochburg der Mullahs. Dort ist man gesellschaftlich natürlich ziemlich Rückständig.
In anderen Gebieten laufen die Mädchen und Frauen nicht so verschleiert herum, wie man uns das gerne zeigt. Da sitzt das einfache Kopftuch schon relativ locker. In Teheran-City wird das schon wieder etwas enger gesehen - wegen der ausländischen Fernsehteams. In den Vororten, ja sogar in Freizeitparks im Gebirge sieht es fast schon wieder europäisch aus.
Obwohl offiziell verboten, trägt Mann Krawatte. Obwohl nicht erlaubt, hat man auch Satelliten-TV. Und überhaupt: Häuser und Wohnungen müssen sich nicht hinter Deutschen Buden verstecken. Eher ist das Gegenteil der Fall.

Man reitet dort nicht auf dem Esel zur Arbeit; auch Plumpsklos sind dort kein Standard.

Länder wie der Iran sind weder gesellschaftlich noch politisch so strukturiert, wie Europa oder gar Deutschland. Jegliche Ländervergleiche sind daher unzulässig. Man stelle sich vor, wir hätten hier in Deutschland mehrere heimische, aber verschiedene Ethnien - bei einer Bevölkerungzahl von nicht einmal 20 Mio. Vielleicht sähe es hier dann auch etwas anders aus.

Gruß
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PS: Die meisten Iraner sind damals, nach dem Systemwechsel geflüchtet. Sie und ihre Nachfahren sind in den meisten Fällen noch heute Schah-Anhänger (Wächter des ewigen Iran). Der Prozentsatz der übrigen Flucht-Iraner ist relativ gering.

>In anderen Gebieten laufen die Mädchen und Frauen nicht so verschleiert herum, wie man uns das gerne zeigt. Da sitzt das einfache Kopftuch schon relativ locker.<


Mein Bild scheint völlig richtig zu sein...Zu Reza Pahlevis Zeiten musste keine Frau Kopftuch tragen, geschweige sich verschleiern.....


Krawatten waren nicht verboten, sondern es wurde westliche Kleidung auch bei Hofe getragen....Auch das Frauenbild war ein weitaus anderes....Allein beide Kaiserinnen Soraya, wie auch Farah Diba bewiesen das....So sahen auch die Damen in Teheran aus....westlich....Sicher gab es damals auch andere Damen und Herren, die den alten Traditionen zugetan waren....Aber sie MUSSTEN nicht....Heute müssen sie....Das ist ein gewaltiger Unterschied....

Überall wo Zwänge herrschen, wird ein Land diktatorisch regiert....Das ist genau die Regierungsform der Ajatollas....mit religösem Hintergrund....


Schahanhänger sind damals geflüchte....Nichts anderes habe ich gesagt....Von der Neuzeit sprach ich nicht....Damals gingen die westlich eingestellten Menschen...oder mussten flüchten...


Der Iran hat nach dem Exil des Schahs einfach einen riesigen Rückschritt getan....Nicht umsonst wurde er sanktioniert....oder?


Gruß


Baby
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gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 11.08.2007, 18:11

Die Sanktionen wurden damals auf Betreiben der USA verhängt, um das Mullahregime zu stürzen. Völlig sinnlos, wie wir heute wissen. Diese Sanktionen sind bis heute sehr scharf. Daimler-Chrysler z.B. hatte sich vor wenigen Jahren gewagt, stinknormale Lkw-Fahrgestelle in den Iran zu liefern. Abgesehen von der millionenschweren Strafe, rollten da einige Köpfe. Die Sanktionen treffen aber nicht die Mullahs; nur die Bevölkerung. Dass man das bis heute nicht realisiert, ist mir schleierhaft.

