Feuer frei für den Krebs

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Moderator: Forenteam

coco
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Beitrag von coco » 03.08.2008, 16:10

Also interessant zu dem Thema finde ich eine repräsentative Umfrage zu dem Thema.
Demnach sind 80% der Deutschen für ein striktes Rauchverbot.
Die Frage die sich mir stellt ist folgende: Wie kann ein Ergebnis von 500 Befragten auf Millionen übertragen werden?
Man sollte sich vor Augen führen, dass der Wirt ein Hausrecht hat und auch das unternehmerische Risiko trägt. Eine Kennzeichnung ob geraucht werden darf oder nicht empfinde ich als ausreichend. Jeder kann aufgrund dessen entscheiden ob er dann die Kneipe betritt oder nicht.

Liebe Grüße
coco
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Knurro_Knurreck
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Beitrag von Knurro_Knurreck » 03.08.2008, 16:28

coco hat geschrieben:Demnach sind 80% der Deutschen für ein striktes Rauchverbot.
Das verstehe ich auch nicht: Wenn ca 33% der Bevölkerung Raucher sind, wie können dann 80% für ein striktes Rauchverbot sein?
coco hat geschrieben: Die Frage die sich mir stellt ist folgende: Wie kann ein Ergebnis von 500 Befragten auf Millionen übertragen werden?
Nach den Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung wird die Aussage umso genauer, je größer die Stichprobe ist. 500 von 80 000 000 ist schon sehr wenig. Da wird es mit der Genauigkeit nicht weit her sein.

LG Knurro

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obi11
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Beitrag von obi11 » 03.08.2008, 17:30

Womit Du die Frage schon selbst beantwortet hast...
Umfragen lassen sich leicht steuern und sind wenig repräsentativ...
Mach ich ne Umfrage für Atomkraft, dann kann ich selektiv eine Auswahl anhand von lobbylisten treffen und bekomme so das gewünschte Ergebnis ;). Ferner muss ich die Fragestellung so anpassen, dass sie leicht misszuverstehen ist
33% Raucher und dazu noch eine handvoll tolleranter Nichtraucher, wie auch hier im Forum anzutreffen und der Wahrscheinlichkeitsrechnung nach hält sich das die Waage...

Sonnerl
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Beitrag von Sonnerl » 03.08.2008, 20:46

Ich will jetzt nicht Churchill's angebliche Aussage bemühen.

Befrage 2 Leute was sie in der Stunde verdienen. Wähle diese Leute sorgsam aus. Suche dir jemand aus, der 1 Euro in der Stunde verdient und sagen wir mal, einen Popstar der in der Stunde 999 Euro verdient.
Nun stell dir vor, du bist Statistiker im Auftrag der Bundesregierung und sollst berechnen, wie der durchschnittliche Stundenlohn des Durchschnitts der Bevölkerung ist und wählst dazu eine arme Sau und einen Megaverdiener.
Du wirst natürlich Kritik ernten an deiner Berechnung und wirst ebenso entgegensetzen, daß du genausoviele Eineuroempfänger wie Popstars in deine Berechnung einbezogen hast. Folglich ist deine Berechnung richtig.

Gruß Sonnerl

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obi11
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Beitrag von obi11 » 03.08.2008, 21:30

Wobei ich nun nicht behaupten würde das meine Berechnung repräsentativ ist, denn der Anteil von Popstars in der Bevölkerung dürfte bedeutend geringer sein als der der ein Euro Sklaven ;)
Erstaunlich ist doch, das die Umfrage genau dem entspricht was Politiker ins Gespräch bringen und das darf hoffentlich stutzig machen ;)

Sonnerl
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Beitrag von Sonnerl » 03.08.2008, 22:32

obi11 hat geschrieben:Wobei ich nun nicht behaupten würde das meine Berechnung repräsentativ ist, denn der Anteil von Popstars in der Bevölkerung dürfte bedeutend geringer sein als der der ein Euro Sklaven ;)
Erstaunlich ist doch, das die Umfrage genau dem entspricht was Politiker ins Gespräch bringen und das darf hoffentlich stutzig machen ;)
Hallo obi11 - ich habe ja nicht dich persönlich gemeint, sondern, daß du dir vorstellen sollst Statistiker im Auftrag der Bundesregierung zu sein und von der auch bezahlt wirst.

Also würdest du behaupten und statistisch hochrechnen, daß es sicherlich gleichviele Popstars wie 1€-Jober gibt. Du mußt dazu nur einen Florian Silbereisen als Popstar einstufen und einen Arbeitslosen der gerade einen zweistündigen Word- und Excel Lehrgang bei der VHS mitmacht und den Kurs von der Agentur bezahlt bekommt und nicht bei der Gemeinde die gerade die Straße fegt als Auszubildenden. Und schon stimmt deine Statistik.

Gruß Sonnerl

gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos » 03.08.2008, 23:06

coco hat geschrieben:[...] Eine Kennzeichnung ob geraucht werden darf oder nicht empfinde ich als ausreichend. Jeder kann aufgrund dessen entscheiden ob er dann die Kneipe betritt oder nicht.

