Genauso war das!

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Beelzebub
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Genauso war das!

Beitrag von Beelzebub » 16.02.2008, 08:22

Genauso war das!

Wenn Sie nach 1978 geboren wurden, hat das hier nichts mit Ihnen zu tun...

Es ist zurückblickend kaum zu glauben, dass wir anderen so lange überleben konnten!
Lesen Sie den Text mal durch, regt echt zum Nachdenken an, ob unsere Welt noch richtig tickt.

Erstaunlich, dass wir überlebt haben ...

Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.

Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium.

Die Flaschen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.

Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen.

Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.

Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.

Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.

Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mußten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.
Niemand wußte, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!

Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt.
Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Können Sie sich noch an "Unfälle" erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mußten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht.

Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick.

Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.

Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde.

Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns... Wie war das nur möglich?

Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus.

Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war.
Wer nicht gut war, mußte lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen.
Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Es gab kein Internet und so mußten wir zur Bibliothek gehen und in seltsamen Dingern, die man Bücher nennt, stöbern.

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Mißerfolg, Erfolg und Verantwortung.
Mit alldem wußten wir umzugehen.

Und? Gehören Sie auch dazu?
Falls ja, herzlichen Glückwunsch!
Als Gott mit dem Affen unzufrieden war , schuf er den Menschen .

Anschließend unternahm er keine weiteren Versuche . Er sah ein , daß es keinen Sinn hatte

Baby
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Beitrag von Baby » 16.02.2008, 12:10

Das Alter merkt man an der Anzahl der Erinnerungen.... :wink:


Jedenfalls kann ich mich sehr gut daran erinnern, dass ich schrecklich in Nachbars Gärten geaast habe...Stangenbohnen hatte keiner mehr soweit meine Arme reichten...(sollen ja giftig sein, wenn man sie roh verzehrt, mir haben sie nicht geschadet)
Möhren wurden aus dem boden gezogen, bischen abgewischt und aufgegessen..(Dreck reinigte früher den Magen, heute ist er schädlich, oder so)
Und wenn die Kirschen reif waren, waren das Festtage...dann aber ab in Nachbars Bäume und gegessen, bis uns schlecht wurde...

Das alles ohne Polizei... :lol:


Ja, und wenn wir dann mal vom Baum fielen und nicht unbedingt was gebrochen hatten, sagte Mutter..."Schad dir nix, was klauste auch Nachbars Obst!" Ohne Krankenhaus, ohne Arzt, nur mit Hansaplast.... :lol:
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gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 16.02.2008, 12:30

Wir sind z.B. gerne in leerstehende, zu sanierende oder abbruchreife Häuser eingestiegen und haben uns darin bandenmäßig eingerichtet. Als schwere Jungs, die wir im Alter zw. 12 und 16 Jahren so waren, hatten wir selbstverständlich Spring- und Wurfmesser, auch Wurfsterne. Damit "übten" wir in diesen Häusern, was natürlich Lärm verursachte.
Eines Tages "überfiel" uns die Polizei, stellte uns in Reih' und Glied an die Wand, durchsuchte uns und nahm alle Personalien auf. Anschließend gab es einen gewaschenen Vortrag darüber, wie schlimm wir doch seien und was nun alles auf uns zukommen würde. Die Messer und Wurfsterne erhielten wir mit der Maßgabe zurück, diese bei der kommenden Durchsuchung im elterlichen Haus bereit zu halten. Nicht nur ich konnte mindestens zwei Wochen nicht richtig schlafen ...

Nix passierte! Jahre später hatte ich beruflich mit der Polizei zu tun. Die Polizisten von damals grinsten beim ersten Treffen über alle vier Backen und erklärten: "Ihr hattet die Hosen derart gestrichen voll, dass wir die Notizen mit den Personalien gleich wieder zerrissen und weggeworfen hatten. Außerdem kannten wir euch, zumindest wussten wir, wer und wie euere Eltern sind."

Inzwischen sind die Polizisten im Ruhestand. Wenn wir uns begegnen, werde ich auch heute noch mit einem freundlichen "Na, du Schwerbrecher" begrüßt :lol:

Baby
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Beitrag von Baby » 16.02.2008, 12:37

Rauchten mit 12-14 Jahren die ersten Zigaretten auf irgendeinem Speicher....Wurden erwischt und durften dann eine von Vatters allerdicksten Havannas in seinem Beisein rauchen....

Mutter musste dann unsere Reinigung übernehmen...Havannas in jugendlichem Alter gehen fast immer in die "Hose"....