Die Kaiserzeit war eine Diktatur a la DDR - mehr schein' als sein. Zu Zeiten Schah Rezas betrug die Analphabetenquote rd. 70 Prozent. Für die Masse der Bevölkerung gab es keine Schulen, schon gar keinen Wohlstand. Die Exil-Iraner sind in der iranischen Bevölkerung ebenso wenig beliebt, wie die Mullahs. Das Schlimmste, was der Exilregierung (den Schah-Anhängern) passieren könnte ist, dass sie irgendwann einmal ran müssten ...

Inzwischen ist die Analphabetenrate mit der Europas vergleichbar. Bibel, Schiller, Goethe, Universitäten, Ikea und Nukleartechnologie - all diese Dinge sind dort - trotz aller Sanktionen - keine Theorien oder gar Fremdworte. Damit möchte ich keinesfalls das Mullahregime relativieren. Es sind jedoch Fakten, die die "schöne" und westlich geprägte Kaiserzeit in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen.

Ende der 1990er Jahre gewann die Opposition eine große Macht, mit der Folge, dass sich der Iran erstmals seit dem Regimewechsel öffnete. Die iranische Bevölkerung ist altersmäßig sehr jung. So jung, wie man es sich in Deutschland und Europa kaum vorzustellen vermag. Diese Bevölkerung ist europäisch orientiert und weiß sehr genau, was sie will - und was sie nicht will. Sie und ihre Eltern hatten und haben in erster Linie unter dem Einfluss der USA zu leiden. Auch die Oppostion zerbröckelte Anfang diesen Jahrtausends an den Folgen der sehr zielgerichteten US-Politik. An dieser Stelle darf man erwähnen, dass die Person Ahmadinedschad auch den Mullahs ein Dorn im Auge ist.

Die Mehrheit der Bevölkerung mag kein Mullahregime. Aber auch kein Schah-Regime, und erst recht keine Bevormundung durch den Feind USA. Ehe sich ein Perser in die Fänge der USA begibt, wird er selbst zum verhassten Mullah. Daran wird sich vermutlich die nächste hundert Jahre nichts ändern, sofern die USA nicht ihre eigenen Grenzen kennen.

Der angesprochene "Rückschritt" bezieht sich ausschließlich auf die Tatsache, dass hier nach einer Diktatur eine Islamische Republik gegründet wurde, wobei der Islam wieder einmal zur Machtausübung missbraucht wird. Ob mit oder ohne Koran: Die Machthaber wären keine anderen und würden sich nicht anders geben. Ein technischer oder echter gesellschaftlicher Rückschritt ist, wie beschrieben, nicht erkennbar. Es sei denn, man würde auch Polen heute als rückschrittlich bezeichnen - oder die USA als rückständig. Apropos: Völlig hinterweltliche Gegenden wie im Iran gibt es auch in den USA. Während man aus dem Iran gerne nur Bilder aus den Mullahbezirken zu Gesicht bekommt, dominieren US-Bilder aus den Glanz- und Glimmerstätten Hollywood & Co. Letztlich hat aber nicht nur die Flutkatastrophe von New Orleans gezeigt, dass die USA eine gesellschaftliche, technische und politische Struktur haben, wie ein afrikanisches Entwicklungsland.

Gruß
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Beitrag von Baby » 11.08.2007, 19:32

Wenn das Knurro liest.... :wink:


Nee, trotz allem....Die Mullahs haben dem Land nicht gut getan....Ob es je der Ami getan hätte, ich bezweifel ich....Beispiel zeigt der Irak 2007....

Eine Orientierung am Westen....hätte zumindest den Frauen geholfen
....Denn ohne Zweifel ist die Frau in islamregierten Ländern immer noch unterdrückt....Und das ist Fakt...Fakt ist auch, das die iranische Regierung keine westlich orientierte ist....was ohne Zweifel am Islam liegt....der in meinen Augen all zu oft missbraucht wird....Der Islam ist eine Religion, keine Staatsform...

Allerdings stellt sich mir die Frage....Warum ist die iranische Bevölkerung so jung....? In westlichen Ländern ist die Lebenserwartung höher? Wenn ja, warum...?