Liebe Grüße
coco
Lange Zeit hatte ich mich gefragt, weshalb man eine recht einfache Sache derart kompliziert machen muss. Ich suchte nach allen möglichen Antworten. Heraus kam immer wieder nur diese eine:

Unsere Damen und Herren Politiker brauchten ein geistfreies Thema, dass sie völlig hirnbefreit, aber lautstark beackern können. Einfache oder gar intelligente Lösungen zu einem geistfreien Thema waren nicht gefragt. Dafür ein Thema, welches einen Bezug zu irgendwelchen EU-Ideen hat, welches aber gleichzeitig sämtliche Politclowns in Bund und Länder zu Wort kommen lässt. Ein Thema, welches die Masse betrifft, alles und jeden (Volk, Politiker, Experten, Beamte, Hilfssheriffs und Kakerlaken) beschäftigt und somit von wichtigen und ernsten Themen ablenkt. Das Raucherthema war dafür wie geschaffen.

Es war auch von vorn herein klar, dass hier keine vernünftige Idee oder Einigkeit auf den Tisch kommt. Die Regelung musste so hirnbefreit sein, dass es unter allen Umständen am köcheln bleibt. Es musste so anstrengend wirken, dass sich unsere Pappnasen von Berlin bis München nach getanem Schwachsinn erst einmal - ob der "glanzvollen" Leistung - auf die Schultern klopfen können. Das Volk darf ruhig wissen, wie hart man sich rund um die Uhr um sein Wohl bemüht. Jetzt musste nur noch das nächste Dorfgericht die in härtester und intelligentester Arbeit gefundene Regelung ein wenig ins Wanken bringen. Schließlich wollen die Tausenden Schwachköpfe weiterhin mit Schwachsinn beschäftigt werden, bis der nächste Schwachsinn erfunden wird.

Jetzt frage ich mich: Sind die Politclowns blöde - oder ist das Volk nicht doch noch eine Spur blöder?

Lange bevor dieses Thema ein Thema war, sah es in meiner Umgebong so aus:

Kneipen waren immer Raucherkneipen

Imbissbuden gab es Zweierlei: Raucher und Nichtraucher (ganz ohne gesetzliche Regelung)

Restaurants hatten (aufgrund gesetzlicher Regelung) Raucher- und Nichtraucherzonen. Und nun kommt's: In vielen Restaurants galt (ganz ohne gesetzliche Regelung) auch in den Raucherzonen ein Rauchverbot bis 22.00 oder 22.30 Uhr. Das klappte hervorragend, Raucher und Nichtraucher waren sehr zufrieden. Aber das war sicher zu einfach ...

Gruß
gnadenlos

coco
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Beitrag von coco » 04.08.2008, 05:48

Hallo gnadenlos,
Das Thema Nichtraucher/Raucher ist augenscheinlich mittlerweile so überspitzt in den Köpfen das es schon merkwürdige Früchte trägt.
Ich kam heute an einer berufsbildenden Schule vorbei und fand auf dem Schulhof ein Schild „Nichtraucherzone“. Allein dieses Schild reichte wohl nicht, es wurde sogar der Boden an entsprechender Stelle markiert.
Es gab schon zu meiner Zeit eine Raucherecke auf dem Schulhof, das ging ohne Schilder und ohne Markierungen auf dem Boden.

Nehmen wir jetzt folgendes Beispiel, wo der „Hausherr“ ein Rauchverbot ausgesprochen hat. Die Berliner Verkehrsbetriebe. Bahnhöfe sind Rauchfreie Zone, allerdings nur anhand der Ausschilderung. Für die Einhaltung und Durchsetzung dieses Verbotes fehlt es der BVG schlicht und ergreifend an Personal. Selbst die Aschenbecher stehen noch dort, wo sie vor dem Rauchverbot standen.
Selbiges zeichnet sich bei der Durchsetzung des Rauchverbotes in Kneipen und Gaststätten ab. Schon jetzt kapitulieren Ordnungsämter und verkünden voller Stolz, das es ihnen aus personellen Gründen nicht möglich ist die Einhaltung zu überprüfen, geschweige dann ein Rauchverbot durchzusetzen.

Fragen wir also weiter warum Länderchefs so erpicht sind auf ein staatliches Reglement? Ahnt man eine neue Einnahmequelle? Die Rechnung dürfte aus o.g. Gründen nicht aufgehen, denn die Personalpolitik der letzten Jahre verhindert eine Verfolgung der Missachtung des Rauchverbotes.

Zustimmen kann ich Dir dahingehend, das gezielt versucht wird Keile zwischen einzelne Bevölkerungsgruppen zu treiben um vom Wesentlichem Abzulenken. Arbeitende Bevölkerung gegen Hartz IV, Beamte durch ihre fürstliche Altersversorgung und stattlichen Bezüge als Feindbild (Ironie), Arbeitslose gegen Ausländer usw.. Beispiele dürfte es viele geben.
Ursachen und Gründe dafür? Einigkeit in der Bevölkerung stellt eine Gefahr für die Regierenden dar!

Liebe Grüße
Coco
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