Ohne Vorträge über Gesundheitsgefährdung des Zigarettenkonsums....Da wurde gehandelt, nicht vorgetragen... :lol:
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feuerxxw
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Beitrag von feuerxxw » 16.02.2008, 13:22

Als Kinder waren wir damals immer sehr einfühlsam. Ich glaube mein Schulfreund und ich waren damals 6 Jahre alt und lebten in einem kleinen thüringischen, aber sehr gläubigen Dorf. So hatten wir auch eine Kirche, wo rings rum Grabstätten angelegt waren. Nun waren viele alte Grabstätten dabei , die nicht gepflegt waren während andere mit vielen Kränzen und Blumen geschmückt waren. Das gefiel uns so nicht und wir lagerten alles um auf diesem Friedhof:? :shock: Irgend etwas müssen wir dabei aber verkehrt gemacht haben. Am nächsten Tag war der ganze Ort in heller Aufregung. Kirche , Partei und alle Dorftrottel suchten die Täter. Sie fanden sie leider auch, da ich meinen Schal dort auf einem Grabstein verloren hatte. Polizei und Kirche waren sich zusammen einig uns bürgernah zu bestrafen. So wurde ich aus der Kirche verbannt, wurde auch kein Jungpionier und im Ort immer als schlimmer Lümmel bezeichnet ! :shock: Was wir eigentlich direkt verkehrt gemacht haben, weiß ich bis heute leider noch immer nicht! :wink:
Auch die Ruhe ist ein Teil des Lebens

Baby
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Beitrag von Baby » 16.02.2008, 13:43

Köln ist katholisch....und früher waren die Kirchen für gläubige Katholiken immer offen...( die Evangelen hatten dummerweise ihre Kirchentüren verrammelt)

Wenn wir besonders dreckig waren und genau wussten, es gibt zu Hause fürchterlich "Mecker"...(schließlich war Kleidung früher nicht so üppig in den Kleiderschränken, wie heute) und waschen war für Muttern mühsam, gingen wir in die katholische Kirche, wo es immer reichlich Wasser in den Weihwasserbecken gab....dort konnte man sich prima waschen....und als Beigabe lag doch tatsächlich immer auf sonem Teller Geld...das nahmen wir dann mit und setzten es in Süßigkeiten um....(auch die waren nicht so üppig vorhanden wie heute) :lol: :lol: :lol:

Wir fanden Kirche toll.... :wink:


Ich weiß, ich komm nicht in den Himmel... :lol:
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Knurro_Knurreck
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Beitrag von Knurro_Knurreck » 16.02.2008, 14:15

Baby hat geschrieben:Köln ist katholisch....und früher waren die Kirchen für gläubige Katholiken immer offen...( die Evangelen hatten dummerweise ihre Kirchentüren verrammelt)

Wenn wir besonders dreckig waren und genau wussten, es gibt zu Hause fürchterlich "Mecker"...(schließlich war Kleidung früher nicht so üppig in den Kleiderschränken, wie heute) und waschen war für Muttern mühsam, gingen wir in die katholische Kirche, wo es immer reichlich Wasser in den Weihwasserbecken gab....dort konnte man sich prima waschen....und als Beigabe lag doch tatsächlich immer auf sonem Teller Geld...das nahmen wir dann mit und setzten es in Süßigkeiten um....(auch die waren nicht so üppig vorhanden wie heute) :lol: :lol: :lol:

Wir fanden Kirche toll.... :wink:


Ich weiß, ich komm nicht in den Himmel... :lol:
Komische Kirchen waren das bei euch. Bei uns kann man das Geld nur in Opferstöcke einwerfen, die Schlitze haben. Ist doch klar, dass das Geld jemand mitnimmt, wenn es offen rumliegt. Oder waren die Zeiten früher wirklich soooooo viel besser?

LG Knurro

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Beitrag von Knurro_Knurreck » 16.02.2008, 14:19