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gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 11.08.2007, 20:18

Ja, das isses eben. Man muss zwischen Regierung (Machthabern) und Bevölkerung unterscheiden.

Der Irak-Irankrieg (1980-1988) hat eine ganze Generation weggefetzt. Die durchschnittl. Lebenserwartung beträgt etwas mehr als 70 Jahre, das Durchschnittsalter beträgt etwas weniger als 25 Jahre.

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Beitrag von Baby » 11.08.2007, 20:26

gnadenlos hat geschrieben:Ja, das isses eben. Man muss zwischen Regierung (Machthabern) und Bevölkerung unterscheiden.

Der Irak-Irankrieg (1980-1988) hat eine ganze Generation weggefetzt. Die durchschnittl. Lebenserwartung beträgt etwas mehr als 70 Jahre, das Durchschnittsalter beträgt etwas weniger als 25 Jahre.

Diese Unterscheidung sollte man auch den USA gewären....Da ist auch nur der Präsident samt Regierung.....(ich schreibs nicht)...........................................................................................
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Beitrag von Knurro_Knurreck » 11.08.2007, 23:00

gnadenlos hat geschrieben:Die Sanktionen wurden damals auf Betreiben der USA verhängt, um das Mullahregime zu stürzen. Völlig sinnlos, wie wir heute wissen. Diese Sanktionen sind bis heute sehr scharf. Daimler-Chrysler z.B. hatte sich vor wenigen Jahren gewagt, stinknormale Lkw-Fahrgestelle in den Iran zu liefern. Abgesehen von der millionenschweren Strafe, rollten da einige Köpfe. Die Sanktionen treffen aber nicht die Mullahs; nur die Bevölkerung. Dass man das bis heute nicht realisiert, ist mir schleierhaft.

Die Kaiserzeit war eine Diktatur a la DDR - mehr schein' als sein. Zu Zeiten Schah Rezas betrug die Analphabetenquote rd. 70 Prozent. Für die Masse der Bevölkerung gab es keine Schulen, schon gar keinen Wohlstand. Die Exil-Iraner sind in der iranischen Bevölkerung ebenso wenig beliebt, wie die Mullahs. Das Schlimmste, was der Exilregierung (den Schah-Anhängern) passieren könnte ist, dass sie irgendwann einmal ran müssten ...

Inzwischen ist die Analphabetenrate mit der Europas vergleichbar. Bibel, Schiller, Goethe, Universitäten, Ikea und Nukleartechnologie - all diese Dinge sind dort - trotz aller Sanktionen - keine Theorien oder gar Fremdworte. Damit möchte ich keinesfalls das Mullahregime relativieren. Es sind jedoch Fakten, die die "schöne" und westlich geprägte Kaiserzeit in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen.

Ende der 1990er Jahre gewann die Opposition eine große Macht, mit der Folge, dass sich der Iran erstmals seit dem Regimewechsel öffnete. Die iranische Bevölkerung ist altersmäßig sehr jung. So jung, wie man es sich in Deutschland und Europa kaum vorzustellen vermag. Diese Bevölkerung ist europäisch orientiert und weiß sehr genau, was sie will - und was sie nicht will. Sie und ihre Eltern hatten und haben in erster Linie unter dem Einfluss der USA zu leiden. Auch die Oppostion zerbröckelte Anfang diesen Jahrtausends an den Folgen der sehr zielgerichteten US-Politik. An dieser Stelle darf man erwähnen, dass die Person Ahmadinedschad auch den Mullahs ein Dorn im Auge ist.

Die Mehrheit der Bevölkerung mag kein Mullahregime. Aber auch kein Schah-Regime, und erst recht keine Bevormundung durch den Feind USA. Ehe sich ein Perser in die Fänge der USA begibt, wird er selbst zum verhassten Mullah. Daran wird sich vermutlich die nächste hundert Jahre nichts ändern, sofern die USA nicht ihre eigenen Grenzen kennen.

