DKFZ-Publikation
"Passivrauchen - ein unterschätztes Risiko"
Ein Rauchverbot in Gaststätten und öffentlichen Räumen sowie ein erweitertes Tabakwerbeverbot haben Ende 2006 und Anfang 2007 Politik und öffentliche Diskussion stark beschäftigt. Für den Schutz von Nichtrauchern vor Gesundheitsgefahren ist allerdings nicht allein der Bund zuständig, viele Vorgaben fallen in die Verantwortung der Länder. Im Dezember 2006 beschloss das Bundeskabinett Eckpunkte, die dann mit den Ländern abzustimmen waren. Im April 2007 wurde der erste Entwurf eines Bundesgesetzes beraten (Informationen unter
www.bundesregierung.de, Rubrik Nachrichten, Stichwort Nichtraucherschutz). Ende April 2007 beklagte das Bundesministerium für Gesundheit jedoch, dass die Länder noch keine einheitlichen Lösungen erarbeitet hätten (
www.bmg.bund.de, Pressemitteilung vom 27.4.2007). Absehbar sind auf Bundesebene ein Rauchverbot in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und Bahnhöfen, allen Einrichtungen, Behörden und Ämtern des Bundes; weiter Verbesserungen beim Schutz vor Rauch am Arbeitsplatz sowie eine Verschärfung des Jugendschutzes. Grundlage für die aktuellen und geplanten Änderungen beim Nichtraucherschutz war die Erkenntnis: Tabakrauch in Innenräumen ist keine Belästigung, sondern eine Gesundheitsgefährdung mit Todesfolgen. Zu diesem Ergebnis kam das Deutsche Krebsforschungszentrum in einer im Dezember 2005 erschienenen Publikation ("Rote Reihe: Passivrauchen - ein unterschätztes Gesundheitsrisiko", online unter
www.tabakkontrolle.de/pdf/Passivrauchen_Band_5_
2Auflage.pdf; ein Faktenblatt mit den wichtigsten Informationen unter
www.tabakkontrolle.de/pdf/AdWfP_Passivrauchen.pdf). Forscher des Zentrums und ihre Kooperationspartner gehen von
etwa 2.140 Passivrauchern aus, die jährlich wegen des Mitrauchens an Herzerkrankungen sterben,
von 770 die einen Schlaganfall nicht überleben,
260 Passivraucher sterben an Lungenkrebs,
50 an anderen Lungenerkrankungen, und
etwa 60 Säuglinge sterben pro Jahr an den direkten oder indirekten Folgen des Zigarettenrauchens zu Hause oder ihre Mutter während der Schwangerschaft.
Durch diese Untersuchungsergebnisse werden auch die Anstrengungen vieler Länder verständlich, das Rauchen an öffentlichen Orten zu verbieten. Die Senatskommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe hat das Passivrauchen am Arbeitsplatz bereits 1985 in die Schrift "Maximale Arbeitsplatzkonzentrationen und Arbeitsstofftoleranzwerte" (die so genannte MAK-Liste) aufgenommen. Heute wird Passivrauchen in dieser grundlegenden Liste zur Beurteilung einer möglichen Gefährdung im Beruf als eindeutig krebserregend bezeichnet.
Wie sieht es mit dem Schutz von Kindern vor dem Passivrauchen aus?
DKFZ-Publikation
"Passivrauchende Kinder in Deutschland - Frühe Schädigungen für ein ganzes Leben"
Jedes zweite Kind in Deutschland lebt in einem Haushalt, in dem mindestens eine Person raucht. Über sechs Millionen Kinder sind täglich Tabakrauch ausgesetzt. Dies komme, so das Deutsche Krebsforschungszentrum in einer Publikation im August 2003, einer Körperverletzung gleich: Schon bei Un- und Neugeborenen von Raucherinnen finden sich Abbauprodukte des Rauchs im allerersten Urin, der noch vor der Geburt gebildet wird. Die Abbauprodukte lassen sich in der Muttermilch nachweisen, darunter auch Nikotin, das den Säugling entsprechend unruhig werden lässt (
www.tabakkontrolle.de/pdf/Passivrauchen_Band2_4_
Auflage.pdf).
Kinder bedroht
Als Folgen für die Gesundheit der betroffenen Kinder halten Experten vieles für möglich: Rauchende Schwangere müssen mit Frühgeburten und einer höheren Rate von Totgeburten rechnen; im Vergleich zum Durchschnitt ist das Geburtsgewicht der Kinder ist niedriger, der Kopfumfang kleiner, und später wachsen die Kinder schlechter.
Wird in Gegenwart von Kleinkindern geraucht, kann dies, so das Deutsche Krebsforschungszentrum, zu Asthma führen oder dies verschlimmern, zu Lungenentzündungen, Bronchitis und Mittelohrentzündungen. Selbst bei Kindern zählt das Passivrauchen schon für ihr späteres Lungenkrebsrisiko, vielleicht auch für das Risiko anderer Krebsarten mit. Der Geruchssinn leidet, Herz und Kreislauf sind weniger leistungsfähig; und die Experten schließen nicht einmal aus, dass Verhaltensstörungen bei Kindern mit dem Rauchen der Erwachsenen in ihrer Umgebung in Zusammenhang stehen.
Für etwa 60 Säuglinge pro Jahr endet es tödlich, dass ihre direkte Umgebung nicht vom Glimmstängel lassen kann (hier eine Pressemitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums vom Dezember 2005 unter
www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2005/
dkfz_pm_05_71.php).
WHO-Informationen zu Tabak
www.who.int/tobacco/
Belegt sind diese Aussagen durch mehrere hundert Studien und Untersuchungen. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht das Problem des Passivrauchens als dringlich an und bezeichnet es als eine echte und nachhaltige Bedrohung für Kinder.
Es möchte sich jeder selbst ein Urteil bilden
BB
Als Gott mit dem Affen unzufrieden war , schuf er den Menschen .
Anschließend unternahm er keine weiteren Versuche . Er sah ein , daß es keinen Sinn hatte