feuerxxw hat geschrieben:Als Kinder waren wir damals immer sehr einfühlsam. Ich glaube mein Schulfreund und ich waren damals 6 Jahre alt und lebten in einem kleinen thüringischen, aber sehr gläubigen Dorf. So hatten wir auch eine Kirche, wo rings rum Grabstätten angelegt waren. Nun waren viele alte Grabstätten dabei , die nicht gepflegt waren während andere mit vielen Kränzen und Blumen geschmückt waren. Das gefiel uns so nicht und wir lagerten alles um auf diesem Friedhof:? :shock: Irgend etwas müssen wir dabei aber verkehrt gemacht haben. Am nächsten Tag war der ganze Ort in heller Aufregung. Kirche , Partei und alle Dorftrottel suchten die Täter. Sie fanden sie leider auch, da ich meinen Schal dort auf einem Grabstein verloren hatte. Polizei und Kirche waren sich zusammen einig uns bürgernah zu bestrafen. So wurde ich aus der Kirche verbannt, wurde auch kein Jungpionier und im Ort immer als schlimmer Lümmel bezeichnet ! :shock: Was wir eigentlich direkt verkehrt gemacht haben, weiß ich bis heute leider noch immer nicht! :wink:
Komische Leute waren das bei euch. Ich dachte immer im Sozialismus ginge es um Gleichberechtigung und so eine gleichmäßige Verteilung der Blumen hätte doch eigentlich der sozialistischen Ideologie entsprechen müssen.

MfG Knurro

Baby
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Beitrag von Baby » 16.02.2008, 14:28

Knurro_Knurreck hat geschrieben:
Baby hat geschrieben:Köln ist katholisch....und früher waren die Kirchen für gläubige Katholiken immer offen...( die Evangelen hatten dummerweise ihre Kirchentüren verrammelt)

Wenn wir besonders dreckig waren und genau wussten, es gibt zu Hause fürchterlich "Mecker"...(schließlich war Kleidung früher nicht so üppig in den Kleiderschränken, wie heute) und waschen war für Muttern mühsam, gingen wir in die katholische Kirche, wo es immer reichlich Wasser in den Weihwasserbecken gab....dort konnte man sich prima waschen....und als Beigabe lag doch tatsächlich immer auf sonem Teller Geld...das nahmen wir dann mit und setzten es in Süßigkeiten um....(auch die waren nicht so üppig vorhanden wie heute) :lol: :lol: :lol:

Wir fanden Kirche toll.... :wink:


Ich weiß, ich komm nicht in den Himmel... :lol:
Komische Kirchen waren das bei euch. Bei uns kann man das Geld nur in Opferstöcke einwerfen, die Schlitze haben. Ist doch klar, dass das Geld jemand mitnimmt, wenn es offen rumliegt. Oder waren die Zeiten früher wirklich soooooo viel besser?

LG Knurro

Knurro, bei uns stand ein sehr großer Messingteller, auf den die Menschen ihr Scherflein legten...Wahrscheinlich, damit jeder sehen kann, wieviel gespendet wurde....(Keine Ahnung)
Später gab es auch einen Opferstock....man vergaß allerdings dort wo die Kerzen angezündet wurden ebenfalls einen hinzustellen...Da stand auch weiterhin ein Messingteller für die Kerzenspende....

Ja nun...wir dachten so mit 6-8 Jahren, das sei der Selbstbedienungsteller...und das Geld läge nur für uns dort...

(Dafür musste ich mirm nachdem das rauskam, ne dicke Predigt von Papa anhören)

Nee, Knurro....früher war es anders...ob es besser war....Ich glaube es nicht...

Jede Generation hat andere Dinge zu erzählen...so sollte es auch sein...

Früher war alles besser....Diesen Spruch mag ich auch nicht...


LG

Baby
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Rapinia
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Beitrag von Rapinia » 16.02.2008, 14:30

Havannas in jugendlichem Alter gehen fast immer in die "Hose"....

Baby, die billigen "Stumpen", vom Onkel geklaut, auch.... :lol:
Wie gut, dass wir damals im Wald geraucht haben.... 8)

Baby
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Beitrag von Baby » 16.02.2008, 15:06

Gizehblättchen hatten damals ein schönes, grünes Deckblatt....Papas Tabakkrümel geklaut...in das Deckblatt gerollt....und mit UHU zugeklebt....Doch, ja....war lecker... :lol:
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Rapinia
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Beitrag von Rapinia » 16.02.2008, 15:12

Boah, Baby schnüffelt Uhu.... :shock:

Baby
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Beitrag von Baby » 16.02.2008, 15:34

Mit Tabak durch die Lunge... :lol:
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coco
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Beitrag von coco » 16.02.2008, 19:38

Also darf ich nicht mitreden :cry: :wink:
;) [url=http://www.kaleidoskop-sky.info]SoS[/url] sUChSt Du nOcH oDEr LeBsT dU ScHOn ¿

Baby
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Beitrag von Baby » 16.02.2008, 19:51

Ach komm coco, Sex, Drugs and Rock and Roll....Eins wird doch dabei gewesen sein, was dir in Erinnerung ist... :lol: :lol: :lol:
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