Der angesprochene "Rückschritt" bezieht sich ausschließlich auf die Tatsache, dass hier nach einer Diktatur eine Islamische Republik gegründet wurde, wobei der Islam wieder einmal zur Machtausübung missbraucht wird. Ob mit oder ohne Koran: Die Machthaber wären keine anderen und würden sich nicht anders geben. Ein technischer oder echter gesellschaftlicher Rückschritt ist, wie beschrieben, nicht erkennbar. Es sei denn, man würde auch Polen heute als rückschrittlich bezeichnen - oder die USA als rückständig. Apropos: Völlig hinterweltliche Gegenden wie im Iran gibt es auch in den USA. Während man aus dem Iran gerne nur Bilder aus den Mullahbezirken zu Gesicht bekommt, dominieren US-Bilder aus den Glanz- und Glimmerstätten Hollywood & Co. Letztlich hat aber nicht nur die Flutkatastrophe von New Orleans gezeigt, dass die USA eine gesellschaftliche, technische und politische Struktur haben, wie ein afrikanisches Entwicklungsland.

Gruß
gnadenlos
Achmadinedschads Vorgänger war bei weitem liberaler. Trotzdem hat man den Islamisten gewählt. Da kann man nicht sagen, dass die Perser das mehrheitlich nicht wollten. Es kann natürlich auch sein, dass bei der Wahl gefälscht wurde. Was dort wirklich genau los ist, wissen wir nicht.

Hätten nur die Franzosen den Khomeni nicht durchgefüttert, dann wäre alles anders gekommen.

MfG Knurro

gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 11.08.2007, 23:37

Knurro_Knurreck hat geschrieben:
Achmadinedschads Vorgänger war bei weitem liberaler. Trotzdem hat man den Islamisten gewählt. Da kann man nicht sagen, dass die Perser das mehrheitlich nicht wollten. Es kann natürlich auch sein, dass bei der Wahl gefälscht wurde. Was dort wirklich genau los ist, wissen wir nicht.

Hätten nur die Franzosen den Khomeni nicht durchgefüttert, dann wäre alles anders gekommen.

MfG Knurro
Dazu muss man nur ein wenig die Hintergründe kennen.

Die damaligen Reformer (mit Chatami) und die Opposition wurden - trotz Öffnung - von der EU und den USA in mehrfacher Hinsicht kräftig abgewatscht. Und diese Watschen traf die Bevölkerung bis ins Knochenmark. M.E. eine Dämlichkeit, die ihres Gleichen sucht.

Was lag da näher, als sich von diesen nunmehr nutzlosen Reformen zu verabschieden, und sich jemandem zuzuwenden, der die Lösung der anstehenden Probleme versprach. Jemanden, der schon vorher auf das dumme Gewäsch der EU und USA gepfiffen hatte: Ahmadinedschad. Ein Mann aus der Mitte des einfachen Volkes. Ein Mann, von dem auch die Mullahs glaubten, ihn im Griff zu haben. Seine Wahl war bestenfalls für den Westen überraschend, nicht jedoch für "Insider" oder westliche Beobachter.

Mit seinen vollmundigen und - wegen seiner hemdsärmeligen Außenpolitik nicht einlösbaren - Versprechen spielte er sich rasch selbst an die Wand. Und was macht jemand, der mit dem Rücken an der Wand steht? Richtig, er schlägt aus, wird zunehmend unkontrollierbar. Ahmadinedschad wird weder vom Volk, noch von den Mullahs geliebt. Die herben Rückschläge in der Demokratisierung und Liberalisierung schmecken keinem Perser. Da die vorangegangene Öffnung vom Westen aber ganz offensichtlich nicht gewünscht war, fehlt es derzeit noch an Alternativen. Dem iranischen Volk in dieser Situation mit Angriffen, Zerstörung und weiteren Sanktionen zu drohen, ist so ziemlich das Dümmste, was man machen kann.

Gruß
gnadenlos

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